Erdgasleitung soll Wald und Biotope nicht beeinträchtigen
Das forderten Eppelheimer Stadträte gegenüber "Terranets BW".

Eppelheim. (ths) So reibungslos wie es das gerne hätte, kommt das Unternehmen "Terranets BW" mit seinen Plänen für eine Erdgasleitung nicht durch. Auch in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats in Eppelheim regte sich jetzt Widerstand.
Wie bereits zuvor in anderen Kommunen der Region rund um Heidelberg informierten Vertreter von "Terranets BW" über die Süddeutsche Erdgasleitung (SEL), die sich auf einem rund 250 Kilometer langen Abschnitt von Mannheim bis Hüffenhardt erstrecken soll. Projektleiterin Maren Raubenheimer sowie die Chefin der Unternehmenskommunikation, Rebecca Penno, stellten den Eppelheimer Räten das milliardenschwere Vorhaben vor.
Bekanntlich erhält die Leitung einen Durchmesser von 1,20 Meter, wobei die Planer während der Bauphase mit einem Arbeitsstreifen von 34 Metern rechnen, der "in besonders schützenswerten Bereichen" minimiert werde, erklärte die Projektleiterin. Insgesamt bleibe allerdings ein zehn Meter breiter Schutzstreifen bestehen – auch nach der Inbetriebnahme in spätestens sechs Jahren.
Derzeit laufe die Genehmigungsplanung mit früher Öffentlichkeitsbeteiligung, dem dann das Planfeststellungsverfahren folge, betonte Raubenheimer. Für Eppelheim bedeutet dies laut Penno einen "Dialog vor Ort" am kommenden Dienstag, 16. November, von 19 bis 21 Uhr in der Rudolf-Wild-Halle: "Dann kann jeder an die Planer Fragen stellen, so viel er will, und uns löchern."
Trudbert Orth (CDU/FDP), der "generell eine Erdgasleitung in Eppelheim" ablehnte, wünschte sich konkretere Pläne und sprach die großen Widerstände in den Heidelberger Stadtteilen Kirchheim und Rohrbach an. Er verwies, wie auch sein Fraktionskollege Horst Fießer sowie Marc Böhmann und Claudia Grau-Bojunga (beide Grüne), auf die Waldflächen und Biotope, die betroffen wären. "Das wird sehr schwierig bei einer möglichen Umsetzung, auch was das Grundwasser betrifft", sah Fießer große Hindernisse im Naturschutzgebiet.
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Es gelte nun, sämtliche Betroffene mit ins Boot zu nehmen, forderte Renate Schmidt (SPD), während Bernd Binsch (Eppelheimer Liste) anregte, die SEL südlich dem "Patrick-Henry-Village" (PHV) vorbeizuführen. "Maßgeblichen Einfluss der Stadt auf die Pläne", wünschte sich Bürgermeisterin Patricia Rebmann, zumal eine für Eppelheim dringend notwendige Güterbahnlinie anstehe ...