Baiertal

Spatenstich für das altersgerechte Wohnen in der Baiertaler Mühlstraße

Der lang gehegter Wunsch vom betreuten Wohnen, dem Demenzbereich sowie Platz für die Tagespflege wird endlich wahr.

10.04.2022 UPDATE: 11.04.2022 06:00 Uhr 1 Minute, 59 Sekunden
Um mit dem Bau des Gebäudes für altersgerechtes Wohnen in Baiertal beginnen zu können, musste der angrenzende Hang mit einer Bohrpfahlwand stabilisiert werden. Foto: Pfeifer

Von Hans-Dieter Siegfried

Baiertal. Ende nächsten Jahres soll das altersgerechte Wohnen in Baiertal fertig sein: In der Mühlstraße werden in den kommenden Monaten 47 Wohneinheiten für betreutes Wohnen, eine spezielle Abteilung für Demenzkranke, 40 Plätze für die Tagespflege sowie Räume für einen mobilen Pflegedienst geschaffen. Beim Spatenstich für den neuen Komplex betonte Bauherr Michael Schindler von der Schindler-Hochbau GmbH, man sei zuversichtlich, den selbst gesteckten Zeitrahmen einhalten zu können. "Wir haben lange gesucht, um ein geeignetes Grundstück zu finden, um dann zeitnah loslegen zu können."

Spatenstich im Herzen von Baiertal mit (v.l.): Roland Schmitt, Christian Dornisch, Sebastian Schlansky, OB Dirk Elkemann, Michael Schindler und Ortsvorsteher Michael Glaser. Foto: Pfeifer

Den Wunsch nach altersgerechtem Wohnen im Stadtteil gibt es schon sehr lange: Bereits im Jahre 2002, bei der Aufstellung des Bebauungsplans "Sauberg", hatte sich der frühere Ortsvorsteher Karl-Heinz Markmann dafür stark gemacht, ein Domizil für die älteren Bürgerinnen und Bürger zu schaffen. Denn altersgerechtes Wohnen hatte sich längst zu einer Mangelware entwickelt. Verschiedene Areale habe man geprüft, aber sowohl im Bereich "Sauberg", der eigentlich favorisiert war, als auch beim "Wichernhaus" seien die Voraussetzungen nicht ideal gewesen, so Schindler. Teilweise seien es topografische Gründe gewesen, die einer Bebauung dort entgegengestanden hätten.

"Wir haben dann hier in der Mühlstraße endlich den geeigneten Standort gefunden und 2019 damit begonnen, alle planungsrechtlichen Dinge auf den Weg zu bringen und die notwendigen Partner zu suchen", berichtete Schindler. Dabei hätten sich insbesondere die Nachbarn kooperativ bei den späteren, baulichen Aktivitäten gezeigt, auch die notwendigen Genehmigungen seien in relativ kurzer Zeit erteilt worden.

Früh habe man zu "Advita", einer bundesweit tätigen Pflegedienstgesellschaft, Kontakt aufgenommen, unterstützt von Wieslochs Bürgermeister Ludwig Sauer. Man sei sich schnell über den Mietvertrag handelseinig geworden. Dies bestätigte auch Roland Schmitt, Geschäftsführer des neuen Mieters. "Alle unsere Wünsche und Anregungen wurden erfüllt", sagte er.

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Wieslochs Oberbürgermeister Dirk Elkemann meinte, es werde sicherlich etwas Tolles entstehen. Das alles passe in den Ortskern und füge sich architektonisch nahtlos in das Gelände ein. Und Baiertals Ortsvorsteher Michael Glaser brachte es mit einem Satz auf den Punkt: "Ein Baiertaler (Schindler) baut in Baiertal für die Baiertaler."

Mit dabei beim Spatenstich war auch Sebastian Schlansky vom Investor "Hamburg Team". Das Unternehmen legt seinen Fokus auf die Finanzierung und Abwicklung von Immobilienprojekten. "Das ist ein starker und kompetenter Partner, den wir für den Einstieg in das Projekt gewinnen konnten", freute sich Schindler.

Nachdem der Vertrag mit dem Mieter unterzeichnet war, wurde das Bebauungsplanverfahren eingereicht. "Den Bebauungsplan, den Mietvertrag und ein klares Konzept in der Tasche zogen wir 2020 vor die zu informierenden Gremien, den Ortschaftsrat Baiertal sowie den Gemeinderat der Stadt Wiesloch", erinnerte sich Schindler. Das Bebauungsplanverfahren wurde 2020 offengelegt. Spezielle, artenschutzrechtliche Untersuchungen folgten, die Suche nach Eidechsen und die Schaffung eines Habitats beherrschte nach Worten Schindlers diese Phase.

Nach dem Abriss von drei Gebäuden und dazugehörenden Scheunen und dem Abtransport von über 8000 Kubikmetern Erdaushub sei es notwendig geworden, den angrenzenden Hang zu stabilisieren und hierfür eine Bohrpfahlwand zu errichten. "Wir hoffen sehr, dass die Baumaßnahmen von eventuellen Lieferengpässen unberührt bleiben, weiter zügig vorwärtsgehen dürfen, das Haus von der Baiertaler Bevölkerung schnell angenommen wird und eine neue, attraktive Ortsmitte entsteht", blickte Michael Schindler optimistisch in die Zukunft.

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