Neckargemünd

Gibt es bald wieder Trauungen in der Villa Menzer?

Dem Bürgermeister zufolge sind die Grundlagen gelegt. Jetzt heißt es warten auf die Fördergelder. Der Verein drückt aufs Tempo.

08.06.2021 UPDATE: 09.06.2021 06:00 Uhr 1 Minute, 29 Sekunden
1892 wurde die Villa des griechischen Konsuls Julius Menzer fertiggestellt. Seit über einem Jahrzehnt ist das inzwischen städtische Gebäude nahezu ungenutzt. Foto: Alex

Von Christoph Moll

Neckargemünd. Wie geht es mit der Villa Menzer weiter? Diese Frage beschäftigt vor allem den Verein "Villa Menzer. Haus für Soziales, Kunst und Kultur", der dem seit über zehn Jahren weitgehend leerstehenden städtischen Gebäude wieder Leben einhauchen möchte. "Wir setzen uns für eine öffentliche Nutzung durch die Bürger ein", sagte der Vorsitzende Claus Petschmann in der jüngsten öffentlichen Sitzung des Gemeinderates. Dem Verein schwebt bekanntlich unter anderem eine Nutzung als städtisches Trauzimmer vor.

Petschmann erinnert an ein offenes und konstruktives Gespräch des Vereins mit Bürgermeister Frank Volk im vergangenen Oktober. Wegen der Corona-Krise würden Investoren der Stadt nicht die Türe einrennen und in die Villa investieren. "Es wäre der Villa und der Stadt aber zu wünschen, dass Bewegung hineinkommt", meinte Petschmann. "Wir wollen das Thema wieder an die Öffentlichkeit bringen, nachdem der Pandemie nun langsam die Luft ausgeht und Lockerungen in Sicht sind." Die Zeit stehe nicht still, sondern dränge, meinte der Vereinschef: "Es wird auch eine Welt nach Corona geben." Es seien Pläne in der Schublade vorhanden, damit Familienfeiern in der Villa stattfinden könnten. Petschmann wollte von Volk wissen, wie der Plan für dieses Jahr aussehe. Die aktuelle Nutzung durch die Hausmeister der Stadt und die Musikschule könne keine Dauerlösung sein. "Wir sollten über die Zukunft reden", meinte er.

Bürgermeister Volk betonte, dass man Corona trotz der aktuellen Lockerungen noch nicht "zu den Akten legen" könne: "Die Krise ist noch nicht beendet, wir werden noch eine gewisse Zeit mit Einschränkungen leben müssen." Die Musik- und auch die Volkshochschule würden die Räume noch weitere Zeit benötigen. Volk berichtete, dass sich die Stadt gemeinsam mit dem Rhein-Neckar-Kreis bei einem landesweiten Wettbewerb um Fördergelder fristgerecht beworben habe. Die Unterlagen seien abgegeben, eine Entscheidung falle wohl im Sommer. "Es geht um Finanzmittel von mehreren 100.000 Euro, auf die die Stadt nicht verzichten sollte", sagte Volk ohne Details zu nennen: "Wir müssen noch abwarten." Die Stadt werde bis dahin nichts unternehmen, was einer zukünftigen Nutzung entgegensteht. In der Diskussion waren auch Co-Working-Areas, also Arbeitsplätze zum Mieten.

Die Stadt sei allerdings "bestrebt", Trauungen in der Villa zu ermöglichen. "Die Grundlagen hierfür sind gelegt" so Volk. "Es wäre aber vermessen, in der aktuellen Zeit einen genauen Plan aufzustellen." Bis zum Ende der Sommerferien müsse man "auf Sicht fahren".

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