Nach Eppelheimer Bürgermeisterwahl-Sieg: Das "Mädchen" ging normal zur Arbeit
Wahlsiegerin Patricia Popp nahm die kurze Nacht gern in Kauf

Mit einem ungewöhnlichen Spruch bedankt sich Patricia Popp bei ihren Wählern. Foto: Geschwill
Eppelheim. (aham) Morgens um 6.30 Uhr saß Patricia Popp wieder in ihrem Büro in der Mannheimer Stadtverwaltung. Eine kurze Nacht - denn bis Mitternacht ging die Wahlparty der frisch gekürten Bürgermeisterin von Eppelheim. "Unter solchen Umständen nimmt man aber eine kurze Nacht gerne in Kauf", schmunzelte die 38-Jährige. So ganz realisieren könne sie aber immer noch nicht, dass sie die Wahl gewonnen habe: "Das ist wie im Film, ich brauche noch ein paar Tage, bis ich das alles glauben kann."
Hintergrund
Bürgermeister Dieter Mörlein: Ich wünsche Frau Popp viel Kraft für dieses nicht immer leichte, aber schöne Amt.
Renate Schmidt, SPD-Fraktionssprecherin: Jetzt wird gefeiert, denn jetzt ändert sich etwas: die Kultur, das
Bürgermeister Dieter Mörlein: Ich wünsche Frau Popp viel Kraft für dieses nicht immer leichte, aber schöne Amt.
Renate Schmidt, SPD-Fraktionssprecherin: Jetzt wird gefeiert, denn jetzt ändert sich etwas: die Kultur, das Miteinander, das Politikverständnis.
Isabel Moreira da Silva, Grünen-Sprecherin: Frau Popp steht für das, was Eppelheim braucht: einen Politikwechsel. Wir freuen uns, dass wir in Zukunft im ökologisch-sozialen Bereich mehr bewegen können.
Volker Wiegand, CDU-Vorsitzender: Wir sind natürlich sehr enttäuscht, weil wir der Meinung sind, dass unser Kandidat Thomas Wieland vieles richtig gemacht hat.
Daniel Born, SPD-Landtagsabgeordneter: Ich bin sehr glücklich über das Ergebnis, zumal es zwei sehr kompetente Bewerber gab. Die Eppelheimer hatten eine gute Wahl.
Karl A. Lamers, CDU-Bundestagsabgeordneter: Ich gratuliere Frau Popp und hoffe, dass sie die erfolgreiche Politik von Herrn Mörlein fortsetzt.
Frank Volk, Bürgermeister von Neckargemünd: Weil wir mit Eppelheim im Abwasserverband sind, hat mich die Wahl sehr interessiert. Ich hatte auf eine Entscheidung im ersten Wahlgang gehofft - in 14 Tagen ist nämlich Bohrermarkt in Neckargemünd.
Keine Zeit verloren hingegen ihr Verlobter, der Mannheimer SPD-Bundestagsabgeordnete Stefan Rebmann, und ihr 16-jähriger Sohn. Während Popp bei der Arbeit war, versahen sie gestern Mittag die Wahlplakate mit Dankesaufklebern. "Das ist Männersache", lacht die Mannheimerin. "Die beiden haben mir schon beim Aufhängen der Plakate geholfen."
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Der ungewöhnliche Spruch "Hurra, es ist ein Mädchen! Danke" sei übrigens bei der Wahlparty in der Kegelhalle entstanden, berichtet Popp. Ein Bürgermeister-Trainer stecke ebenso wenig dahinter wie hinter ihrem Wahlkampf. "Das war alles in Eigenregie", betont sie. "Ich bin einfach nicht der typische Bewerber um das Amt gewesen."



