Regen konnte gute Stimmung beim Sauerkrautmarkt nicht trüben
Es gab großes Interesse an den vielfältigem Waren- und Speisenangebot. Rummel für Kinder und Jugendliche.

Von Ulrika Lawinger-Erhard
St. Leon. Der traditionelle Sauerkrautmarkt am vergangenen Wochenende lockte wieder zahlreiche Besucher aus nah und fern nach St. Leon – und das, obwohl das Wetter alles andere als einladend war. Von den grauen Wolken und immer wieder leichtem Regen ließen sich die Menschen die gute Stimmung nicht verderben. Mit Regenschirmen, wetterfester Kleidung und Vorfreude strömten sie durch die Straßen, um die vielen Stände zu entdecken.
Der St. Leoner Sauerkrautmarkt in der Ortsmitte von St. Leon hat eine schon fast 543-jährige Tradition und ist mit seinem Flair bis heute für die Einheimischen ebenso wie für die vielen auswärtigen Stammgäste ein besonders markantes Datum im Jahresverlauf. Das Warenangebot des Markts hat sich seit seiner ersten urkundlichen Erwähnung im Jahr 1482 stark verändert – geblieben ist aber die fröhliche Festtagsstimmung.
Volle Parkplätze auf der ganzen Gemarkung zeigten, dass der Sauerkrautmarkt immer noch ein Besuchermagnet ist. Selbst der Regen setzte dem Besucherstrom kein Ende. "Hoffentlich wird das Wetter heute Mittag besser", sagte ein Marktbeschicker, "damit sich der weite Weg gelohnt hat und wir zumindest ein wenig Umsatz machen".
"Das Wetter spielt zwar nicht ganz mit, aber die Stimmung ist wunderbar", freute sich wiederum eine Besucherin, während sie sich unter ihrem Schirm eine Portion Sauerkraut mit Schupfnudeln schmecken ließ. Auch der Marktmeister zeigte sich zufrieden: "Wir sind sehr froh über die vielen Besucher. Der Sauerkrautmarkt ist für St. Leon eine schöne Tradition, die wir unbedingt erhalten möchten."
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Zahlreiche Händler, die teilweise weite Wege zurückgelegt hatten, boten ihre Waren an. Entlang der Straßen reihten sich viele Verkaufsstände aneinander. Darunter waren viele, die jedes Jahr mit dabei sind. Besonders beliebt waren die Gewürzstände, an denen man exotische Aromen und duftende Kräuter aus aller Welt entdecken konnte. Daneben gab es Stände mit Socken, Schals, Mützen und anderer wärmender Kleidung, die perfekt in die herbstliche Jahreszeit passten.
Auch modische Kleider, handgefertigte Accessoires, Schmuck und liebevoll gestaltete Dekorationsartikel fanden zahlreiche Käuferinnen und Käufer. Zu sehen gab es ohnehin an jedem Stand einiges. Auch Haushaltsbedarf gehört weiterhin zum Sortiment, mancher Stand punktete mit Beratung und Vorführung der Produkte.
Süßwaren und auch einige Essensstände mit vielerlei kulinarischen Köstlichkeiten machten den Markt überdies mit vielen Sinnen erlebbar. An den Crêpes-Ständen bildeten sich längere Schlangen, um einen süßen oder deftigen Pfannkuchen zu ergattern, außerdem waren Schokoküsse, gebrannte Mandeln und Popcorn beliebt. Selbstverständlich gingen deftige Speisen, darunter Bratwürste, Schaschlik, Steaks, Lángos oder Dampfnudeln gingen weg wie warme Semmeln.
Auch die Kinder und Jugendlichen freuten sich über das Angebot: Die Kleinen drehten auf den Karussells munter ihre Runden oder durften auf Dosen oder Luftballons werfen und die Jugendlichen vergnügten sich an verschiedenen Fahrgeschäften.
Als sich das Marktgeschehen des Tages zu Ende neigte, erwachte in den Kneipen und Zelten St. Leons ein lebhaftes Treiben. Livemusik sorgte für gute Unterhaltung, so ließ etwa die Band "Made of Wood" das Thermometer in den Kellerräumen des Jugendkulturpunkts "Blu" in die Höhe steigen.
Für viele Alteingesessene ist der Marktmontag schließlich der Höhepunkt. Auch diesmal luden bereits am Morgen verschiedene Vereine oder Gaststätten zum Frühschoppen und Sauerkrautessen ein – das Gericht, das der Volksmund schon lange mit dem Fest in Verbindung bringt. Nicht etwa, weil es früher auf dem Markt verkauft wurde, sondern weil jährlich um die Zeit des Marktes das erste frische Sauerkraut der neuen Ernte auf den Tisch kam.
Der St. Leoner Sauerkrautmarkt war erneut ein voller Erfolg, das meinte nicht nur der Marktmeister. Es bot sich nicht nur die Gelegenheit zum Einkaufen und Genießen, sondern vor allem auch zu Begegnung und Austausch. So zeigte sich wieder einmal, dass der traditionelle Markt weit mehr ist als ein Ort des Handels – er ist ein Stück gelebte Dorfgemeinschaft und ein Highlight im Veranstaltungskalender von St. Leon.



