Hirschberg

Wer bekommt den Auftrag für den Sachsenhallen-Anbau?

Gemeinde wird nun mit den drei Erstplatzierten beim Realisierungswettbewerb Gespräche führen. "Wir sind zu guten Ergebnissen gekommen."

27.10.2022 UPDATE: 27.10.2022 06:00 Uhr 2 Minuten, 23 Sekunden
Südlich der Sachsenhalle soll der Anbau entstehen. Geplant sind unter anderem eine weitere Trainingshalle und ein Mehrzweckraum. In der nächsten oder übernächsten Gemeinderatssitzung wird ein Vorschlag präsentiert, wer diese umsetzen soll. Foto: Kreutzer

Von Annette Steininger

Hirschberg. Rasend schnell ging die öffentliche Gemeinderatssitzung am Dienstag trotz der acht Tagesordnungspunkte und einiger Anfragen rum. So schnell, dass sich nach der noch nicht mal einstündigen Sitzung die Räte selbst verwundert anschauten. "Da haben wir offensichtlich gute Vorarbeit geleistet", meinte Bürgermeister Ralf Gänshirt schmunzelnd. Alle Punkte passierten das Gremium einstimmig und ohne größere Diskussionen. So auch der Auftrag des Gemeinderats an die Verwaltung, mit den drei Preisträgern des Realisierungswettbewerbs für den Sachsenhallen-Anbau Gespräche zu führen.

Wie bereits berichtet, war ein Realisierungswettbewerb vorausgegangen, bei dem ein Preisgericht Ende September aus den zehn Teilnehmern die drei Erstplatzierten ermittelt hatte: Erster mit 11.000 Euro Preisgeld wurde Hippmann Architekten BDA aus Stuttgart, Zweiter mit 9500 Euro Element A Architekten aus Heidelberg und Dritter mit 7000 Euro schlude ströhle richter architekten bda PartgmB aus Stuttgart. Bei dem Projekt geht es um den Anbau einer Trainingshalle an die Südseite der Sachsenhalle in Großsachsen.

Die drei Architekturbüros punkteten beim Preisgericht, das aus Architekten sowie Gemeinderäten samt Bürgermeister bestand, mit ganz unterschiedlichen Ansätzen. Sei es mit einem Anbau als "puzzleartigen Baustein" (schlude ströhle richter architekten bda PartgmB), einem Holzbau mit Holzfassade (Element A Architekten) oder mit "interessanten Proportionen und Höhenabstufungen".

Gern hätte die RNZ die entsprechenden prämierten Entwürfe veröffentlicht, allerdings waren die in der Sitzungsvorlage angehängten Pläne größtenteils unscharf oder abgeschnitten. Eine Anfrage an die Gemeinde, ob sie anderweitige Pläne zur Verfügung stellen könnte, wurde abgelehnt. Man werde nur denjenigen an die Presse weitergeben, der letztlich den Auftrag bekommt, hieß es von der Verwaltung. Denn die Entscheidung für die drei Erstplatzierten ist noch nicht die letzte: Mit allen drei Prämierten wird die Verwaltung nun Gespräche führen, "sofern denn alle wollen", fügte Gänshirt in der Sitzung noch an. Auf Basis der Vergabegespräche wird dem Gemeinderat dann ein Beschlussvorschlag für den endgültigen Auftrag gemacht. "Das wird in der nächsten oder übernächsten Sitzung passieren", kündigte der Bürgermeister an.

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Außer dem Wettbewerbsergebnis, das mit 50 Prozent gewichtet wird, spielen bei den Vergabegesprächen auch die Umsetzungsstrategie des Bieters und die Projektorganisation mit einer Gewichtung von 40 Prozent sowie das Honorar mit zehn Prozent eine Rolle.

GLH-Fraktionsvorsitzende Monika Maul-Vogt (GLH) wollte wissen, wie denn die einzelnen Kriterien wie beispielsweise Nachhaltigkeit, die der Gemeinderat erstellt hat, gewichtet werden und wer darüber entscheidet. Laut Bürgermeister werden bei den Gesprächen er selbst, Vertreter des Bauamtes und der Verfahrensbetreuer, Architekt Thomas Thiele, anwesend sein. "Wir beraten darüber und stellen Ihnen dann das Ergebnis vor", so Gänshirt.

Die GLH befürworte es jedenfalls sehr, dass alle drei Preisträger eingeladen werden, betonte Maul-Vogt. Denn auch beim Zweit- und Drittplatzierten würden sie große Potenziale sehen. FW-Fraktionsvorsitzender Werner Volk (FW) erinnerte sich an einen "anstrengenden Tag" zurück, "aber wir sind zu guten Ergebnissen gekommen". Er hoffe nun, dass es zügig weitergeht.

CDU-Gemeinderat Matthias Dallinger freute sich, dass es bislang keine Verzögerungen gebe. Auch lobte er die Professionalität des Verfahrens und die Ergebnisse, die klare Zustimmung erfahren hätten. Er erinnerte daran, dass die CDU von Anfang an Befürworter des Projekts gewesen sei.

Auch SPD-Fraktionschef Thomas Scholz begrüßte, dass alle drei Preisträger eingeladen werden, zumal es am Ende ja auch "knapp" gewesen sei. Er schloss sich der Anfrage von Maul-Vogt an und erinnerte daran, dass ja eine ganze Seite an Kriterien erarbeitet worden sei. "Dafür werden wir ja von einem Wettbewerbsbetreuer begleitet, der das Projekt so auf die Schiene setzt, wie wir das wünschen", entgegnete Gänshirt.

Und FDP-Fraktionsvorsitzender Oliver Reisig (FDP) sagte gen Scholz, dass ein Ergebnis von 6:1 für die jeweilige Platzierung seiner Auffassung nach nun wirklich nicht knapp, sondern vielmehr deutlich sei. In die Verwaltung habe die FDP das Vertrauen, dass sie ihnen den Besten präsentieren werde.

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