Eulen begeistern Senioren im Seniorenheim
Die Wirkung der Tiere: : Gefiederter Besuch im Wieslocher Johann-Philipp-Bronner-Haus.

Wiesloch. (RNZ) Mit großen runden Augen schauen sie in die Gesichter der Bewohnerinnen und Bewohner des ASB-Seniorenheims Johann-Philipp-Bronner-Haus in Wiesloch. Sie heißen Merlin, Woody, Frodo, Emma und Mephisto und sie erobern die Herzen im Sturm. "Ihr dürft die ruhig streicheln und knuddeln", fordert Achim Häfner, der sich "Falkner der Herzen" nennt, die Bewohnerinnen und Bewohner auf.
Das lässt sich niemand zweimal sagen. Die Eulen wandern von Hand zu Hand, sie sind zutraulich und ruhig. "Die sind ja so lieb", schwärmt eine Bewohnerin. Eine anfängliche Scheu ist schnell überwunden. Alle wollen die Tiere halten und streicheln. "Ich hätte nie gedacht, dass Eulen so zutraulich sind", lacht ein Bewohner. Schnell wird der Wunsch laut, die Vögel doch im Pflegeheim zu behalten. Da macht es auch nichts, wenn die eine oder andere Eule einen Klecks auf dem Boden hinterlässt.
Auch Heimleiterin Julia Bühler ist der Mitteilung des Arbeiter-Samariter-Bundes aus dem Rhein-Neckar-Kreis nach begeistert von diesem Besuch. Ihr ist es sehr wichtig, den Bewohnerinnen und Bewohnern des Johann-Philipp-Bronner-Hauses mehr zu bieten als nur eine normale Betreuung. "Wir unternehmen viel und haben ein buntes Programm für die uns anvertrauten Menschen", sagt sie, "das ist mehr als Abwechslung im Alltag, das bedeutet Freude, Lachen und aktive Teilnahme am Leben".
"Die Wirkung der Tiere ist unbeschreiblich", berichtet Achim Häfner. Vor allem Demenzkranke zeigten sich sehr offen für die Eulen und erinnerten sich lange an die Begegnungen. Achim Häfner ist seit über 20 Jahren als "Falkner der Herzen" in ganz Deutschland mit seinen sorgfältig ausgebildeten Tieren unterwegs. In Seniorenheimen, Hospizen, Einrichtungen für Behinderte oder Kindergärten und Schulen. Der Besuch bei kranken oder alten Menschen berührt ihn immer ganz besonders. "Wenn diese Menschen herzlich lachen, eine Eule streicheln und dabei den Moment genießen können, dann ist schon viel erreicht", sagt er. Natürlich kann Achim Häfner vieles über seine Eulen erzählen. Etwa, dass die Vögel ihren Hals um 270 Grad drehen können und am liebsten Mäuse fressen. Die Bewohnerinnen und Bewohner lauschen, stellen viele Fragen.
Der Falkner der Herzen geht mit seinen Tieren in jeden Raum. Für die Menschen, die ihr Zimmer oder auch das Bett nicht so ohne weiteres verlassen können, ist das ein bewegender Moment. "Sie sind sehr dankbar, das ist auch für uns so schön und bewegend", sagt Kathleen Kurz, die für die soziale Betreuung der Menschen im Haus zuständig ist. "Dafür machen wir diese Arbeit", sagt sie. Nach drei Stunden packt Häfner seine Eulen wieder ins Auto und es geht zurück in die Pfalz. Vorher aber lädt er noch alle ein, die Falknerei zu besuchen. Ein Angebot, das sich vor allem an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter richtet. Häfner: "Die Einladung ist ein Dankeschön an das Personal."