Das ist los am Tag des offenen Denkmals
Am Sonntag, 8. September findet wieder Aktion statt - Übersicht über die hiesigen Veranstaltungen

Zwei Beispiele offener Denkmale: die Marien-Kapelle in Rettigheim und das Pfarrheim St. Mauritius in Rot. Am Sonntag kann man sie besichtigen. Fotos: privat/Kuno Schnader
Wiesloch. Am Sonntag, 8. September, ist es soweit: Tausende Denkmale öffnen deutschlandweit ihre Türen und laden ein, sonst Verschlossenes oder Unbekanntes neu zu entdecken. Die Deutsche Stiftung Denkmalsschutz (DSD), die den Aktionstag bundesweit koordiniert, hat hier eine Übersicht der Veranstaltungen veröffentlicht. Dort sind auch die offenen Denkmale unserer Region zu finden. Hier die Veranstaltungen in der näheren Umgebung:
Jugendburg Rotenberg: ehemalige Ritterburg mit bewegter Geschichte. Seit 1952 beherbergt die Burg eine vom Land Baden-Württemberg geförderte Jugendbildungsakademie. Getragen vom Verein Jugendburg Rotenberg steht das Tagungshaus der verbandlichen und freien Jugendarbeit zur Verfügung. Über das Jahr sind hier Jugendgruppen zu Gast. Öffnungszeiten und Programm am 8. September (und bis 11. September): von 14 bis 17 Uhr, Nachfahren und Weggefährten der Familie Franz von Reichenaus haben Informationen und Gegenstände über das Leben auf dem Schloss vor 100 Jahren zusammengestellt.
Vor genau 100 Jahren (1919) ging der Besitz auf die Eheleute Franz und Kate von Reichenau über. Im Schloss wird von Sonntag bis Mittwoch Zeitgeschichtliches über das Leben auf der Burg vor 100 Jahren in Form von Dokumenten und Bildern dargeboten. Besondere Gäste der Ausstellung sind Zeitzeugen wie Ursula Trentinaglia (Tochter des Burggärtners Ludwig Vogt) und Ingrid von Wagenhoff-Packhäuser (Urenkelin der Familie von Reichenau). Die Küche der Jugendbildungsakademie bietet an diesem Tag Getränke, Kaffee und Kuchen für die Besucher. Führungen: nach Bedarf.
Bronner’sches Gartenhaus Wiesloch: Im historischen Park des Psychiatrischen Zentrums befindet sich das 1838 gebaute und 2006 bis 2009 zum Museum ausgestaltete Gartenhaus. 2015 wurde ein Rosengarten mit rund 500 Rosen angelegt. Öffnungszeiten und Programm am 8. September: von 14.30 bis 17 Uhr. Das Museum wird den "modernen" Umbruch vom Barockstil über Klassizismus bis zur Schinkel-Gotik zeigen. Führung: 15.30 Uhr. Thema: "Weg mit dem Plunder! Jetzt kommt etwas Neues! Die Kammerzofe Stephanie von Baden plaudert aus dem Nähkästchen." Treffpunkt: am Gartenhaus.
Historischer Feldbahnlokschuppen Wiesloch: Der Lokschuppen der früheren Großziegelei Tonwaren-Industrie-Wiesloch, einstmals größter Arbeitgeber in Wiesloch, wurde 1905 erbaut und beherbergt seit 2001 die historischen Feldbahnlokomotiven des Feldbahn- und Industriemuseums Wiesloch. Öffnungszeiten am 8. September von 10 bis 17 Uhr. Geboten werden Feldbahnbetrieb und Besucherzüge, die Befahrung der Schaustollen sowie der Betrieb in der Schautongrube mit Feldbahn und Baggern. Auf die Kinder wartet auch wieder die beliebte Lego- und Briobahn-Lore. Mit den offenen Feldbahnwagen geht es abwechselnd über das Vereinsgelände, die "Waldstrecke" und an den Baggervorführungen vorbei.
