Dossenheim/Eppelheim

An Heidelbergs Grenzen ist für E-Scooter in der Regel Schluss

Wenige E-Roller in Dossenheim - Eppelheim wehrt sich gegen sie

01.09.2020 UPDATE: 02.09.2020 06:00 Uhr 1 Minute, 29 Sekunden
„Lime“-E-Roller in Heidelberg. Foto: Priebe

Eppelheim/Dossenheim. (cm) Es bleibt dabei: Wer mit einem E-Roller von Heidelberg in die direkt angrenzenden selbstständigen Orte Dossenheim oder Eppelheim fahren will, für den ist an der Gemarkungsgrenze Schluss – zumindest bei den meisten Anbietern. Denn nur im Heidelberger Stadtgebiet kann die Miete für die Fahrt bezahlt und der Roller abgestellt werden. Doch es gibt wohl eine Ausnahme: In Dossenheim wurden nun Roller des Anbieters "Bird" gesichtet.

Etwa zwei Monate ist es her, dass in Eppelheim zahlreiche E-Roller auftauchten, erinnert sich Patricia Rebmann. "Wir haben daraufhin sehr bestimmt deutlich gemacht, dass wir diese nicht bei uns möchten", berichtet die Bürgermeisterin. Wenig später seien sie verschwunden. "Der Anbieter hatte nicht verstanden, dass Eppelheim kein Stadtteil von Heidelberg ist", so Rebmann.

Vor etwa einem Jahr wurde ein anderer Anbieter bei der Stadt vorstellig. Doch auch schon damals erteilte Rebmann eine Absage: "Für Eppelheim mit seinen schmalen Gehwegen sind die Roller keine Alternative", betont die Rathauschefin. "Diese würden den Verkehr mehr stören, weil sie rücksichtslos abgestellt werden." Diese Befürchtung hätten auch Bürger geäußert, so Rebmann. Zudem würden die Roller an der Brücke zwischen Heidelberg und Eppelheim – hier verläuft die Gemarkungsgrenze – ins Gebüsch oder übers Geländer geworfen, wo sie dann auch tagelang liegen bleiben würden. "Wenn es ein besseres Konzept gibt, sind wir offen", sagt Rebmann. "Bisher sind wir aber nicht überzeugt." Die Stadt arbeite lieber an einem besseren Bus- und Bahnangebot.

In Dossenheim habe bislang kein Anbieter mit der Gemeinde Kontakt aufgenommen, berichtet Fachbereichsleiter Thomas Schiller. Zuletzt hätten es aber mehrere Roller des Anbieters "Bird" von Heidelberg nach Dossenheim geschafft. Diese seien wochenlang herumgestanden. Die Gemeinde sei aber nicht aktiv geworden, es habe auch keine Beschwerden gegeben. "Wir dachten bisher, dass bei allen Anbietern an der Gemarkungsgrenze Schluss ist", so Schiller.

Ob "Bird" sein Angebot auf Dossenheim ausgedehnt hat, bleibt offen. Denn der Anbieter reagierte am Dienstag nicht auf eine Anfrage der RNZ. Die Sprecher der Anbieter "Lime" und "Tier" bestätigen derweil, dass sie in Dossenheim und Eppelheim nicht verfügbar sind. "Lime" will sich erst in Heidelberg etablieren. "Wir können uns aber gut vorstellen, in naher Zukunft unser Betriebsgebiet zu vergrößern", so Sprecher Florian Anders. Auch "Tier" kann sich eine Ausweitung vorstellen, betont Sprecher David Krebs. Der Anbieter "Zeus" hatte bereits im Frühjahr erklärt, irgendwann "die kleineren Städte und Vororte zu bedienen".

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