Freibäder starten in die Saison
Bammental und Leimen öffnen, Neckargemünd berät noch - Ins Leimener Bad dürfen zunächst nur Besitzer von Jahreskarten

Von Christoph Moll und Benjamin Miltner
Region Heidelberg. Nach den Pfingstferien ist es so weit: Am Montag, 15. Juni, öffnen mit dem Bammentaler Waldschwimmbad und dem Leimener Freibad die ersten Freibäder im Heidelberger Umland mit Corona-Verspätung. Ob und wann das Kleingemünder Terrassenschwimmbad öffnet, entscheidet der Neckargemünder Gemeinderat in einer Sondersitzung im Rathaus am Dienstag, 16. Juni, um 18 Uhr.
Das Waldschwimmbad in Bammental startet am Montag, 15. Juni, in die Badesaison. Dies teilte Bürgermeister Holger Karl auf RNZ-Nachfrage mit. Der Eintritt ins Bad wird dabei auf drei Zeitzonen aufgeteilt: Der erste Block von 8 bis 11.30 Uhr, der zweite von 12 bis 16.30 und der dritte von 17 bis 20 Uhr. Eine Voranmeldung ist nötig, erfolgt über einen Link auf der Internetseite der Gemeinde und ist inzwischen möglich. Bezahlt wird dann an der Tageskasse; dort wird auch ein Restkontingent für Spontan-Besucher offen gehalten. Pro Zeitblock dürfen maximal 500 Personen gleichzeitig das Waldschwimmbad betreten. So könne das Bad gut besucht werden, gleichzeitig die Hygiene- und Abstandsregeln eingehalten werden, erklärt Rathauschef Karl.
An Spitzentagen in "normalen" Sommern halten sich auch schon einmal bis zu 1500 Menschen gleichzeitig im Waldschwimmbad auf, die aktuelle Corona-Verordnung gebe bei 11.000 Quadratmetern Liegefläche rein rechnerisch 1100 Besucher her. Auch für die Beckennutzung gibt es Limits: 90 Personen dürfen sich maximal im 50-Meter-Schwimmbecken aufhalten, 125 Personen im Bereich der beiden Nichtschwimmerbecken. Geduscht werden kann nur bei den Freiluftduschen am Becken, weniger Umkleiden als sonst sind geöffnet. Die "Attraktionen" wie Rutschen, Sprungturm, Beach-Spielfelder und Tischtennisplatten sind allesamt zugänglich. "Unsere Gäste sollen zumindest eingeschränkt – unter Einhaltung aller Hygieneregeln – alle unsere Angebote nutzen können", erklärt Karl.
Das Bad-Team geht die Eröffnung in voller Personalstärke an, für die "Wechselzeiten" kommt eine Reinigungsfirma zur Unterstützung. Wenn sich dieses Vorgehen im Praxistest nicht bewähre, werde man gegebenenfalls nachjustieren. Die Becken werden bis Montag beheizt, laut Karl aber noch nicht die angestrebten 26 Grad erreichen. "Wir werden aber gute 20 Grad hinkriegen", so der Bürgermeister. Wer sich schon jetzt abkühlen möchte: Das Kneippbecken am Bad ist bereits frei nutzbar.
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Das Freibad im Leimener Bäderpark öffnet ebenfalls am Montag, 15. Juni, seine Pforten. Allerdings haben "Tagesbesucher" hier keinen Zugang – zumindest noch nicht. Baden gehen dürfen nur die Inhaber von Jahreskarten, die es ab dem ersten Öffnungstag zum Preis von 132 Euro für Erwachsene, 66 Euro für Kinder und 264 Euro für Familien zu kaufen gibt. Diese gelten dann auch für das Hallenbad, reine Saisonkarten für das Freibad, die sonst um die 50 Euro für Erwachsene kosteten, bietet die Stadt in diesem Jahr nicht an.
Bestehende Jahreskarten werden aufgrund der vorgezogenen Schließung des Hallenbades und verzögerten Eröffnung des Freibades um drei Monate verlängert. Mindestens eine Woche lang sollen nur die Inhaber von Jahreskarten Zutritt erhalten – vielleicht auch länger. Denn noch steht nicht fest, wann in einer zweiten Phase auch "Tagesbesucher" mit vorheriger Online-Reservierung ins Freibad dürfen. Hierfür laufen derzeit die Vorbereitungen. Die Stadt arbeitet an einem Konzept. Zu klären ist unter anderem, wie viele Besucher gleichzeitig eingelassen werden. Die Corona-Verordnung würde wegen der 40.000 Quadratmeter großen Liegewiese theoretisch 4000 Besucher zulassen – es dürften sich aber nur jeweils etwa 60 Personen im Schwimmer- und im Nichtschwimmerbecken aufhalten.
Ziel ist es, dass Schlangen an den Becken verhindert werden. Da die Zahl der Jahreskarteninhaber gering sei, gebe es zunächst kein Problem. Außerdem muss noch ein Ticketsystem erarbeitet werden, das auch das Online-Bezahlen von Eintrittskarten ermöglicht. Das Freibad ist zunächst täglich von 9 bis 18 Uhr geöffnet. Sammelumkleiden, Duschen, Planschbecken und Rutsche bleiben vorerst geschlossen, Spielsachen werden erst einmal nicht ausgeliehen. Besucher müssen ihre Kontaktdaten hinterlassen.
Beim Kleingemünder Terrassenfreibad ist noch ungewiss, ob und wann es öffnet. Stadtsprecherin Petra Polte erklärt, dass die Verwaltung nach einer über zweistündigen Beratung im Krisenstab mehrere Szenarien entwickelt. Diese werden dem Gemeinderat in einer Sondersitzung am Dienstag, 16. Juni, vorgestellt. Dieser soll dann entscheiden, wie es weitergeht. "Wir brauchen auf jeden Fall einen Beschluss des Gemeinderates", so Polte. Denn es würden Mehrkosten eventuell auch durch zusätzliches Personal entstehen, gleichzeitig gebe es weniger Einnahmen.
So müsse das Gremium auch entscheiden, ob die aktuellen Eintrittspreise beibehalten werden und wie das Betriebskonzept aussieht. Ähnlich wie in Bammental könnte es eine Kompletträumung des Bades nach einer gewissen Besuchsdauer geben. "Wenn es irgendwie geht, wollen wir noch im Juni öffnen", so die Stadtsprecherin. Dass das Freibad in dieser Saison gar nicht öffnet, stehe erst einmal nicht zur Debatte. "Klar ist auch, dass ohne Ticketvorverkauf nichts geht", so Polte. "Hier ist die Frage, wie schnell wir ein solches System einrichten können." Von technischer Seite ist das Bad betriebsbereit.