Flächennutzungsplan Sterzwinkel

Hirschberger BI erneuert Kritik

Trotz erster Schritte Nachholbedarf - Die Gemeinde sei weit weg von den Nachhaltigkeitsvorgaben durch Bund und Land

23.03.2018 UPDATE: 25.03.2018 06:00 Uhr 1 Minute, 25 Sekunden

Das Hirschberger Rathaus. Foto: Reinhard Lask

Hirschberg. (zg/ans) Jetzt ist die Bürgerbeteiligung zum Vorentwurf des überarbeiteten Flächennutzungsplans (FNP) des Nachbarschaftsverbandes Mannheim-Heidelberg abgeschlossen. Nicht jeder ist glücklich mit dem Inhalt. Die Bürgerinitiative Sterzwinkel nimmt dazu nun Stellung. Grundsätzlich sei der Rückgang der geplanten Flächenerweiterungen für Hirschberg von 25 Hektar Wohnfläche auf 18 und eine Reduzierung der Gewerbefläche um 7,9 Hektar auf zehn zu begrüßen, wenngleich dieser nicht freiwillig, sondern auf Kritik durch das Regierungspräsidium am alten FNP gekommen sei.

"Dennoch sehen wir die Entwicklung kritisch, ist die Gemeinde doch weit entfernt, dem Nachhaltigkeitsziel der Bundes- und Landesregierung mit 30 Hektar beziehungsweise drei Hektar Flächenerweiterung pro Tag anteilig zu folgen", heißt es in der Pressemitteilung der BI.

Die Begründungen des Verbandes für die insgesamt mehr als 800 Hektar zusätzlichen Bedarfs an Wohn- und Gewerbefläche könne nicht gefolgt werden. So sage der Verband, dass in den letzten zehn Jahren im Durchschnitt ein positiver Wanderungssaldo von 2700 Einwohnern pro Jahr in das Verbandsgebiet erfolgte. Das entspreche bei 18 Verbandsgemeinden gut 150 Neubürger pro Kommune und Jahr, rechnet die BI vor.

Allein der Leerstand an Wohnungen gemäß letztem Zensus habe in Hirschberg über 200 Wohneinheiten betragen. "In den anderen Kommunen wird es ähnlich aussehen", glaubt die Bürgerinitiative. Bei einer durchschnittlichen Belegung von zum Beispiel zwei Personen pro Wohneinheit könne Hirschberg ohne jegliche Flächenerweiterung über 400 Einwohner zusätzlich aufnehmen, meint die BI.

Durch den Ausbau der ehemaligen US-Kasernenflächen in Mannheim und Heidelberg würden Kapazitäten von bis zu 25.000 zusätzlichen Einwohnern im Verbandsgebiet geschaffen. Es werde mit einem Wachstum von gut 4,5 Prozent an zusätzlichen Einwohnern gerechnet. Bei gleicher Annahme des Wanderungssaldos wären es dann rund 2800 zusätzliche Einwohner pro Jahr in den kommenden Jahren. "Allein das kann zunächst durch die Kapazitäten in Mannheim und Heidelberg aufgefangen werden, es besteht also kein Grund, in den kommenden Jahren überhaupt weitere Flächen außerhalb der bestehenden Ortsgrenzen im Verbandsgebiet auszuweisen", findet die Bürgerinitiative.

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Wenn alle Flächen so kommen, würde Hirschberg rund das 2,5-fache an zusätzlichen Einwohnern wie im "Sterzwinkel" bekommen, hat die BI ausgerechnet. "Wie passt das zusammen mit Parkplätzen, Verkehr, Bedarf an Kindergärten etc.?" Allein jetzt gibt es genug Probleme, die im Vorfeld gelöst werden sollten, bevor über weitere Flächen nachgedacht wird, so die BI.

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