Kritik an "Verkehrsverbesserung"
Die Bürgerinitiative "Sterzwinkel" kritisiert Politik und Verwaltung

Das Hirschberger Rathaus. Foto: Reinhard Lask
Hirschberg. (zg/ans) Mit "ein wenig Verwunderung" verfolgt die Bürgerinitiative (BI) "Sterzwinkel" die von Verwaltung und Gutachten wahrgenommene Verkehrsverbesserung. Angeblich sei der Verkehrsfluss durch veränderte Ampelschaltungen um fünf Prozent besser geworden. "Dabei können die Bürger diese Berechnungen nirgendwo nachlesen", kritisiert die BI in einer Mitteilung. "Man möchte minimale Erfolge verkaufen, um bauen und erweitern zu können."
Der Autoverkehr nehme laut Verkehrsministerium um gut 0,8 Prozent im Land pro Jahr zu. Der Güterverkehr wachse sogar um gut 2,4 Prozent. Daraus folgert die BI: Allein über drei Prozent Verkehrswachstum im Schnitt würden fünf Prozent Verbesserung auf unter zwei Prozent Optimierung vermindern. "Ist das noch spürbar?" Dabei sei nicht berücksichtigt, dass der neue Flächennutzungsplan mit über 800 Hektar Wohnfläche im Nachbarschaftsverband eventuell eine wesentlich höhere Verkehrssteigerung erwarten lasse, so die BI. Hinzu würden falsche Entscheidungen kommen: Ein Einzelhandelszentrum außerhalb des Ortskerns führe zu erhöhtem induzierten Verkehr, weil nicht fußläufig. "Es wäre schön gewesen, hätte der Bürgermeister sein Wahlprogramm in Weinheim einmal in Hirschberg umgesetzt und die Bürger an der Diskussion intensiver beteiligt."
Auch interessant
Auch die fachliche Auseinandersetzung und ein Gesamtkonzept fehlen der Bürgerinitiative. "Wenn Politik und Verwaltung keine schlüssige Strategie haben und dennoch vehement Markterweiterung und Drogerieneubau forcieren - damit nimmt auch der Verkehr zu -, dann sollten Gelder für mittelmäßige Gutachten lieber den Vereinen gegeben werden", lautet das Fazit der BI.



