Dossenheimer Badsanierung kostet drei Millionen Euro

Gemeinderat vergab den Planungsauftrag - Der Baubeginn ist für Mitte 2017, Anfang 2018 angepeilt

04.11.2016 UPDATE: 05.11.2016 06:00 Uhr 1 Minute, 37 Sekunden

Die Sanierung des Hallenbads ist seit Jahren Thema in Dossenheim. Nun will der Gemeinderat, dass Gas gegeben wird. Foto: Alex

Von Doris Weber

Dossenheim. "Der Gemeinderat stimmt der Durchführung der Hallenbadsanierung zu den voraussichtlichen Kosten von rund drei Millionen Euro zu", lautete der Beschlussvorschlag der Verwaltung. Das Unternehmen Bläß, ein Ingenieurbüro für das Bauwesen in Viernheim, und das Unternehmen IBV, ein Ingenieurbüro für Versorgungstechnik in Heidelberg, wurden mit den Planungen beauftragt. Beide Beschlüsse fielen einstimmig. Der Gemeinderat ergänzte lediglich, dass der Planungsauftrag den gesamten gemeindeeigenen Gebäudekomplex in der Gerhart-Hauptmann-Straße umfasst.

Der nördliche Anbau, in dem die Sauna ehrenamtlich betrieben wird, bildet insbesondere versorgungstechnisch mit dem Hallenbad eine Einheit. Gemeinderat Jochen Matenaer (SPD), der zugleich Zweiter Vorsitzender des Vereins "Sauna Dossenheim" ist, hatte sich bei diesem Tagesordnungspunkt für befangen erklärt, weder mitdiskutiert noch abgestimmt.

Die Maßnahme ist zu einem guten Drittel bereits finanziert. Ein Rest aus 2015 in Höhe von 300.000 Euro und der 2016 zu erwartende Rest von einer Million Euro, der sich aus den im Vermögenshaushalt eingesetzten, aber in diesem Jahr nicht mehr ausgebbaren Mitteln ergibt, stehen quasi auf Abruf zur Verfügung. Im Haushaltsplan für das nächste Jahr wolle man die noch offenen zwei Millionen Euro als Verpflichtungsermächtigung für 2018 berücksichtigen, erklärte Bürgermeister Hans Lorenz später, als er den Entwurf des Haushalts 2017 vorstellte.

Über einen Termin wurde bei der Vergabe des Planungsauftrags nicht gesprochen. Schon seit Jahren wird die Sanierung immer wieder angekündigt. In dieser Zeit hat sich der Zustand der Umkleiden und Duschen nicht zum Besseren gewendet, wie Uwe Schollenberger (CDU) aus eigener Erfahrung berichtete. "Jetzt muss Gas gegeben werden", meinte er. Im Haushaltsentwurf ist Mitte 2017 bis Anfang 2018 genannt.

Ähnlich diskutiert man schon seit drei Jahren. Damals staunte man noch über die aus heutiger Sicht bescheidene Gesamtsumme von einer knappen Million Euro. Warum sich das Investitionsvolumen seither mehr als verdreifacht hat und das, obwohl laut Sitzungsunterlage die Maßnahme vorsteuerabzugsberechtigt sei, blieb unerwähnt. Auch hierzu findet sich im Haushaltsentwurf 2017 ein Hinweis. Erstmals ist dort explizit die "Umsetzung der Brandschutzauflagen" genannt. Er sei überrascht von den hohen Kosten, wunderte sich wenigstens Hans-Peter Stöhr (CDU). Eugen Reinhard (FDP) stimmte der Durchführung der Maßnahme zwar grundsätzlich zu. Ihm schien die Ausgabe dennoch unverhältnismäßig. Skeptisch fragte er nach den Sanierungsausgaben der Vergangenheit.

Ansonsten wiederholten sich die immer gleichen Wünsche zur Vorgehensweise. Wegen deren "alltagspraktischen Erfahrungen" will Gunild Frey (Grüne) eine Befragung der Bürger. Sie will Barrierefreiheit im Hallenbad und sie fordert eine klare Zuordnung der Maßnahmen, was zwingend notwendig sei, und was lediglich "nice to have" sei. Ähnlich sah dies Fraktionskollege ihr Rainer Kling. Die Ausarbeitung des Maßnahmenkatalogs folge aus der Beauftragung, erklärte Bürgermeister Hans Lorenz.

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