Dossenheim

Straßen werden Dauerparkplatz von Wohnmobilen

Die Freien Wähler baten um eine Suche nach alternativen Parkflächen. Das Ergebnis war die Prüfung eines Campingplatzes zum Übernachten.

27.10.2022 UPDATE: 27.10.2022 06:00 Uhr 1 Minute, 31 Sekunden
Symbolfoto: dpa

Dossenheim. (dw) Sie sind ein Problem. Wenn öffentliche Straßen zum Dauerparkplatz von Wohnmobilen werden, läuft etwas schief. In der Gerhart-Hauptmann-Straße und im Kurvenbereich vor dem Parkplatz unterhalb der Ruine Schauenburg sei das der Fall, wie Raoul Schulz (FW) sagte. Weil die Wählervereinigung mehrfach von Bürgern auf die Situation angesprochen worden sei, habe diese die Initiative ergriffen.

Die Freien Wähler beantragten in öffentlicher Gemeinderatssitzung die Einrichtung eines Stellplatzes für Caravans beziehungsweise Wohnmobile zu prüfen. Ein Beschluss war nicht zu fassen. Der Antrag wurde nur vorgestellt. Im Zusammenhang mit der Sanierung und Neugestaltung der Straße würden die Wohnmobile dort nicht mehr parken können, erklärte FW-Fraktionssprecherin Jule Gramlich weiter die Motivation für den Antrag ihrer Fraktion. Viele seien bereit, eine monatliche Gebühr zu zahlen, so Schulz. Es sei wirklich wichtig, die Wohnmobile dort wegzukriegen, pflichtete Kilian Kilger (Grüne) dem Anliegen grundsätzlich bei. Als dritten Häufungspunkt nannte er den Parkplatz vor dem Zugang zum ehemaligen Steinbruchgelände Leferenz.

Maßgeblich auf Initiative von Steffen Schmitt (SPD) wurde auch schon etwas darüber diskutiert. Er verstehe die Intuition, betonte er. Er glaube aber nicht, "dass wir damit die Wohnmobile von der Straße bekommen". "Stattdessen würden wir Platz für neue schaffen", so Schmitt weiter. Er sprach sich für eine Nutzung der Möglichkeiten der Straßenverkehrsordnung aus, die eine Einschränkung auf bestimmte Fahrzeugtypen erlaube.

Bürgermeister David Faulhaber erwartete als Folge eines Wohnmobilparkverbots das Parken in anderen Straßen und damit nur eine Verlagerung des Problems. Ähnlich äußerte sich auch Matthias Harbarth (CDU), der bei einem Verbot den Bedarf einer adäquaten Alternative erkannte. "Die Anforderungen sind nicht trivial", führte Harbarth weiter aus. Hergen Schultze (Grüne) konnte indes nicht erkennen, was Menschen dazu bewegen sollte, einen kostenpflichtigen Parkplatz einem kostenfreien vorzuziehen. "Was wir nicht wollen ist, zusätzlichen Parkraum schaffen", stellte Schultze klar. Carlo Bonifer (SPD) meinte, dass jeder, der sich ein solches Fahrzeug anschaffe, darüber nachdenken müsse, wo er es abstelle. Er sehe nicht die Kommune in der Pflicht, sondern setze hier auf private Anbieter. In diesem Zusammenhang verwies er auf die kommunale Nachbarschaft.

Die Freien Wähler hatten die Suche nach einer alternativen Parkfläche angeregt. In die Diskussion schlich sich dann ein Stellplatz in Form eines Campingplatzes mit Frischwasser- und Stromanschluss ein – und damit auch eines geordneten Übernachtungsangebots. Das ist deutlich mehr als reines Parken und etwas anderes als die Freien Wähler eingebracht hatten.

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