Corona-Helden

Ein Lächeln als Geschenk für die Heimbewohner

RNZ-Serie Corona-Helden: Altenpflegerin Stefanie Becker gibt den Bewohnern extra viel Zuneigung

03.04.2020 UPDATE: 04.04.2020 06:00 Uhr 1 Minute, 15 Sekunden
Altenpflegerin Stefanie Becker kümmert sich liebevoll um ihre Bewohner. Foto: A. Dorn

Von Agnieszka Dorn

Leimen. Aus jeder schlechten Situation lässt sich das Beste herausholen. Das ist die Devise von Altenpflegerin Stefanie Becker. Für Heimbewohner sei das gerade eine sehr schwierige Zeit, sagt die Mitarbeiterin des Dr.-Ulla-Schirmer-Hauses der Evangelischen Heimstiftung. Denn sie dürfen ihre Liebsten aufgrund des hohen Ansteckungsrisikos mit dem Coronavirus nicht sehen. Ältere Menschen gehören bekanntlich zur Risikogruppe und müssen besonders geschützt werden. Besuche sind derzeit daher nicht erlaubt, genauso wenig wie Bewohner das Haus verlassen dürfen. Das Besuchsverbot gilt nicht für Ärzte oder ärztliche Therapeuten, Seelsorger oder den Hospizdienst.

Für die "Engel der Altenpflege" bedeutet das noch mehr Engagement als ohnehin schon. Das Aufgabengebiet hat sich im Pflegebereich seit dem Ausbruch des Coronavirus erweitert. Weil Liebe, Zuneigung und Wärme zu den Liebsten nur noch über das Telefon möglich sind, bekommen die Bewohner nun von den Altenpflegern noch mehr Zuwendung. Neben dem normalen beruflichen Alltag wird mehr miteinander gesprochen, beruhigt und immer bekommen die älteren Menschen ein Lächeln geschenkt. "Wenn wir ein Lächeln zurückbekommen, ist es das schönste Geschenk, was es geben kann", sagt Becker. Gerade jetzt während der Corona-Pandemie.

Die Altenpfleger im Leimener Seniorenheim arbeiten in drei Schichten. Die Frühschicht geht von 6.15 bis 13.45 Uhr, die Spätschicht von 13.15 bis 20.15 Uhr und die Nachtschicht von 20 bis 6.30 Uhr. Es gibt nun strengere Hygienemaßnahmen als ohnehin schon. Es sei schön zu sehen, dass der Beruf der Altenpflege in Krisenzeiten an Bedeutung gewinne, sagt Becker. Der Altenpflegerberuf hatte zuvor zwar auch schon eine enorme Bedeutung, nur wurde das von der Gesellschaft und auch von der Politik nicht richtig wahrgenommen.

Das Coronavirus bereitet den Bewohnern einige Sorgen. Allerdings nicht etwa um sich selbst, vielmehr haben sie Angst um ihre Kinder draußen in der weiten Welt, berichtet Becker. Eine Mutter möchte immer, dass es ihren Kindern gut geht, egal wie alt diese seien. Auch hier beruhigen die Engel der Altenpflege so gut es eben geht.

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Info: Alle Texte der RNZ-Serie "Corona-Helden" gibt es auch im Internet unter www.rnz.de/corona-helden

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