Hirschberger gratulieren Just und "freuen sich traurig"
Nachfolgefrage: Würz interessiert sich für Kandidatur, Gänshirt will sich am Montag äußern

Auch Christian Würz beglückwünschte gestern Manuel Just. Der CDU-Gemeinderat traut sich offenbar zu, vom ehrenamtlich-stellvertretenden zum hauptamtlichen Bürgermeister in Hirschberger aufzusteigen. Ob er tatsächlich bei der Wahl antritt? Foto: Kreutzer
Von Annette Steininger
Hirschberg/Weinheim. Ein bisschen Wehmut, aber auch viel Stolz schwang in den Stellungnahmen der Hirschberger mit, dass "ihr" Bürgermeister Manuel Just es geschafft hat, in Weinheim Oberbürgermeister zu werden. Mit "einem weinenden und einem lachenden Auge" sah der Fraktionsvorsitzende der Freien Wähler, Werner Volk, den eindeutigen Sieg von Just. Wie viele andere Hirschberger war er am Sonntag ins Weinheimer Rathaus gekommen und verfolgte dort gespannt die Ergebnis-Übertragung.
"Da schlagen zwei Herzen in meiner Brust", sagte er ganz offen über den Wahlsieg. "Wir geben ihn ungern her, müssen es aber akzeptieren." Er sei überzeugt davon, dass er es kann. Für Volk und die anderen Partei- und Fraktionsmitglieder geht es jetzt bald mit dem Wahlkampf in Hirschberg los. Denn die Zeit drängt: Spätestens drei Monate nach Amtsantritt von Manuel Just in Weinheim, der am 13. August ist, muss Hirschberg gewählt haben.
Aktuell kristallisiert sich der Oktober als möglicher Wahltermin heraus. Letztendlich festlegen wird ihn aber der Gemeinderat in seiner Sitzung am 24. Juni, wie der noch amtierende Hirschberger Bürgermeister und Wahlsieger der RNZ sagte. Der konnte sein Glück am Sonntag kaum fassen und hatte selbst nicht mit so einem eindeutigen Ergebnis von 68,4 Prozent gerechnet.
Christian Würz freute sich jedenfalls "riesig" für ihn. Auch wenn er ihn nur ungern verliere, sagte der CDU-Gemeinde- und Kreisrat. Hatte sich Bürgermeister-Stellvertreter Würz noch vor wenigen Wochen bedeckt gehalten, was eine mögliche Kandidatur in Hirschberg angeht, so traute er sich am Sonntag aus der Deckung. "Ja, ich habe Interesse", sagte der 51-Jährige klar und deutlich. "Ob ich mich aber bewerbe, ist noch offen."
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Hauptamtsleiter Ralf Gänshirt dagegen, dessen Name auch immer wieder kursiert, wollte sich am Sonntag noch nicht äußern und schlug ein Telefonat am Montag vor. "Er hat’s verdient", freute sich Gänshirt jetzt erst mal für seinen scheidenden Chef. Er hatte ihn auch selbst gewählt. Dass das Ergebnis so hoch ausgefallen war, beeindruckte ihn sichtlich. CDU-Altgemeinderat Karl Schnell hatte mit dieser Eindeutigkeit nicht gerechnet. "Wir freuen uns traurig", kommentierte er den Wahlausgang.
"Für mich war klar, dass es ein eindeutiges Ergebnis im ersten Wahlgang gibt", sagte wiederum Justs Amtskollege aus Heddesheim, Michael Kessler. "Ich gönn’s ihm", rief er der RNZ noch zu und eilte davon, um Just zu gratulieren.
Noch in diesem Jahr wird er wohl jemandem die Hand in Hirschberg schütteln können. Einen Kandidaten haben beispielsweise die Freien Wähler noch nicht, wie Volk sagte. "Unsere Türen stehen für jeden offen", sagte der Fraktionsvorsitzende.
Ob sie einen gemeinsamen Kandidaten mit einer Partei , beispielsweise der CDU, präsentieren werden? "Die Überlegungen, sich zusammenzutun, sind da", so Volk. Sicher ist auf jeden Fall, dass die Freien Wähler nach der Ausschreibung mit allen Kandidaten sprechen wollen. Klar ist auch: "Wir müssen jetzt den Turbo einlegen", gab Volk die Marschrichtung vor.