Eppelheim: Die neue Brücke wird zweigleisig

Der große Umbau kann beginnen - Die CDU pochte darauf, dass die Pläne bis zur Endhaltestelle erweitert werden

06.03.2015 UPDATE: 07.03.2015 06:00 Uhr 2 Minuten

Das Kernstück des Zwei-Gleis-Projektes ist eine neue, breitere Brücke über die Autobahn (rot), auf der die Straßenbahn künftig bis zur Mozart-/Hildastraße zweigleisig fahren wird (violett). An dieser Kreuzung soll ein Kreisel den Verkehr regeln (grün). Ein Radstreifen soll von der Brücke bis zur Hauptstraße weitergeführt werden. Foto: RNV/RNZ-Repro

Von Anja Hammer

Eppelheim. Die zweigleisige Brücke wird kommen. Das stellte Bürgermeister Dieter Mörlein vorweg klar. Denn die Brücke über die Autobahn liegt auf Heidelberger Gemarkung und da hat Eppelheim nichts zu sagen. Dafür aber hat die Stadt freie Hand, wie es nach der Brücke in der Hauptstraße weitergeht. "Wir bauen für die Zukunft", hob Mörlein die Bedeutung des Projekts hervor. "Und vor allem: Wir müssen eine Entscheidung treffen, damit der Bau bis 2019 abgerechnet ist und wir die volle Fördersumme bekommen." Und so traf der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung ein klares Votum: Mit großer Mehrheit stimmten die Bürgervertreter für den Straßenbahnausbau und den Hauptstraßenumbau.

Hintergrund

(aham) Mit dem Gemeinderatsbeschluss ist ein 8,3 Millionen-Euro-Projekt auf den Weg gebracht. Mit diesem Geld entsteht eine breitere Brücke über die Autobahn, auf der künftig die Straßenbahnlinie 22 vom Heidelberger Bismarckplatz bis zur Eppelheimer Mozartstraße zweigleisig

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(aham) Mit dem Gemeinderatsbeschluss ist ein 8,3 Millionen-Euro-Projekt auf den Weg gebracht. Mit diesem Geld entsteht eine breitere Brücke über die Autobahn, auf der künftig die Straßenbahnlinie 22 vom Heidelberger Bismarckplatz bis zur Eppelheimer Mozartstraße zweigleisig fahren wird. Auch für Fußgänger und Radfahrer gibt es künftig mehr Platz. Doch die Brücke ist nur ein Teil des Projekts, mit dem Ende 2016 begonnen werden soll.

An der Kreuzung von Haupt-, Hilda- und Mozartstraße soll ein Kreisel entstehen. In diesem werden die Weichen für die Bahn sein. Fußgänger sollen mit Querungshilfen sowohl in der Hilda- als auch in der Mozartstraße leichter über die Straße kommen. Der Radfahrstreifen wird von der Brücke Richtung Hauptstraße weitergeführt. Auch der Radverkehr, der von der Hilda- und der Mozartstraße kommt, soll eingebunden werden. Zudem soll für die Pedalritter eine Unterführung unter der neuen Brücke entstehen.

Die Stadt rechnet mit Kosten von 1,28 Millionen Euro. Doch wenn alle Fördergelder so fließen wie geplant, müssen "nur" 740 000 Euro aus dem Stadtsäckel bezahlt werden. Hinzu kommen 130 000 Euro, die Eppelheim für die neue Brücke beitragen muss. Abzüglich der Zuschüsse bleiben wohl 50 000 Euro an der Stadt hängen.

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Christa Balling-Gündling, Fraktionssprecherin der Grünen, sagte: "Trotz ein paar weniger Kritikpunkte bewertet unsere Fraktion die Pläne durchweg als positiv." Sie mahnte jedoch, dass sich die Wohnqualität der Anwohner nicht verschlechtern dürfe, da die Brücke näher an die Häuser rücke. Einem Punkt erteilten die Grünen aber eine Absage: Sie waren gegen eine Radfahrerunterführung. "Diese wird aller Wahrscheinlichkeit nach nur in geringem Maße genutzt", vermutete Balling-Gündling. Und für Experimente hätte die Stadt kein Geld. Stattdessen beantragte sie, während der Bauzeit eine Behelfsbrücke für Radfahrer und Fußgänger über die Autobahn zu errichten. Dieser Vorschlag fand aber keine Mehrheit im Räterund.

Renate Schmidt sah viele Vorteile. "Mit einem Kreisel wird der Verkehr reduziert", meinte die SPD-Fraktionssprecherin etwa. Weiter lobte sie, dass die Bürger schon früh informiert wurden.

Peter Bopp von der FDP forderte: "Auf der Strecke zwischen Kirche und Rathaus muss der besondere Gleiskörper der Straßenbahn entfernt werden." Die Endhaltestelle müsse für längere Bahnen hergerichtet werden. Denn bislang ist es so, dass Autofahrer gegen die Straßenverkehrsordnung verstoßen müssen, wenn dort eine zu lange Bahn steht. An den Kosten solle sich die RNV beteiligen, so Bopp. Schließlich spare sie Geld, weil es keinen Ausbau nach Schwetzingen gebe.

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Lothar Wesch (SPD) befürwortete diese Idee zwar, riet aber zur Mäßigung: "Das muss nicht jetzt sein und wir sollten nicht alles an der Endhaltestelle aufhängen."

Trudbert Orth stellte klar: "Die CDU ist für den ÖPNV - aber nicht um jeden Preis." Prinzipiell befürwortete seine Fraktion das Projekt, sie knüpfte aber eine Bedingung an die Zustimmung: "Es muss Pläne bis zur Endhaltestelle geben." Auf seinen Vorschlag hin, wurde der Beschluss um den Zusatz erweitert, zusammen mit der RNV bis zur Endhaltestelle zu planen. Denn wenn dies nun nicht festgehalten werde, könne man warten bis zum Sankt-Nimmerleinstag. In der Unterführung für Radfahrer sah der CDU-Fraktionssprecher wie die meisten Redner eine "Chance, die wir so nie wieder haben werden".

Linus Wiegands (CDU) Meinung konnte das aber nicht ändern. Er sprach von der "schwierigsten Entscheidung", seit er im Rat sei, da diese die Verkehrssituation für die nächsten 50 Jahre bestimmen werde. "Die Straßenbahn ist das Hindernis in der Hauptstraße", stand für ihn fest. Und das sei nicht die Zukunft. Er würde lieber auf umweltfreundliche Busse setzen. Und so war er mit Franz Maier (EBV) der einzige, der gegen dieses Projekt stimmte. Guido Bamberger (EBV) enthielt sich.

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