Mehr als nur ein Markt für gebrauchte Fahrräder
Bei der Fahrradbörse der Grünen gab es Informationen zum Klimawandel und zur Mobilität.

Von Doris Weber
Dossenheim. Auch wenn’s schneite: Die vom Ortsverband der Grünen organisierte Fahrradbörse war am Samstag ein großer Erfolg. In den vor dem Rathaus abgesperrten Straßenabschnitt waren viele Besucher gekommen. Das eine oder andere Geschäft zwischen privaten Käufern und Verkäufern war schnell gemacht.
Waltraud Wüst, Mitglied im Vorstand des Ortsverbands, hatte gemeinsam mit einigen anderen Aktiven den Markt für Gebrauchtes rund um das Thema Fahrrad organisiert. Ihr war es ein Anliegen, dass neben Drahteseln und Co. auch Informationen zum weitgefassten Thema Mobilität dort abgefragt werden konnten.
So war der Arbeitskreis Mobilität mit seiner Arbeitsgruppe "Fahrradverkehr" vertreten. Der Verein "Bürgerbus Dossenheim" informierte über das Ziel, einen ehrenamtlich geführten innerörtlichen Busverkehr zu etablieren. Die TSG Germania, die sich um die Umsetzung eines legalen Mountainbike-Trails im örtlichen Wald kümmert, hatte einen Hindernis-Parcours aufgebaut. Zur Stärkung gab’s fair gehandelten Kaffee vom Eine-Welt-Laden "Die Brücke". Und schließlich informierten die sich auch in der kommunalen Klimawerkstatt engagierenden "Ökostromer" über alternative Formen der Stromerzeugung. Bürgermeister David Faulhaber freute sich, dass nach Corona-verordneter Zwangspause der Faden der Fahrrad-Börse wieder aufgenommen worden war. Mit Blick auf das Ziel der Klimaneutralität sei sie ein Fingerzeig auf den Stellenwert dieses Fortbewegungsmittels.
So tummelten sich insbesondere während der ersten beiden Stunden der insgesamt vierstündigen Veranstaltung viele Menschen auf dem Gebrauchtfahrradmarkt. Eine Verkäuferin, die mit zwei Rädern, darunter einem Klapprad, gekommen war, zeigte sich trotz der Kälte ganz zufrieden. Eines hatte sie bereits verkauft. "Ein schönes Körbchen" für ihr neues Fahrrad hatte sie für sich entdeckt. Ihr neues Fahrrad – ein E-Bike – sei auch der Grund gewesen, warum sie trotz des "nicht so guten Wetters" hierhergekommen war. Es galt nämlich im Keller Platz zu schaffen. Die Benzinpreise machten ein tägliches Pendeln zur Arbeit mit dem Fahrrad attraktiver als bisher. Weil sie am Wohnort einige Anstiege zu bewältigen habe, war die Entscheidung für die stromunterstützte Fortbewegung nur folgerichtig.
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So war die Fahrrad-Börse insgesamt mehr als nur ein Markt für gebrauchte Fahrräder. Mit den verschiedenen Ständen wurde fast unmerklich dokumentiert, wie das eine mit dem anderen zusammenhängt. Klimawandel, Energieerzeugung, Mobilität und fairer Handel verbunden mit der Chance auf ein Leben, das unabhängig vom Wohnort in Würde geführt werden kann, sind miteinander verknüpft. Die Rädchen greifen ineinander, auch wenn das gar nicht gleich ins Auge fällt.