Neue Anbindung für Rohrbach-Süd
Leimen sichert Trassenführung mit einem Bebauungsplan ab

Leimen/Heidelberg. (fre) Das Projekt ist ehrgeizig, wann es Wirklichkeit wird, ist noch nicht abzusehen: Die Städte Leimen und Heidelberg planen gemeinsam eine Direktverbindung zwischen Landesstraße L594 im Osten in Höhe der Nordostumgehung Leimen und der Schwetzinger Straße L600 im Westen. Um planungsrechtlich diese längst in den Schubladen schlummernde Trassenführung abzusichern, die zu einem weiten Teil entlang der Gemarkungsgrenze verläuft, beschloss der Leimener Gemeinderat einstimmig die Aufstellung eines Bebauungsplans. Dieser ist wiederum Bestandteil des "Interkommunalen Gewerbe- und Industriegebiets Heidelberg-Leimen", das ab dem 1. Januar 2021 von einem gemeinsamen Heidelberg-Leimener Zweckverband getragen werden soll.
Die neue Ost-West-Trasse soll viele Aufgaben meistern. Wichtig für Heidelberg ist die südliche Anbindung des Gewerbe- und Industriegebiets Rohrbach-Süd. Deshalb ist ein Anschluss sowohl der Straße Im Breitspiel vorgesehen als auch der verlängerten Tullastraße. Leimen wiederum erschließt sich im Westen – etwa in Höhe des Baustoffhandels Raab Karcher – das einst als Deponie genutzte und für Gewerbe geplante Gewann Fautenbühl. Gleichzeitig soll diese Trasse den Leimener Stadtkern von jenem Verkehr entlasten, der via Nordostumgehung aus dem Odenwald zur Autobahn A5 strebt – oder umgekehrt. Leimens Oberbürgermeister Hans D. Reinwald sprach hier von täglich 3000 Fahrzeugen.
Aber nicht nur Autofahrer sollen bei der neuen Straße zum Zuge kommen, sondern – neben den Fußgängern – durch eigene Wege auch die Radfahrer. Diese sollen jenseits der Bundesbahngleise im Westen zudem einen Anschluss an den geplanten Radschnellweg Heidelberg-Bruchsal erhalten.
Auch an die Schiene wird gedacht. Die Trassensicherung sieht teils ein- und überwiegend zweigleisig eine Straßenbahnverbindung vor. Über einen Gleisbogen würde die Straßenbahn im Osten von der bestehenden Linienführung zwischen Heidelberg und Leimen abbiegen und im Westen zu einer Wendeschleife führen, die direkt an der Bahnstrecke Heidelberg-Karlsruhe liegt. Dort wiederum könnte, so der Heidelberger Wunsch, ein neuer S-Bahn-Haltepunkt für Rohrbach-Süd und das gemeinsame Gewerbegebiet entstehen.
Für dieses Gewerbegebiet ist nicht allein nach Auffassung des OB die gute verkehrliche Anbindung das A und O. Ähnlich äußerten sich auch Wolfgang Stern (CDU) und Rudolf Woesch (FW), der das geplante Straßenkonzept als wegweisend bezeichnete.



