RNZ-Sommertour mit dem Kanu

Auf dem Neckar der Hitze entflohen (Video/Fotogalerie)

Die RNZ-Sommertour bot mit der Kanufahrt von Neckarsteinach nach Neckargemünd eine etwas andere Erfrischung: Wasser von unten und von oben.

15.08.2024 UPDATE: 15.08.2024 04:00 Uhr 2 Minuten, 33 Sekunden
Ein- und Ausstieg glückten: Keiner der RNZ-Leser bekam nasse Füße. Foto: Alex

Von Nicolas Lewe

Neckargemünd. Gibt es etwas Erfrischenderes als einen Sommerregen bei Temperaturen rund um die 35-Grad-Marke in der prallen Sonne? Die RNZ-Sommertouristen, die am Dienstag bei der Kanutour auf dem Neckar dabei waren, kamen direkt nach dem Start am Neckarlauer in Neckarsteinach in den Genuss eines solchen wohltuenden Schauers.

Wenige Minuten zuvor hatte Simon Galler vom Kanuverleih Neckargemünd in Bezug auf das ferne Donnergrummeln noch gemeint: "Wir fahren dem Gewitter einfach davon." Die Sommertour stand in diesem Moment kurz auf der Kippe. Wäre die Gewitterzelle näher gewesen, hätte die Kanutour aus nachvollziehbaren Sicherheitsgründen nicht stattfinden können. Doch da es beim fernen Grummeln blieb und das Wasser von oben niemandem wehtat, wurden die Kanus, die je vier RNZ-Lesern Platz boten, wie geplant in den Neckar gehoben.

Dass der Kanuverleih Neckargemünd auch in diesem Jahr wieder seine Boote und seine Expertise zur Verfügung stellte, machte das sommerliche Vergnügen überhaupt erst möglich. "Die Bootsbesatzung wird wieder das Spannendste", wusste Simon Galler schon bei der praktischen Einweisung vor dem Start. Und er fügte hinzu: "Wer Verantwortung übernehmen möchte, sitzt hinten." Immerhin gebe es auf diesem rund fünf Kilometer langen Neckarabschnitt keine Staustufe und gepaddelt werde, da es sich um reines Vergnügen statt um ein sportliches Event handeln sollte, mit dem Strom.

Dazu passte auch, dass der Kanuverleih-Mitbetreiber die RNZ-Sommertouristen vorsorglich daran erinnerte: "Die Olympischen Spiele sind vorbei." Es gehe nicht darum, welches Boot als Erstes am Campingplatz in Neckargemünd ankommt. Stattdessen empfahl Simon Galler den Blick rechts und links der Strecke wandern zu lassen, um das eindrucksvolle Neckartal-Panorama aufzusaugen.

Vorbei ging es zunächst an den vier Neckarsteinacher Burgen und auch Blicke in Richtung Burgfeste Dilsberg und auf die direkt am Fluss gelegene Rainbach lohnten sich.

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Da die Sommertouristen den Neckar natürlich nicht für sich alleine hatten, wies Simon Galler die Teilnehmer dazu an, sich möglichst am linken Neckarufer zu halten. In der Vergangenheit war es während der RNZ-Sommertouren auch schon zu Begegnungen mit der "Königin Silvia", dem Flaggschiff der "Weißen Flotte Heidelberg" gekommen.

Dieses Mal fiel der Schifffahrtsbetrieb überschaubarer aus, auch die hier regelmäßig verkehrende Transport-Schifffahrt schien extra eine Pause eingelegt zu haben. Nur zwei Katamarane sorgten für kurzzeitigen Wellengang, der die Teilnehmer aber nicht aus der Ruhe brachte. "Ein Lob an die RNZ: Sie hat nur die fähigsten Paddler ausgewählt", meinte der erfahrene Touren-Leiter.

Tatsächlich hatten sich bei dem Lotterie-Verfahren wie in jedem Jahr wieder weitaus mehr Leser für die Kanu-Sommertour angemeldet als am Ende Plätze vergeben werden konnten.

Wer trotz der hitzebedingten Sommertortur an der Sommertour teilnahm, wurde dafür entlang der Strecke in vielerlei Hinsicht entschädigt. Die am Neckar angesiedelte Kormoran-Population sorgte wie jedes Jahr für Begeisterung bei den RNZ-Sommertouristen.

Einen seltenen Höhepunkt erlebte dagegen die Besatzung eines Bootes, welche im Uferbewuchs einen Eisvogel entdeckte. Im Gegensatz zu den Kormoranen sind diese prachtvoll anzuschauenden Vögel doch eher scheu.

Zu den tierischen kamen auch menschliche Begegnungen hinzu. Ein badender Mann am Neckarufer grüßte die Kanufahrer ebenso freundlich, wie ein Stehpaddler, welcher mit seinem Paddel der vielfachen Paddelkraft der RNZ-Leser klar unterlegen war. Dass diese ihr "Paddel-Einmaleins" beherrschten, attestierte ihnen Simon Galler bereits, da war noch nicht einmal die Hälfte der Strecke erreicht.

Bestens gelaunt kommentierte einer der Teilnehmer das Vorbeifahren der nahen S-Bahn: "Die müssen im Zug sitzen und wir dürfen hier im Kanu auf dem Neckar paddeln."

Als nach dem Unterfahren der Eisenbahnbrücke der Neckargemünder Campingplatz in Sicht kam, hatte noch niemand groß Lust, die Boote zu verlassen. Der Vorschlag, noch einen kleinen Abstecher in die hier in den Neckar mündende Elsenz zu unternehmen, wurde von allen gerne in die Tat umgesetzt.

"Das ist ja ganz anders als auf dem Neckar", staunte eine Leserin über die Elsenz-Romantik mit den Fachwerkhäusern. Zwei Gänse und ein Schwan begrüßten die unerwarteten Gäste mit Geschnatter.

Beim Start am Neckarlauer strahlten die Teilnehmer mit der Sonne um die Wette. Foto: Alex

Apropos "Geschnatter": Dass die Harmonie bei dieser RNZ-Sommertour eine ganz besondere war, zeigte sich auch daran, dass mehrere der Teilnehmer anschließend spontan noch beschlossen, den Abend gemeinsam in einem nahe gelegenen Biergarten ausklingen zu lassen.

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