Corona-Helden

Wie die Metzgerei Meister viel Rückhalt bekommt

Die Metzgerei Meister hat derzeit alle Hände voll zu tun - Kunden bedanken sich mit Geschenken

13.04.2020 UPDATE: 14.04.2020 06:00 Uhr 1 Minute, 20 Sekunden
Thorsten Meister freut sich über den Rückhalt in der Coronakrise. Foto: A. Dorn

Von Agnieszka Dorn

Spechbach. "Wir haben schon alles mögliche durchgestanden – von BSE bis zur Maul- und Klauenseuche, aber so etwas haben wir noch nicht erlebt", sagt Thorsten Meister von der gleichnamigen Spechbacher Metzgerei. Seit Anfang März hat das Team alle Hände voll zu tun. Und erst recht, seitdem sich die Lage um das Coronavirus verschärft hat und zahlreiche Geschäfte geschlossen wurden.

Der Ausnahmezustand mache den Menschen Angst und immer wieder würden neue Verordnungen hinzukommen, sagt Thorsten Meister. Mit der verschärften Situation wächst auf dem Land trotz sozialer Distanz allerdings die Gemeinschaft. Jeder möchte für jeden da sein und packt mit an, wo es nur geht. Selbstverständlich der Situation angemessen. Man kauft zum Beispiel füreinander ein, keiner soll sich im Stich gelassen fühlen. Die Gemeinschaft war ohnehin hier schon stark, aber jetzt seien die Menschen noch einmal zusammengerückt – obwohl sie voneinander distanziert seien, sagt Thorsten Meister.

Familie Meister steht jeden Tag um 5.30 Uhr im Geschäft. Dann wird die Theke mit Fleisch- und Wurstwaren sowie jene mit den Backwaren aufgefüllt. Und bald stehen auch schon die ersten Kunden vor der Tür. Dort macht ein Schild auf ausreichend Sicherheitsabstand aufmerksam, die Kunden warten geduldig vor dem Geschäft, bis hin auf den Gehweg. Gekauft werde viel Dosenware, aber auch Schinken, Würstchen, Salami, Hackfleisch und Fleisch gehen weg wie warme Semmeln. Es sei wie im Krieg und man sei auch im Krieg, so Thorsten Meister. Der Krieg richte sich gegen einen unsichtbaren Gegner, gegen das Virus.

Während die Familie Meister vormittags im Laden steht, wird nachmittags und am Wochenende das gelieferte Fleisch zu Wurst und Fleischwaren verarbeitet. Eigentlich arbeite man gerade rund um die Uhr, so Thorsten Meister. Die Metzgerei bekommt aus der Bevölkerung in der ganzen Region viel Zuspruch. "Wir bekommen Süßigkeiten oder Sekt geschenkt und werden von Menschen aufgemuntert weiter zu machen", erzählt Thorsten Meister. Der Rückhalt tue unheimlich gut. Gut tut auch zu sehen, dass gerade die Berufe, die schon gar nicht mehr in der Gesellschaft als wichtig gesehen wurden, in Krisenzeiten eine große Bedeutung bekommen. Hoffentlich bleibe dies auch so, fügt Meister hinzu.

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