Villa Menzer

Wird Neckargemünd zur "Smart City"?

Die Gespräche über die Nutzung der Villa Menzer gehen in entscheidende Phase. Angedacht sind Büros auf Zeit zur Miete.

19.10.2021 UPDATE: 20.10.2021 06:00 Uhr 1 Minute, 58 Sekunden
Für die seit über zehn Jahre leerstehende 
Villa Menzer werden künftige Nutzungen nun offenbar konkreter. Foto: Alex

Neckargemünd. (cm) Zuletzt ist es wieder etwas stiller geworden um die Villa Menzer. Doch im Hintergrund laufen derzeit die Planungen für eine weitere Ausstellung des Vereins "Villa Menzer. Haus für Soziales, Kunst und Kultur" ab Dezember auf Hochtouren: Thema: Eisenbahn. Doch auch bei der Frage nach einer dauerhaften Nutzung des seit über zehn Jahre leerstehenden städtischen Gebäudes tut sich etwas. Stichwort: "Smart City". Der Stadt könnten üppige Fördergelder winken.

Bekanntlich drängt der Verein seit Jahren auf eine sinnvolle Nutzung der Villa. Ein Wunsch: ein Trauzimmer. Dieses will die Stadt tatsächlich einrichten, wie Bürgermeister Frank Volk unlängst verkündete. Doch dessen Umsetzung hängt offenbar auch davon ab, wie es mit dem im Jahr 1892 fertiggestellten Gebäude des griechischen Konsuls Julius Menzer weitergeht. Hierzu wollte sich die Stadt auf RNZ-Nachfrage nicht äußern. Denn entsprechende Gespräche gehen aktuell in die heiße Phase – und die Stadt ist dabei nicht Herr des Verfahrens.

Dieser ist allerdings der Rhein-Neckar-Kreis. Patrick Schütz von der Wirtschaftsförderung des Landkreises berichtet gegenüber der RNZ, dass sich der Rhein-Neckar-Kreis gemeinsam mit der Stadt Heidelberg und dem Verband Region Rhein-Neckar – dieser ist auch Antragsteller – auf einen Förderaufruf des Bundesinnenministeriums beworben habe. Titel: "Smart Citys in Deutschland". Der Schwerpunkt liege dabei auf "smartem nachhaltigem Tourismus". Der Antrag wurde positiv beschieden. Insgesamt könnten Investitionen mit einer Gesamtsumme von 17 Millionen Euro zu 65 Prozent gefördert werden.

Es gibt mehrere Teilprojekte. Eines trägt den Titel "Freiräume". Und hier könnte Neckargemünd ins Spiel kommen. "Es gab Gespräche mit vielen Kommunen im Kreis", berichtet Schütz: "Neckargemünd hat von Anfang an ein hohes Interesse mit der Villa Menzer gezeigt." Nun führe man detailliertere Gespräche mit Neckargemünd und drei weiteren Kommunen im Landkreis. Sicher ist die Förderung für Neckargemünd noch nicht. "Es wird nun aber konkreter", sagt Schütz. Geklärt werden müsse auch die Frage, ob die Immobilien für die angedachte Nutzung sinnvoll seien.

Um was geht es bei "Freiräumen"? "Es sollen dezentral vernetzte multifunktionale Räume aufgebaut werden", erklärt Schütz und wird konkreter: Ein Hauptpunkt sei das Thema Co-Working-Spaces, also Arbeitsplätze zum "Teilen". Firmen oder Selbstständige können sich ein Büro auf Zeit mieten. "Corona hat eine neue Arbeitswelt gezeigt, die wir im Rhein-Neckar-Kreis verwirklichen wollen", betont der Wirtschaftsförderer. Aber auch für Vereine, Musik- und Volkshochschulen soll in "Freiräumen" Platz sein.

Auch interessant
Neckargemünd: Menzerpark wird zur Kulturbühne
Neckargemünd: Gibt es bald wieder Trauungen in der Villa Menzer?
Neckargemünd: In der Villa Menzer soll es bald wieder Hochzeiten geben
Neckargemünd: Villa Menzer wird nach Sommerpause Thema
Neckargemünd: Große Ausstellung zu Janosch in der Villa Menzer

Weiteres Thema ist "smarter Tourismus". Auch in Neckargemünd könnten digitale Tourismusangebote wie digitale Erlebnispfade und Tourismusinfostellen eine Rolle spielen. Hier soll mit beteiligten Kommunen ein Konzept erstellt werden.

Die "Förderperiode" ist auf fünf Jahre angelegt. Angedacht ist eine einjährige Strategiephase. "Wir sind gerade erst gestartet", so Schütz. Finanziell gefördert werden Sanierungs- und Renovierungskosten, aber in dem genannten Zeitraum auch Betriebskosten. Neben den "Freiräumen" gibt es noch weitere Teilprojekte wie Mobilität, Besucherlenkung und regionale Datenplattformen.

Ziel von "Smart Citys" ist es, Blaupausen und Konzepte zu entwickeln, die auch von anderen Kommunen umgesetzt werden können. Der Rhein-Neckar-Kreis und die Stadt Heidelberg seien dabei der "Erprobungsraum" in der Metropolregion. Es gehe auch um die Verbesserung der Beziehung zwischen Stadt und Umland.

(Der Kommentar wurde vom Verfasser bearbeitet.)
(zur Freigabe)
Möchten sie diesen Kommentar wirklich löschen?
Möchten Sie diesen Kommentar wirklich melden?
Sie haben diesen Kommentar bereits gemeldet. Er wird von uns geprüft und gegebenenfalls gelöscht.
Kommentare
Das Kommentarfeld darf nicht leer sein!
Beim Speichern des Kommentares ist ein Fehler aufgetreten, bitte versuchen sie es später erneut.
Beim Speichern ihres Nickname ist ein Fehler aufgetreten. Versuchen Sie bitte sich aus- und wieder einzuloggen.
Um zu kommentieren benötigen Sie einen Nicknamen
Bitte beachten Sie unsere Netiquette
Zum Kommentieren dieses Artikels müssen Sie als RNZ+-Abonnent angemeldet sein.