Spechbacher Physiotherapeut lindert körperliche Leiden
Seine Patienten vertrauen Markus Riether auch in schweren Zeiten - Trotz der Umstände will er darauf nicht verzichten

Von Marika Gutschik-Schilling
Spechbach. Ärzte, Pfleger, aber auch Therapeuten tragen in Zeiten der Corona-Pandemie viel Verantwortung. Wirtschaftliche Existenzfragen sind jedoch für Therapeuten mit eigener Praxis eine zusätzliche Bürde. Die Praxis für Physiotherapie und Podologie von Markus Riether zählt zu den Einrichtungen der medizinischen Grundversorgung und ist demzufolge von einer verordneten Schließung ausgenommen. Die RNZ hat sich mit dem "Corona-Helden" unterhalten, den es 1993 nach Spechbach verschlagen hat. Ein Jahr später machte sich der heute 55-jährige, staatlich geprüfte Physiotherapeut in Spechbach selbstständig. Seit 2004 befindet sich die Praxis im eigenen Haus und zusammen mit Ehefrau Birgit, ebenfalls staatlich geprüfte Physiotherapeutin und Podologin, therapiert er Erwachsene und Kinder. Die eigenen vier Kinder sind erwachsen.
Die Sorge für die Patienten aber auch für ihre Mitarbeiter hat für die Riethers oberste Priorität. "Wir haben es unseren Mitarbeitern frei gestellt, ob sie in der momentanen Krisensituation weiter arbeiten wollen", erklären sie. Doch alle Mitarbeiter sind an Bord geblieben und wollen die Herausforderungen und Einschränkungen gemeinsam meistern.
Markus Riether genießt bei seinen Patienten aus und um Spechbach großes Vertrauen. Sie kommen in die Praxis, um Linderung für ein Leiden zu erfahren. Viele sollten ihre Therapie nicht unterbrechen. Und dennoch sagen viele Patienten ihre Termine aus Angst vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus ab. "Teilweise können wir deren Bedenken zerstreuen, denn wir tun alles, um die Ansteckungsgefahr so gering wie möglich zu halten. Die Hygienemaßnahmen wurden verstärkt, Geräte, Liegen, Türgriffe werden desinfiziert und ohne Mundschutz wird nicht therapiert", erläutert Riether. Vertrauen schaffen und bestehendes Vertrauen erhalten, sei gerade eine große Herausforderung.
Zum Ausgleich schafft sich Riether ein persönliches Zeitfenster für die Pflege des Biogartens und für seine Arbeit als Gemeinderat. In Zeiten der Corona-Pandemie heiße es auch in der Zusammenarbeit mit der Verwaltung im Rathaus neue Wege der Kommunikation und des Austauschs zu pflegen, damit das gemeindliche Zusammenleben ordentlich weitergeht. Denn es werde auch eine Zeit nach der Corona-Pandemie geben, und dann könne es umso wichtiger sein, sich aktiv am Ortsgeschehen einzubringen, zu gestalten und zu entscheiden.
Auch interessant
"Zurzeit", so ist sich Riether im Hinblick auf seine persönliche Situation bewusst, "sind wir rund um Spechbach gut dran, da bisher erst zwei Infektionsfälle bekannt sind. Sollte auch hier die Infektionswelle verstärkt um sich greifen, ist für uns eine Schließung nicht ausgeschlossen. Dann steht auch für uns die Existenz auf dem Spiel".
Info: Weitere Teile der RNZ-Serie Corona-Helden gibt es hier.



