Waidsee-Festival

Fantastische Vier machten Weinheim stolz

Die 28 Jahre alte Rap-Gruppe trat vor 10 000 begeisterten Fans auf – Die feierten die alten und neuen Hits der "Vier" enthusiastisch

24.07.2017 UPDATE: 25.07.2017 06:00 Uhr 1 Minute, 42 Sekunden

Smudo, Thomas D und Michi Beck grüßen Weinheim - als letzte Tourstation vor der Sommerpause. Die Fans feierten ihre Stars schon zu Beginn der Show. Foto: Kreutzer

Von Philipp Weber

Weinheim. Zwei von drei Zugaben sind gespielt, als sich die Stimmung dem Siedepunkt nähert: Die Fans jubeln, johlen und halten Smartphones in die Höhe. Dann greift Michi Beck zum Mikro: "Wahnsinn, dass ihr eine 28 Jahre alte Rapband immer noch sehen wollt", ruft der 49-Jährige dem Publikum zu: "Danke, dass ihr uns immer noch treu seid!". Und schon laufen die ersten Beats des Gassenhauers aus dem Jahr 2004: "Troy". