Neue Ampelschaltung in Großsachsen

Fünf Prozent mehr Verkehr kommen durch

Ingenieurbüro präsentierte Ergebnisse zur neuen Ampelschaltung – "Neuverkehr" durch Sterzwinkel-Vorhaben verkraftbar

13.06.2018 UPDATE: 14.06.2018 06:00 Uhr 2 Minuten, 23 Sekunden

Insgesamt zeigte sich der Verkehrsexperte zufrieden mit der neuen Ampelschaltung in Großsachsen. Vollkommen staufrei seien die Kreuzung und andere Bereiche Großsachsens aber nicht zu bekommen, wie zum Beispiel derjenige in der Breitgasse. Foto: Dorn

Von Stefan Zeeh

Hirschberg. Zwei Tage nach seiner Wahl zum Oberbürgermeister von Weinheim nahm Hirschbergs noch amtierender Bürgermeister, Manuel Just, bei der Sitzung des Ausschusses für Technik und Umwelt zahlreiche Glückwünsche von den Gemeinderäten entgegen. Bürgermeisterstellvertreter Fritz Bletzer gratulierte im Namen des Ausschusses zu dem "grandiosen Wahlerfolg" und gab Just mit auf den Weg: "Vergessen Sie in Weinheim Hirschberg nicht."

Dazu passte der einzige Tagesordnungspunkt der Sitzung, die Verbesserung des Verkehrsflusses durch die neue Ampelschaltung in Großsachsen. Stammt doch ein Teil des durch Großsachsen fließenden Verkehrs aus der Zweiburgenstadt und trägt somit zur Verkehrsproblematik im nördlichen Ortsteil Hirschbergs bei.

"Viele Ideen gab es zur Verbesserung des Verkehrsflusses in Großsachsen", erinnerte Just die Ausschussmitglieder an die Diskussionen der vergangenen Jahre. So hatte man etwa darüber nachgedacht, den Riedweg und die Lobdengaustraße zu Einbahnstraßen zu erklären, dies aus verschiedenen Gründen jedoch wieder verworfen. Mit der im April erfolgten Änderung der Ampelschaltung an der Kreuzung B 3/Breitgasse/Riedweg, verbunden mit einer Wartezeit für die Straßenbahn, bevor diese von Norden kommend in die B 3 einfährt, erhoffte man sich nun, einen besseren Verkehrsfluss erreichen zu können.

"Ich glaube, dass eine deutliche Verbesserung erzielt wurde", beschrieb Just sein "Bauchgefühl". Ein Gefühl, das, wie Just eingestand, ihn auch täuschen könnte. Daher hatte man das Ingenieurbüro Habermehl und Follmann beauftragt, zu überprüfen, ob die gefühlte Verbesserung des Verkehrsflusses tatsächlich eingetreten ist. Die Ingenieure hatten bereits in einem Gutachten vor mehr als eineinhalb Jahren zu der neuen Ampelschaltung geraten. "Das funktioniert", bewertete der Geschäftsführer des Ingenieurbüros, Markus Hofmann, die eingeführte Wartezeit der Straßenbahnen im Bahnhof Großsachsen. Diese Wartezeit von maximal 20 Sekunden ermöglicht den nach Süden fahrenden Fahrzeugen auf der B 3, den Kreuzungsbereich mit der Breitgasse zu verlassen, bevor die Straßenbahn dort ankommt. Dadurch kann die Bahn Großsachsen zügig durchfahren. Allerdings ergebe sich ein Nachteil für die aus dem Sterzwinkel kommenden Fahrzeuge, die länger warten müssten, bis sie in die B 3 einfahren können.

Auch interessant
Neue Ampelschaltung in Hirschberg: Bürgermeister Manuel Just sieht Verbesserung beim Verkehr
Hirschberg: Kreis lehnt Ampelblitzer in Großsachsen ab
Hirschberg-Großsachsen: Der Nutzen der neuen Ampelschaltung
Hirschberg-Großsachsen: Neue Ampelschaltung an der B 3 erst Ende September
Neue Ampelschaltung in Großsachsen: Der Verkehr fließt "jetzt viel fluffiger"

Richtig sei auch gewesen, so Hofmann, den Fahrzeugen aus dem Riedweg und der Breitgasse sofort eine Grünphase zu geben, nachdem die Bahn die Kreuzung passiert hat. Um den aus der Breitgasse kommenden Linksabbiegeverkehr aber noch besser abfließen zu lassen, sei es unumgänglich gewesen, auch die Ampelschaltungen an den Fußgängerübergängen zu ändern. Hier gibt es jetzt keine separate Grünphase für die Fußgänger mehr. "Wir können nun etwa fünf Prozent mehr Verkehr abwickeln", zog Hofmann ein Fazit zu den vorgenommenen Veränderungen. Diese fünf Prozent lägen über dem, was der "Neuverkehr" aus einem vergrößerten Gewerbegebiet Sterzwinkel generieren würde.

Vollkommen staufrei seien die Kreuzung und andere Bereiche Großsachsens aber nicht zu bekommen, wusste der Verkehrsfachmann. Im Berufsverkehr zwischen 7.40 und 8 Uhr staut es sich in der Breitgasse bis zur Alten Schule, während der Stau wenige Minuten vorher und nachher nur bis zur Jahnstraße reiche. Auch den Stau an der Kreuzung B 3/Autobahnzubringer bekäme man nicht weg. "Vielleicht können die Bürger noch mehr herausholen", so Bernd Kopp (Freie Wähler). Seine Idee: Dass man vielleicht etwas früher oder später zum Arbeitsplatz fahren könne - und so der morgendliche Stau in der Breitgasse kleiner würde.

Auch Jürgen Steinle (GLH) sah die Bürger nun gefordert, wenn es darum gehe, etwa das Fahrrad oder den öffentlichen Nahverkehr verstärkt zu nutzen. Christian Würz (CDU) konnte zudem bestätigen, dass die veränderte Ampelschaltung bisher keine Gefahr für Fußgänger mit sich gebracht habe. "Mehr kann man nicht machen", zeigte sich auch Thomas Scholz (SPD) zufrieden mit den Veränderungen, und Andreas Stadler (FDP) befand, dass die neue Ampelschaltung eine ganze Menge für Großsachsen gebracht habe.

(Der Kommentar wurde vom Verfasser bearbeitet.)
(zur Freigabe)
Möchten sie diesen Kommentar wirklich löschen?
Möchten Sie diesen Kommentar wirklich melden?
Sie haben diesen Kommentar bereits gemeldet. Er wird von uns geprüft und gegebenenfalls gelöscht.
Kommentare
Das Kommentarfeld darf nicht leer sein!
Beim Speichern des Kommentares ist ein Fehler aufgetreten, bitte versuchen sie es später erneut.
Beim Speichern ihres Nickname ist ein Fehler aufgetreten. Versuchen Sie bitte sich aus- und wieder einzuloggen.
Um zu kommentieren benötigen Sie einen Nicknamen
Bitte beachten Sie unsere Netiquette
Zum Kommentieren dieses Artikels müssen Sie als RNZ+-Abonnent angemeldet sein.