Seniorenzentrum in Baiertal wird im Herbst 2023 eröffnet
46 betreute Wohneinheiten, zwei Pflegewohngemeinschaften und eine Tagespflege entstehen.

Von Hans-Dieter Siegfried
Baiertal. "Wir sind voll im Zeitplan", verkündete Michael Schindler, Geschäftsführer der gleichnamigen Hochbau-Firma, beim Richtfest für das Seniorenzentrum in der Baiertaler Mühlstraße. Zwar habe man mit Preissteigerungen und Lieferengpässen zu kämpfen, dies stehe aber nicht dem angestrebten Ziel im Wege: Im Herbst 2023 werde das "Advita-Haus" im Wieslocher Stadtteil eröffnet.
Roland Schmitt vom Gesamtmieter "Advita", einer bundesweit tätigen Pflegedienstgesellschaft, freute sich über das zügige Voranschreiten des Projekt. "Den Zeitplan unter den derzeitigen Gegebenheiten einzuhalten, bedeutet Weltrekord", äußerte er sich zufrieden. Wieslochs Oberbürgermeister Dirk Elkemann betonte, der Gebäudekomplex werde sich nach seiner endgültigen Fertigstellung sicherlich gut ins Ortsbild einfügen.
Uwe Wiesendanger, Dachdecker aus Rauenberg, übernahm den Richtspruch. "Wir haben leider keinen echten Zimmermann, da wir kaum Holz verbaut haben", sagte Schindler. Sodann wurde der Kranz per Kran nach oben gebracht
Das Advita-Haus kombiniert mehrere Formen des Lebens im Alter auf einer Fläche von etwa 3800 Quadratmetern. Für Betreutes Wohnen sind 46 Einheiten geplant, zwei Pflege-Wohngemeinschaften richten sich an zwölf Mieter und in einer Tagespflege können zudem 30 Gäste betreut werden. Die barrierefreien Wohnungen und die Wohngemeinschaft bieten vielfältige Möglichkeiten für ein Leben nach eigenen Vorstellungen, selbst wenn erste Einschränkungen den Alltag erschweren.
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"Wir haben in den zurückliegenden Monaten 2300 Kubikmeter Beton und 200 Tonnen Stahl verbaut", berichtete Schindler, der auch auf den zeitlichen Ablauf einging. Erste Kontakte mit den damaligen Grundstückseigentümern habe es 2019 gegeben und im Mai 2020 habe er das Gesamtprojekt Baiertals Ortschaftsrat und Wieslochs Gemeinderat vorgestellt. "Im Juni 2021 lag bereits der Satzungsbeschluss für den Bebauungsplan vor und im April dieses Jahres konnten wir nach dem Spatenstich loslegen."
All dies geschah unter Einbindung vieler Unternehmen aus der Region und bereits beim Spatenstich freute sich Ortsvorsteher Michael Glaser mit den Worten "Ein Baiertaler baut in Baiertal für die Baiertaler." Wie Schmitt ankündigte, werde es zur Vermarktung eine eigene Informationsveranstaltung geben.
Man rechnet mit großer Resonanz, denn altersgerechtes Wohnen hat sich längst zur Mangelware entwickelt. Verschiedene Standorte wurden für das Bauvorhaben in der Vergangenheit geprüft, aber sowohl im Bereich "Sauberg", der eigentlich favorisiert war, als auch beim "Wichernhaus" waren die Voraussetzungen nicht ideal. Teilweise war es die Topografie, also die Hanglage, die einer Bebauung entgegenstand. Denn bereits im Jahre 2002, bei der Aufstellung des Bebauungsplans "Sauberg", hatte sich der frühere Ortsvorsteher Karl-Heinz Markmann dafür stark gemacht, ein Domizil für die älteren Bürgerinnen und Bürger zu schaffen.