Eppelheimer wählen am Sonntag neuen Bürgermeister
In Eppelheim ist am Sonntag Bürgermeisterwahl, einer der sechs Kandidaten braucht die absolute Mehrheit zum Sieger

Symbolfoto: dpa
Eppelheim. (aham) Wer wird der neue Bürgermeister? Wird es der Heppenheimer Thomas Wieland? Gelingt dem Nein-Kandidaten Alfred Wilhelm nach zig Bürgermeisterbewerbungen die Sensation? Nimmt mit Patricia Popp erstmals in der Eppelheimer Geschichte eine Frau Platz auf dem Chefsessel? Oder kommt wieder ein Eppelheimer an die Rathausspitze: Timo Beul oder Thorsten Kettenmann? Oder macht am Ende der Heidelberger Christian Pallmann das Rennen? Dass am Sonntag sechs Kandidaten auf den Stimmzetteln stehen, macht diese Wahl besonders spannend.
Eine Antwort auf all diese Fragen wird es nach der Schließung der Wahllokale um 18 Uhr in der Rudolf-Wild-Halle geben. Denn dort verkündet der aktuelle Amtsinhaber Dieter Mörlein das Ergebnis. Zunächst werden alle Zahlen aus den Wahllokalen sofort nach der Auszählung mit einem Beamer an die Wand gestrahlt - bis das endgültige Ergebnis feststeht.
Genau 11.587 wahlberechtigte Eppelheimer sind zuvor - und zwar von 8 bis 18 Uhr - dazu aufgerufen, ihre Stimme abzugeben. Das sind 598 mehr als bei der letzten Bürgermeisterwahl im Jahr 2010. Annette Busch, die im Rathaus die Wahl organisatorisch begleitet, erklärt dies mit neuen Wohneinheiten im Hinteren Lisgewann und im Heinrich-Heine-Weg sowie der Tatsache, dass die 16- und 17-Jährigen bei der letzten Bürgermeisterwahl noch nicht abstimmen durften. Letztere machen aber nun einen "nicht so großen Kreis" aus, so Busch.
Am Sonntag ist die Stadt in 14 Wahlbezirke aufgeteilt, die Wahllokale verteilen sich auf vier Einrichtungen: Urnen stehen im Kindergarten "Villa Kunterbunt", in der Theodor-Heuss-Schule, im Kindergarten "Friedrich Fröbel" sowie im Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium.
Damit alles reibungslos vonstatten geht, werden an diesem Tag 139 Wahlhelfer im Einsatz sein. Einige von ihnen, nämlich die Briefwahlvorstände, treten ihren Dienst um 15 Uhr im Rathaus an: Sie öffnen die eingegangenen roten Umschläge, in denen je ein Wahlschein und ein blauer Umschlag sind. Sie prüfen die Wahlscheine - hier weist Busch alle Briefwähler darauf hin: "Unterschreiben des Wahlscheins nicht vergessen" - und anschließend landen die blauen Umschläge mit dem Stimmzettel darin in der Urne.
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Bislang sind im Rathaus 1113 Briefwahlanträge eingegangen. Würden alle Antragsteller die Unterlagen auch ausfüllen, läge die Wahlbeteiligung damit schon bei 9,6 Prozent. Aber damit rechnet Annette Busch nicht: "Es kommen nie alle zurück", weiß sie. So gab es bei der letzten Bürgermeisterwahl 939 Anträge, doch die Zahl der tatsächlichen Briefwähler lag am Ende bei 836.
Erfasst - also gezählt - werden die eingegangenen Briefwahlunterlagen vorab nicht. Daher will Busch auch nicht über die Wahlbeteiligung am Sonntag spekulieren. Sie schätzt nur, dass sie höher sein wird als beim Bürgerentscheid im Juni. Im Frühsommer, als die Eppelheimer über den zweigleisigen Brückenausbau zu entscheiden hatten, gingen 39,47 Prozent aller Wahlberechtigten an die Urnen. "Ich denke, die Wahlbeteiligung wird ähnlich sein wie bei der letzten Bürgermeisterwahl", so die Rathausmitarbeiterin. Damals hatten 52,41 Prozent aller Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben.
Doch ganz gleich, wie viele Eppelheimer am Sonntag wählen: Damit ein Gewinner und somit künftiger Rathauschef feststeht, muss einer der Kandidaten die absolute Mehrheit erreichen - also mindestens die Hälfte plus eine aller eingegangenen Stimmen. Schafft dies keiner der sechs Bewerber oder ein möglicher Siebter - schließlich können die Wähler auch einen Namen auf den Stimmzettel schreiben - müssen sich die Eppelheimer auf einen zweiten Wahlgang am Sonntag, 6. November, einstellen.



