Neckargemünd

Die wilde Müllhalde ist zurück

Altpapier-Container quillt erneut über - Stadtverwaltung will Situation weiter beobachten

18.08.2020 UPDATE: 19.08.2020 06:00 Uhr 1 Minute, 35 Sekunden
Der Müll am Container stapelt sich, so wie hier vor einigen Wochen, immer wieder. Foto: Stadt

Neckargemünd. (bmi) Sie sind wieder da. Berge von Kartons stapeln sich am Parkplatz des Bauhofs in der Julius-Menzer-Straße. Zum einen in dem blauen Container, den die Stadt und die AVR dort aufgestellt haben. Zum anderen – und das ist das Problem – aber eben wieder auch Drumherum. Verpackungen, Kisten und sonstiger Müll liegen am Montag auf dem Boden des Parkplatzes, durchnässt vom starken Regen. Wenigstens können sie so durchtränkt diesmal nicht vom Winde verweht in den nahen Menzerpark fliegen, spottet so mancher Bürger in der Stadt am Neckar. Ein schwacher Trost für die Bauhof-Mitarbeiter, die sich auch dieses Mal um die wilden Müllablagerungen kümmern müssen.

Um den "immer größer werdenden Bedarf zur Entsorgung von Papier, Pappe und Kartonagen" in Corona-Zeiten zu kanalisieren hatte die Stadt den Container als zusätzliches kostenloses Angebot im Juni aufgestellt. Bereits Anfang Juli hatten sich am Parkplatz des Bauhofs immer wieder Kartonberge gebildet, sodass Neckargemünds Bürgermeister Frank Volk im sozialen Netzwerk Facebook von einer "Zumutung", einem "Wegwerfrausch", und "einer wilden Müllhalde" sprach. Er hatte aber auch in konstruktiven Worten an die Vernunft seiner Bürger appelliert.

Offenbar zunächst mit Erfolg. "In den letzten Wochen hat das Befüllen des Kartonage-Containers gut funktioniert", berichtet Stadtsprecherin Thordis Taag nun auf RNZ-Nachfrage. Erst seit vergangenem Donnerstag häufen sich wieder Müllablagerungen um den Container herum. Und dabei handelt es sich nicht nur um Hinterlassenschaften von Neckargemündern. Es wurden schon so manche Pakete mit Adressen aus Bammental, Wiesenbach und weiteren Nachbarorten gesichtet – nun sogar aus dem eine knappe halbe Autostunde entfernten Dossenheim.

"Müll, der neben den Container gelegt wird, gilt als ,wilde Müllentsorgung" und wird zur Anzeige gebracht", betont die Stadtsprecherin. Wird der Container nun entfernt, wie es Bürgermeister Volk im Falle einer negativen Entwicklung bereits im Juli ankündigte? "Wir werden die Lage weiter beobachten", sagt Taag. Die Stadtverwaltung bleibt damit bei ihrer abwartenden Haltung.

Einige Neckargemünder fürchten im sozialen Netzwerk Facebook bereits die Rücknahme des Angebots. "Schade, wenn die Stadt jetzt die Reißleine zieht und den Container nicht mehr aufstellen lässt. Danke an alle Unbelehrbaren", schreibt ein Nutzer. Andere machen derweil Lösungsvorschläge, fordern etwa eine Leerung des Containers alle zwei Tage statt zweimal wöchentlich, weitere Sammelplätze im Stadtgebiet oder das Verlagern des Containers in den umzäunten Bauhof mit begrenzten Öffnungszeiten. Letzteren Vorschlag hatte Bürgermeister Volk bereits mit dem Hinweis "Betriebsgelände" und den damit verbundenen Versicherungsfragen abgelehnt. So ist für die wilde Müllhalde in Neckargemünd weiter kein Ende in Sicht…

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