Bürgermeisterwahl Gaiberg

1872 Einwohner haben die Wahl

Neun Kandidaten treten an - Sind wirklich alle parteilos? Die RNZ hakte nach

21.06.2018 UPDATE: 22.06.2018 06:00 Uhr 1 Minute, 25 Sekunden

Das Rathaus in Gaiberg. Foto: Dorn

>>Das Ergebnis aus dem ersten Wahlgang am 24. Juni 2018 finden Sie hier<<

Gaiberg. (aham) Der Stimmzettel ist dieses Mal deutlich länger als sonst. Wenn die Gaiberger am Sonntag, 24. Juni, ihren neuen Bürgermeister wählen, haben sie einen 34,5 Zentimeter langen Zettel vor sich. Kein Wunder, bei neun Bewerbern.

Untereinander müssen die Namen von Ralph Steffen, Markus Huber, Andreas Hildebrandt, Petra Müller-Vogel, Heike Philipp, Friedhild Miller, Alexander Wenning, Stephan Weber und Martin Miltenberger darauf passen. Zum Vergleich: Als Amtsinhaber Klaus Gärtner im Juni 2010 - ohne Gegenkandidat - wiedergewählt wurde, maß der Stimmzettel nur etwa 20 Zentimeter.

Doch nicht nur der lange Stimmzettel ist besonders bei dieser Wahl. Außergewöhnlich ist auch, dass alle Kandidaten parteilos sind und keiner von einer Partei unterstützt wird. Zumindest offiziell. Denn wie CDU-Vorsitzender Matthias Volkmann auf RNZ-Nachfrage berichtet, sind die Gaiberger Christdemokraten vor der Wahl durchaus auf die Suche nach einem eigenen Kandidaten gegangen.

"Wir haben verschiedene Leute angesprochen und Werbung gemacht", so Volkmann. "Möglicherweise ist so noch einer dazugekommen." Mehr wollte er aber nicht sagen.

Auch interessant
Bürgermeisterwahl in Gaiberg: Neun Fragen an neun Kandidaten
Bürgermeisterwahl Gaiberg: "Dass wir so viele Kandidaten haben, fasziniert jeden"
Bürgermeisterwahl Gaiberg: Die Gaiberger forderten konkrete Antworten (plus Videos)
Bürgermeisterwahl Gaiberg: Kandidaten buhlten um die Vereine
Bürgermeisterwahl Gaiberg: Reaktionen reichten von "Ooh" bis "Buh" (plus Videos)
Bürgermeisterwahl: Gaiberg wählt am 24. Juni

Die Grünen, im Gemeinderat als Grüne Liste (GL) vertreten, hatten zwar versucht, einen eigenen Kandidaten ins Rennen zu bringen, das klappte aber nicht, erzählt GL-Vorsitzender Maximilian Haider. Von den jetzigen neun Bewerbern unterstütze die GL keinen.

"Damit hätten wir denen keinen Gefallen getan", meint Haider angesichts der zerrütteten Situation im Gemeinderat. Ähnlich beschreibt es SPD-Vorstandsmitglied Eric Schuh: Erst hätten die Sozialdemokraten "keinen geeigneten Kandidaten" gefunden und von den neun Bewerbern "wollte sich keiner einer Partei zuordnen".

Wahlberechtigt sind 1872 Gaiberger. Sie können ihr Kreuzchen am Sonntag von 8 bis 18 Uhr machen. In dieser Zeit hat das Wahllokal im Bürgerforum Altes Schulhaus geöffnet. Einige Wahlberechtigte haben ihre Entscheidung schon getroffen. Wie Ordnungsamtsleiterin Karin Oehmig berichtet, sind bereits etwa 290 der bislang 323 gestellten Briefwahlanträge ausgefüllt zurück im Rathaus. Damit liegt die Wahlbeteiligung schon jetzt bei über 15 Prozent.

Wie die Gaiberger abgestimmt haben, wird sich gegen 19 Uhr am Alten Schulhaus zeigen. Dann wird das Ergebnis verkündet. Um Bürgermeister zu werden, muss ein Kandidat die absolute Mehrheit erreichen - also über die Hälfte der abgegebenen Stimmen. Sollte es keinen Sieger geben, wird zwei Wochen später, am Sonntag, 8. Juli, erneut gewählt. Dann reicht die einfache Mehrheit für den Sprung an die Verwaltungsspitze.

(Der Kommentar wurde vom Verfasser bearbeitet.)
(zur Freigabe)
Möchten sie diesen Kommentar wirklich löschen?
Möchten Sie diesen Kommentar wirklich melden?
Sie haben diesen Kommentar bereits gemeldet. Er wird von uns geprüft und gegebenenfalls gelöscht.
Kommentare
Das Kommentarfeld darf nicht leer sein!
Beim Speichern des Kommentares ist ein Fehler aufgetreten, bitte versuchen sie es später erneut.
Beim Speichern ihres Nickname ist ein Fehler aufgetreten. Versuchen Sie bitte sich aus- und wieder einzuloggen.
Um zu kommentieren benötigen Sie einen Nicknamen
Bitte beachten Sie unsere Netiquette
Zum Kommentieren dieses Artikels müssen Sie als RNZ+-Abonnent angemeldet sein.