Eppelheim: Räte kritisieren Nutzungskosten für Straßenbahn-Linie 22
Eppelheim zahlt künftig weniger für die Linie 22 - Die Straßenbahn bleibt aber ein Reizthema

Die älteren Waggons der Linie 22 sorgen bei Eppelheims Räten für Unmut. Foto: Fink
Eppelheim. (fi) Die Stadt Eppelheim zahlt für die Jahre 2015 und 2016 weniger für die Nutzungskilometer der Straßenbahnlinie 22 als bisher. Das teilte Reinhard Röckle, Leiter des Verantwortungszentrums Zentrale Verwaltung, Ordnungs- und Sozialwesen, in jüngster öffentlicher Ratssitzung mit. Dort wurde über die Ausgleichszahlungen beraten, die von 6,66 Euro pro Kilometer auf 6,29 Euro für 2015 und 6,53 Euro für 2016 gesunken sind. "Das bedeutet in diesem Jahr eine Ersparnis von 21.580 Euro", sagte Renate Schmidt (SPD).
Christa Balling-Gündling (Grüne) regte für 2017 eine Nachkalkulation an und verwies auf die schlechteren Bahnen, die in Eppelheim eingesetzt werden: "Wir müssen auf bessere Qualitätsstandards drängen." Zudem wären die Auswirkungen zu klären, wenn im Zusammenhang mit dem Mobilitätsnetz die Straßenbahn durch das Neuenheimer Feld in Heidelberg nicht gebaut wird.
Längere Züge können derzeit wegen des sanierungsbedürftigen Zustands der Brücke zwischen Eppelheim und Pfaffengrund und auch wegen der Haltestellenlängen - vor allem bei der Endhaltestelle - nicht nach Eppelheim fahren. Im Hintergrund der Kritik steht auch, dass die Straßenbahnen mit Niederflurtechnik auf der Strecke nach Kirchheim eingesetzt werden, während für die Eppelheimer Linie nur ältere, umgerüstete Waggons mit einem "Hilfs"-Niederflureinstieg verkehren.
Dass Öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV) nicht zum Nulltarif zu haben ist, darauf verwies Trudbert Orth (CDU). Seine Nachfrage: Welche Kosten kommen auf uns zu und wie werden wir bei der Finanzierung von Neufahrzeugen beteiligt, auch wenn diese nicht durch Eppelheim fahren? Die 6,40 Euro sah Orth als nicht gerade günstig an. Er fand: "Wir müssen die Fahrgäste in Eppelheim zählen".
Ein "Nein" zum geplanten Kreisverkehr an der Mozartstraße und zum vorgesehenen zweispurigen Ausbau der Gleisverbindungen nach Heidelberg war von Linus Wiegand (CDU) zu hören. Bei Guido Bamberger (EL) war Kopfschütteln zu erkennen: "Die Straßenbahn - die machen mit uns doch, was sie wollen".



