St. Leon-Rot

Martinsfeuer ersetzte den absagten Martinsumzug

Jennifer Brenzinger organisierte in St. Leon kurzfristig eine Ersatzveranstaltung. Durchweg positive Resonanz für die Alternative.

14.11.2022 UPDATE: 14.11.2022 06:00 Uhr 1 Minute, 19 Sekunden
Auf dem Feuerwehrspielplatz in St. Leon wurde das Martinsfeuer entzündet. Foto: Hecker

St. Leon. (tt) Während in fast allen Orten in der Region am Freitag Kinder mit Laternen bei Martins-Umzügen unterwegs waren, sollte es dieses Jahr keinen offiziellen Zug in St. Leon geben. Das wollte Jennifer Brenzinger nicht hinnehmen und organisierte kurzerhand und ohne lange Vorlaufzeit ein Martinsfeuer auf dem Feuerwehrspielplatz. Und die Resonanz gab ihr Recht: Viele Familie waren gekommen, um gemeinsam zu singen, warmen Kinderpunsch zu trinken und sich ihr Martinsmännchen abzuholen.

"Während der Corona-Pandemie ist der Martinszug zwei Mal ausgefallen. Jeder hat jetzt damit gerechnet, dass er wieder stattfindet", berichtet Brenzinger. Dies sei aber nicht der Fall gewesen. "Ich wollte mit der Aktion auch deutlich machen, wie wichtig dieses Event für die Kinder ist." Nach den ganzen Einschränkungen dürfe nicht gerade eine Veranstaltung für die Kleinsten wieder ausfallen.

Sie hatte deshalb mit anderen Elternbeiräten aus dem Kindergarten kurzfristig die Organisation des Martinsfeuers übernommen. "Vor vier Wochen wurde der Martinszug abgesagt, der bislang im Wechsel von der Schule und den Kindergärten organisiert wurde", berichtet sie. Zwar gebe es in den Kindergärten eigene kleine Umzüge, doch bei denen könnten keine Geschwisterkinder mitmachen und für Kinder bis drei Jahre gebe es gar kein Angebot. Als Grund seien meist Kapazitätsgründe von den Einrichtungen genannt worden, so Brenzinger. "Das Argument finde ich aber fadenscheinig, weil jetzt jede Einrichtung ihren eigenen Umzug gemacht hat."

Das Feuer selbst stellte sie vor enorme Herausforderungen: "Wegen der Haftungsfrage hatte ich versucht, einen Verein als Veranstalter zu finden", berichtet Brenzinger. Doch vielen war es zu kurzfristig, weshalb sie 223 Unterschriften für eine Veranstaltung am Martinstag sammelte und sich die Gemeinde bereit erklärte, einmalig als Veranstalter aufzutreten. "Bürgermeister Alexander Eger hat zudem 200 Martinsmänner gespendet."

Am Freitag waren die nach nur 30 Minuten alle. Und auch Kinderpunsch und Glühwein – den die Freiwillige Feuerwehr ausschenkte – reichten nur unwesentlich länger. Musikalisch umrahmt wurde das Feuer von der Musikkapelle St. Leon-Rot und Vanessa Kraft, die spontan dazugekommen war. Die Jugendfeuerwehr kümmerte sich um die Absicherung. "Ich habe durchweg nur positive Rückmeldungen und lobende Worte bekommen", freut sich Brenzinger und hofft auf eine Wiederholung 2023. Dann mit mehr Vorlauf.

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