Villa Menzer wird nach Sommerpause Thema
Verein hat mit Janosch-Ausstellung 10.000 Euro für Sanierung gesammelt - Ziel ist die Einrichtung eines Trauzimmers

Von Christoph Moll
Neckargemünd. Wie geht es bei der Villa Menzer weiter? Nach wie vor unklar ist, was aus dem historischen und seit über zehn Jahren weitgehend leerstehenden städtischen Gebäude werden soll. Immer wieder ist die Rede von möglichen Investoren – passiert ist bis jetzt wenig. Die Frage nach der Zukunft treibt besonders den Verein "Villa Menzer – Haus für Soziales, Kunst und Kultur" um.
Dessen Vorsitzender Claus Petschmann meldete sich in der Bürgerfragestunde der zurückliegenden öffentlichen Sitzung des Gemeinderates zu Wort. Er erinnerte daran, dass der Verein bereits im März ein Konzept für eine Nutzung der Villa Menzer an den Gemeinderat übergeben habe. "Bisher haben wir keine Rückmeldung bekommen", so Petschmann. Der Verein würde bekanntlich gerne unter anderem das Trauzimmer reaktivieren. "Seither ist einiges geschehen", betonte der Vereinsvorsitzende. So habe mit Erlaubnis von Bürgermeister Frank Volk Anfang des Jahres die große Janosch-Ausstellung "mit bemerkenswertem und erkennbarem Erfolg" in der Villa Menzer stattgefunden. 70 ehrenamtliche Mitarbeiter hätten von Januar bis März für die Durchführung gesorgt. "Wir können 10.000 Euro als zweckgebundene Spende für die Renovierung der Villa Menzer zur Verfügung stellen", verkündete Petschmann stolz. Der Vereinschef fragte Rathauschef Volk, ob dieser bereit sei, die Konzeption des Vereins offiziell entgegenzunehmen und diese in Gespräche sowie Beratungen des Gemeinderates einzubringen. Petschmann verwies auf ein konstruktives Gespräch mit Volk zu den Entwicklungen.
Der Bürgermeister dankte zunächst dem "Initiativkreis" für die tolle Leistung und die erwirtschafteten 10.000 Euro. Volk sagte, dass er nach der Sommerpause zunächst nicht-öffentlich, also hinter verschlossenen Türen, dem Gemeinderat über aktuelle Entwicklungen berichten möchte. "Wir sind noch mitten in Corona, hatten aber schon wieder einen Sitzungsmarathon", sagte Volk, versprach aber: "Wir gehen mit den Fraktionen in den Dialog." Zu einer Übergabe des Konzepts kam es nicht.
Ziel des Vereins ist es bekanntlich, eine Nutzungsvereinbarung für die Villa mit der Stadt abzuschließen. Der Verein schlägt eine einjährige Probephase vor ohne jede finanzielle oder personelle Verpflichtung der Stadt. In dieser Zeit könne ein dauerhaftes wirtschaftliches Fundament geschmiedet werden, heißt es. Vorher müssen aber noch Investitionen in die Barrierefreiheit, die Fußböden im Erdgeschoss, die Wände und die sanitären Anlagen geleistet werden. Hierfür will der Verein auch Spenden sammeln. Geplant ist ein 40.000-Euro-Crowdfunding. Dies sei zwar ehrgeizig, gibt Petschmann zu, sagt aber: "Wir trauen uns das zu." Zum Auftakt der Aktion ist im Oktober eine öffentliche Diskussionsveranstaltung mit dem Titel "Die Villa Menzer – eine Zukunft für Neckargemünd" geplant. Der Verein möchte zudem noch weitere Veranstaltungen in der Villa Menzer organisieren.