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Oder auch über den zweiten Teil der Strecke, der seit Sommeranfang nicht mehr am Landratsamt endet, sondern über die Straße hinaus bis zur Wendeschleife im Leimbachpark führt. Das Feldbahn- und Industriemuseum Wiesloch ist mit der neuen Schleife im Leimbachpark sehr verkehrsgünstig zum Bahnhof Wiesloch-Walldorf gelegen und in wenigen Gehminuten erreichbar. Von dort fahren die Feldbahnzüge zurück auf das Vereinsgelände "In den Weinäckern". Es gibt auch Essen und Trinken.
Pfarrheim St. Mauritius Rot: Früheres Rat-, Schul- und Lehrerwohnhaus. Das ursprüngliche Baujahr ist nicht aktenkundig. Ersterwähnung war 1742 im Visitationsbericht der Pfarrgemeinde. In seiner heutigen Form wurde das Haus 1842 erbaut. Öffnungszeiten am 8. September von 11 bis 18 Uhr, Führungen: 14 und 16 Uhr, Thema: Umbau 2003 bei Erhalt der spätklassizistischen Strukturen. Die vom Arbeitskreis Heimatgeschichte konzipierte Ausstellung im Foyer und im Festsaal des Pfarrheims präsentiert die Entwicklung des Gebäudes von seiner ehemaligen Dreifachfunktion bis zum heutigen Status und vermittelt Hinweise auf den gelungenen architektonischen Umbruch, bei dem die spätklassischen Strukturen wiederbelebt werden konnten.
Der Besucher erfährt Details über die verschiedenen Umbaumaßnahmen. Die Mauern informieren ihn über Begebenheiten und Ereignisse der letzten Jahrhunderte in den Räumen des Gebäudes. Während der Ausstellung wird das "Fotobuch St. Leon früher und heute" zum Verkauf angeboten. Das Buch gibt Einblick in die architektonischen Umbrüche bei Gebäuden und in den Straßen.
Marien-Kapelle Rettigheim: Nachdem in den zurückliegenden Jahren am "Tag des offenen Denkmals" die denkmalgeschützte Scheune geöffnet war, soll in diesem Jahr die Rettigheimer Marien-Kapelle gezeigt und erklärt werden. Sie ist beim Regierungspräsidium in Karlsruhe ebenfalls als Denkmal registriert. Über der Eingangstür ist die Jahreszahl 1891 vermerkt, sie ist also schon über 125 Jahre alt und hat nach wie vor täglich viele Besucher, zumal inzwischen auch der Jakobsweg Rothenburg/Tauber bis Speyer an ihr vorbeiführt.
Die Gründe für ihre Entstehung und Erbauung sowie weitere Informationen werden von Rainer Werner und Ewald Engelbert vom Heimatverein Rettigheim erklärt. Hintergrund ist auch die aktuelle Absicht, die Kapelle zu renovieren. Die Statuen von Maria, Bernadette und Josef jedenfalls sind bereits restauriert, werden aber erst wieder eingebracht, wenn weitere Renovierungsarbeiten vorgenommen wurden. Interessierte Besucher sind herzlich eingeladen, informiert wird vor Ort am Sonntag, 8. September, von 14 bis 16 Uhr.
Von St. Wendelin bis zum Kreuzbäcker in Reilingen: Es werden unter anderem die katholische Kirche St. Wendelin und der Kreuzbäcker sowie weitere Denkmale besichtigt. Am 8. September Führung um 14 Uhr.
Heimatstube Wiesental: Das kleine Fachwerkhaus wurde um 1795 erbaut und ist heute eingerichtet wie vor 100 Jahren. Es wird vom Heimatverein Wiesental betreut. Am 8. September von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Sonderausstellung: Was war vor dem Thermomix - Küchengeräte unserer Großeltern.