Der Verkehr fließt "jetzt viel fluffiger"
Landrat Stefan Dallinger sieht Verbesserungen - Weitere Feinjustierungen folgen

Bürgermeister Manuel Just, Verkehrsingenieur Gerald Teufel und Landrat Stefan Dallinger (v. li.) samt junger Passantin beim Vor-Ort-Termin an der Kreuzung B3/Breitgasse/Riedweg. Foto: Dorn
Von Stefan Zeeh
Hirschberg-Großsachsen. Die Kreuzung B3/Breitgasse/Riedweg am Dienstagnachmittag kurz vor 17 Uhr - der Verkehr fließt, obwohl allmählich der Berufsverkehr einsetzt. Die Ende März neu installierte Ampelschaltung an der Kreuzung scheint zu wirken. Zumindest um diese Uhrzeit kommt es zu keinerlei Rückstaus an den Ampeln wie noch vor einigen Wochen. Die von Norden kommende Straßenbahn der Linie 5 kann so ohne Probleme den Ort durchfahren, ganz anders als noch vor einigen Wochen als die Bahn von dem entgegenkommenden Autoverkehr abgebremst wurde.
"Der Verkehr fließt jetzt viel fluffiger, geschmeidiger", befand daher Landrat Stefan Dallinger bei einem Pressegespräch vor Ort. Das hat er in den vergangenen Tagen mehrfach beobachtet, schließlich wohnt er in Großsachsen und kennt die Situation an der Kreuzung aus eigener Erfahrung.
Auch Bürgermeister Manuel Just stimmte der Einschätzung des Landrats zu. "Es ist signifikant besser geworden", sagte er. Besser heißt aber nicht, dass es nicht doch zu bestimmten Zeiten zu Verkehrsstaus kommt. Besonders in den Morgenstunden staue sich der Verkehr immer noch in der Breitgasse, wusste Just. Allerdings sei dieser kleiner geworden und reiche nicht mehr wie früher bis zur Brunnen- oder gar Lettengasse zurück, sondern ende etwa in Höhe der ehemaligen Schule, womit die Staulänge um bis zu 200 Meter abgenommen hat.
"Ich hatte den Gemeinden zwischen Dossenheim und Weinheim angeboten, bei Problemen die Ampelschaltungen überprüfen zu lassen", blickte Dallinger auf die Entwicklung der neuen Ampelschaltung zurück. Daher hätten der Rhein-Neckar-Kreis und die Gemeinde Hirschberg das Ingenieurbüro Habermehl und Follmann gemeinsam beauftragt, die Verkehrssituation in Großsachsen auf Verbesserungsmöglichkeiten hin zu untersuchen.
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Nach vielen zusätzlichen Gesprächen ist eine Lösung herausgekommen, die im Wesentlichen auf drei Änderungen beruht. So muss sich die Straßenbahn der Linie 5 im Bahnhof Großsachsen "anmelden" und etwa zehn Sekunden warten, bevor sie in die B3 einfährt. In dieser Zeit haben die auf der B3 von Norden kommenden, an der Ampel stehenden und entweder nach Süden weiterfahrenden oder in die Breitgasse abbiegenden Fahrzeuge die Möglichkeit, den Kreuzungsbereich frei zu machen. Nähert sich die Straßenbahn dann der Kreuzung, schaltet die Ampel für den aus Süden in den Ort einfahrenden Verkehr auf Grün, sodass dieser der entgegenkommenden Straßenbahn relativ problemlos ausweichen kann.
Weiterhin haben der aus der Breitgasse und dem Riedweg kommende Verkehr separate Grünphasen bekommen, sodass die jeweiligen Linksabbieger ungehindert in die B3 einfahren können. Zudem wurde ein Vorschlag des Landrats umgesetzt, der darin bestand, die Fußgängerampeln nur noch auf Anforderung auf Grün zu schalten.
All dies brachte zwar nur einige wenige Sekunden an zusätzlicher Grünphase für den Autoverkehr, doch es scheint zu wirken. Wie sich an diesem Nachmittag zeigte, hängt aber nicht alles von den Ampelschaltungen ab, auch die Verkehrsteilnehmer selbst können zum besseren Verkehrsfluss beitragen, insbesondere die Linksabbieger von der B3 in die Breitgasse.
"Das Problem ist, dass es keine Linksabbiegerspur gibt", wies Verkehrsingenieur Gerald Teufel vom Landratsamt des Kreises auf eine Besonderheit der Kreuzung hin. Daher fahren immer wieder Verkehrsteilnehmer auf der B 3, die nach links in die Breitgasse abbiegen wollen, nicht weit genug in die Kreuzung hinein. Die nachfolgenden, nach Süden fahrenden Autos können daher nicht an dem Linksabbieger vorbeifahren. Zusätzlich bekommt der Linksabbieger keine separate, einige wenige Sekunden dauernde Grünphase, da die dies auslösende Kontaktschleife sich fast in der Mitte der Kreuzung befindet. Abhilfe könnte hier schon einmal eine Auffrischung der verblassten Markierung für die Linksabbieger schaffen, was laut Teufel auch in den nächsten Wochen passieren soll.
Zusätzlich berät man in diesen Tagen noch einige weitere Feinjustierungen der Ampelschaltungen, die den Verkehrsfluss verbessern könnten. Das betrifft besonders die Kreuzung B3/Autobahn-zubringer im Süden Großsachsens, denn hier staut sich der Verkehr nun besonders stark. "Besser der Verkehr staut sich außerhalb des Ortes als innerhalb", sieht Just darin durchaus etwas Gutes. Er weist aber auch darauf hin, dass durch das hohe Verkehrsaufkommen in Großsachsen sich Staus zu gewissen Zeiten nicht vermeiden lassen.



