Für die Sauna ist endlich eine Lösung gefunden
Gemeinderat beschließt Sanierung seiner Liegenschaft – Rund 440 000 Euro Kosten – "Dinge, die man nicht ehrenamtlich machen kann"

Das Dossenheimer Rathaus. Foto: Reinhard Lask
Von Doris Weber
Dossenheim. Der Rathaussaal war brechend voll. Noch mehr Bürger - nämlich mehr als 550 - hatten sich mit ihrer Unterschrift für den Erhalt der Sauna am Hallenbad eingesetzt. Die Liste wurde zu Beginn der Sitzung Bürgermeister Hans Lorenz überreicht. Der reagierte darauf, indem er den Tagesordnungspunkt "technische Sanierung einer kommunalen Liegenschaft - Maßnahmen zum Erhalt der Sauna" mit dem Einverständnis der Gemeinderäte von Platz zwölf auf fünf vorrückte.
Der fünf Punkte umfassende, einstimmig gefasste Beschluss, der den Erhalt der ehrenamtlich geführten Sauna sichert, wurde mit Beifall aus dem Publikum bedacht. Der Beschluss im Einzelnen: Der technischen Sanierung der vom Verein "Sauna Dossenheim" angemieteten Liegenschaft wurde zu den voraussichtlichen Kosten von rund 443.717 Euro zugestimmt. Die Mittel werden im Haushalt 2018 zur Verfügung gestellt. Die für den geplanten Erweiterungsbau bereits eingestellten, aber noch nicht verbrauchten Mittel in Höhe von 158.000 Euro werden zur Finanzierung der technischen Sanierung verwendet. Über den Anbau wird separat zu verhandeln sein. Das Ingenieurbüro IBV, das den Planungsauftrag für die technische Sanierung erhält, sucht zusammen mit der Gemeinde nach Vergabemöglichkeiten, die sich kostendämpfend auswirken. Gleichzeitig ist über die vom Verein angebotenen Eigenleistungen eine Vereinbarung zu treffen. Und schließlich wurde folgender Punkt noch hinzugefügt: Die Gemeinde wird beauftragt, den Mietvertrag im Punkt Nebenkosten neu zu verhandeln, damit die Sanierung auch zur erhofften Energieeinsparung und so zur Senkung der Energieausgaben führt.
"Es gibt Dinge, die man nicht ehrenamtlich machen kann", schloss Bürgermeister Hans Lorenz seine Einleitung, in der er von "vorbildlich" und "Großes geleistet" im Zusammenhang mit dem Vereinsengagement gesprochen hatte. Hans-Peter Stöhr (CDU) dividierte in seiner Stellungnahme die Eigentümerfunktion der Gemeinde und der Mieterfunktion des Vereins auseinander. Der Fortbestand sei bei veralteter Technik nur mit einer Kernsanierung möglich. Das sei sicherlich mit sehr hohen Kosten verbunden. Der Verein habe zugesagt, sich mit einzubringen.
Hermann Fischer (FDP) zollte angesichts der geleisteten Arbeit dem Verein seinen Respekt. Er erinnerte an den Zustand bei der Übernahme durch den vormaligen Betreiber. Die jetzt gefundene Lösung sei gut. Ähnlich äußerte sich Thomas Katlun (Grüne). Angesichts der hohen Summe habe man sich die Mühe gemacht, Verschiedenes zu durchleuchten. So sah es auch Cornelia Wesch (FW): "Wir sind für alle Bürger da, nicht nur für eine Einrichtung." Deshalb sei es wichtig gewesen, noch einmal genau zu hinterfragen.
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"Wir sind als Fraktion etwas vorbelastet", eröffnete Carlo Bonifer (SPD) seine Stellungnahme. Fraktionskollege Jochen Matenaer, der zugleich zweiter Vorsitzender des Vereins Sauna Dossenheim ist, habe ihr Rede und Antwort stehen müssen. Die im Raum stehenden Kosten von 700.000 Euro hätten ihnen fast die Schuhe ausgezogen. Jetzt sei eine gangbare Lösung gefunden.



