Gemmingen-Eppingen

"Zwei auffällige Stoffe" sollen weiter beobachtet werden

Dreieinhalb Monate nach dem Brand eines Gefahrguttransporters bei Gemmingen liegen die Ergebnisse der Proben vor

03.06.2020 UPDATE: 04.06.2020 06:00 Uhr 1 Minute, 25 Sekunden
Nach dem Brand, dessen Spuren noch Wochen danach deutlich zu sehen waren, wurde die Böschung abgedeckt. So sollte verhindert werden, dass mögliche Giftstoffe vom Regen ausgewaschen werden. Foto: Armin Guzy

Gemmingen/Eppingen. (guz) Lange hat die Auswertung der Boden und Wasserproben gedauert, nun liegen die Ergebnisse vor: Beim Brand eines mit Gefahrgut beladenen Transporters zwischen Gemmingen und Eppingen sind teilweise giftige Stoffe in den Boden und ins Gewässer gelangt. Man sehe derzeit jedoch keinen akuten Handlungsbedarf, teilte das Landratsamt Heilbronn auf Anfrage mit.

Wie berichtet, war der Lastwagen, der auf dem Weg nach Eppingen war, am 14. Februar auf der Bundesstraße 293 in Brand geraten. Während der Löscharbeiten, an denen rund 120 Feuerwehrleute beteiligt waren, kam es zu Verpuffungen eines Teils der Ladung. Da sich in den Transportbehältern auch umweltgefährdende Stoffe befanden und Löschwasser auf einen Feldweg und ins Erdreich gelangt war, ließ der Landkreis nach dem Brand Proben im Bereich einer Böschung und des Feldweges nehmen. Auch entlang des Fließweges der abströmenden Chemikalien bis zum Vorfluter wurde an mehreren Stellen Gewässerproben entnommen.

Nachdem ein entsprechendes Fachbüro gefunden war, ließ die Analyse jedoch auf sich warten. Die Labore seien wegen der Corona-Tests überlastet, hieß es wiederholt auf Nachfrage. Wochenlang waren die Böschung am Brandort und der tieferliegende, parallel zur Bundesstraße verlaufende Feldweg mit Planen abgedeckt. Damit sollte verhindert werden, dass mögliche Gefahrstoffe durch Regen ausgewaschen werden.

Inzwischen, dreieinhalb Monate nach dem Brand, sind die Abdeckplanen entfernt und die Analyseergebnisse liegen vor: "In den Bodenproben aus dem direkten Einwirkbereich der Chemikalien und des Löschschaums konnten lediglich geringe Konzentrationen der Inhaltsstoffe der einzelnen Produkte beziehungsweise des Löschschaums nachgewiesen werden", teilte das Landratsamt mit, ohne die Stoffe genauer zu bezeichnen. Die ermittelten Gehalte seien insgesamt als lediglich gering erhöht einzustufen. Weiterer Handlungsbedarf für den Boden bestehe daher nicht.

Anders sieht es bei den Ergebnissen der Gewässerproben aus: In diesen seien laut Landratsamt "zwei auffällige Stoffe" gefunden worden. "Bei beiden Proben ist aber aufgrund der Verdünnung eine Abnahme des Stoffgehaltes zu erwarten." Trotz dieser zu erwartenden Verdünnung sollen nun aber in regelmäßigen Abständen weitere Proben genommen werden, da die Stoffe als wassergefährdend eingestuft sind. Darüber hinaus werde eine Sichtprüfung des derzeitigen Zustandes der Gewässer vorgenommen und dokumentiert.

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Wer die wohl immensen Kosten für den Feuerwehreinsatz tragen wird, ist noch offen. Man sei aber in guten Gesprächen mit der Versicherung des polnischen Spediteurs, hieß es dazu vom Landratsamt.

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