Florian Stauber kämpft "an vorderster Front" an der Eppelheimer Rathauspforte
Er ist Ansprechpartner für Anliegen der Bürger - Zu Bittstellern wahrt er eine gesunde Distanz

Eppelheim. (sg) Eins muss Florian Stauber beim Treffen mit der RNZ gleich richtigstellen: "Ich sehe mich hier nicht als Held. Helden sind für mich Ärzte und Pflegepersonal, Feuerwehr, Rotkreuz und Polizei, weil sie in unserer Gesellschaft an vorderster Front arbeiten." Aber der Verwaltungsfachangestellte, der seit 2007 bei der Stadtverwaltung Eppelheim beschäftigt ist, arbeitet derzeit auch "an vorderster Front", nämlich an der Rathauspforte.
Stauber ist zusammen mit seinen Kollegen jetzt erster Ansprechpartner für alle Anliegen und Anfragen der Bürger. Denn zum Schutz der Mitarbeiter und der Bevölkerung hat das Rathaus nicht mehr für den Publikumsverkehr geöffnet. Der 30-jährige Eppelheimer arbeitet normalerweise im Bürgeramt und kennt sich bestens im Sozial-, Pass- und Meldewesen aus. Viele Anfragen von Bürgern, die zurzeit das Rathaus aufsuchen, betreffen das Bürgeramt. Deshalb erwies es sich als sinnvoll, Bedienstete des Bürgeramtes an die Rathauspforte "auszuleihen", damit Fragen, Anträge oder die Abholung von Ausweisen direkt von einem zuständigen Mitarbeiter bearbeitet werden können.
Vieles wird in Corona-Zeiten übers Telefon, über E-Mail oder den Postweg abgeklärt und beantwortet. Damit die Bürger aber auch einen persönlichen Ansprechpartner haben, ist die Rathauspforte zu den Öffnungszeiten immer besetzt. Florian Stauber sitzt im Eingangsbereich hinter einer Glasscheibe und kommuniziert zum Eigenschutz und zum Schutz der Besucher via Mikrofon mit jedem. Angst vor Corona hat er dennoch. "Aber das blendet man im Arbeitsalltag aus", erklärt er. Privat achtet er sehr darauf, nur zum Einkaufen rauszugehen oder um kurz frische Luft zu schnappen. Dabei geht es dem Eppelheimer, der in seiner Freizeit beim Kegelclub "Frei Holz" in Plankstadt kegelt, nicht primär um seine Gesundheit. Er möchte nicht Virusüberträger sein und meidet momentan soweit möglich auch den Kontakt zu seinen Eltern und trifft sich nicht mit seinen Kegelfreunden. "Nicht ins Kegeltraining gehen und sich hinterher gemütlich zusammensetzen zu können, tut schon etwas weh", gesteht er.
Das Fitnessstudio, das er besucht, hat auch geschlossen. Florian Stauber nimmt es gelassen: "Diese Zeit geht auch vorbei." Eigentlich sei es ganz einfach, das Virus auszubremsen, meint er: "Wir müssen nur eine Weile zu Hause bleiben!"
Info: Weitere Teile der RNZ-Serie Corona-Helden gibt es hier



