Kreis lehnt Ampelblitzer in Großsachsen ab
Kreuzung B 3/Breitgasse: Neue Ampel kommt erst Mitte Oktober - Nur ein Unfall in vier Jahren wegen Missachtung des Rotlichts

Weil die beauftragte Firma derzeit voll ausgelastet ist, dauert es noch etwas, bis die neue Ampelanlage an der Kreuzung B 3/Breitgasse/ Riedweg in Großsachsen kommt. Wer über Rot fährt, wird aber weiterhin nicht geblitzt. Foto: Dorn
Von Stefan Zeeh
Hirschberg-Großsachsen. Erst hieß es Juli, dann September, nun soll die neue Ampelschaltung an der Kreuzung B 3/Breitgasse/Riedweg in Großsachsen Mitte Oktober kommen. Die neuen Programme für die Steuerung der Ampelanlage sind laut der Pressesprecherin des Rhein-Neckar-Kreises, Silke Hartmann, zwar in dieser Woche fertiggestellt worden. Bis die Umprogrammierung erfolgt, werde es allerdings noch ein paar Wochen dauern. "Das hängt mit der intensiven Auslastung der dafür beauftragten Firma zusammen", sagte Hartmann auf Anfrage der RNZ.
Mit der vom Hirschberger Gemeinderat im vergangenen Oktober beschlossenen Optimierung der Ampelschaltung soll es gelingen, die Verkehrssituation in der Ortsdurchfahrt in Großsachsen zu verbessern. Hier kommt es vor allem in der Hauptverkehrszeit durch den Linksabbiegeverkehr von der B 3 in die Breitgasse zu Staus. Um dies zu vermeiden, bekommt der Fußgängerübergang Breitgasse nur noch auf Anforderung eine Grünphase.
Gleichzeitig erhalten die Fußgängerübergänge Breitgasse und Riedweg einen sogenannten Vorlauf. Das bedeutet, dass noch während der Grünphase für die Fußgänger der von der B 3 kommende Abbiegeverkehr in die Breitgasse beziehungsweise in den Riedweg einfahren darf. Außerdem soll die von Norden kommende OEG-Bahn erst dann in Richtung der Kreuzung fahren dürfen, wenn sich hier keine Fahrzeuge mehr befinden.
Ob sich mit der veränderten Ampelschaltung langfristig die Verkehrssituation in der Ortsdurchfahrt verbessern lässt, wird jedoch von verschiedenen Seiten angezweifelt. So hatte dieser Tage der Vorsitzende der Hirschberger SPD-Gemeinderatsfraktion, Thomas Scholz, bei einem Ortstermin in Großsachsen darauf hingewiesen, dass durch eine Verbesserung der Verkehrssituation auch wieder mehr Verkehr angezogen würde. Gleichzeitig werde es durch die geplante Ansiedlung eines Drogeriemarkts und die Erweiterung des Edeka-Markts im Sterzwinkel täglich zu gut 1000 Autos mehr an der Kreuzung B 3/Im Sterzwinkel kommen.
Ein Teil dieser Fahrzeuge würde auch die Kreuzung B 3/Breitgasse zusätzlich belasten, sagte Scholz, wodurch der Effekt der dort optimierten Ampelschaltung wieder aufgehoben werden könnte. Die einzige Lösung für das Verkehrsproblem in Großsachsen sieht die SPD daher im Bau einer Umgehungsstraße im Westen des Ortsteils.
Während sich die Optimierung der Ampelschaltung an der Kreuzung im Zentrum Großsachsens nur verzögert, wird es mit der vom Gemeinderat vor rund zehn Monaten ebenfalls geforderten fotografischen Überwachung der Rotlichtphase für aus der Breitgasse kommende Fahrzeuge gar nichts.
Laut der Verkehrsbehörde des Kreises sei die Kreuzung in Bezug auf Unfälle unauffällig. Hier sei in den vergangenen vier Jahren nur ein Unfall registriert worden, der auf die Missachtung des Rotlichts zurückzuführen war, so Silke Hartmann, Pressesprecherin des Rhein-Neckar-Kreises. Nach Einschätzung der Verkehrskommission sei darüber hinaus nicht zu befürchten, dass sich die Anzahl der Rotlichtverstöße durch die neue Ampel an der Kreuzung signifikant erhöhen werde.
Daher lägen auch keine konkreten Anhaltspunkte für eine besondere Gefahrenlage vor, so Hartmann, weshalb die Verkehrskommission keinen Bedarf an einer stationären Rotlichtüberwachung gesehen habe.



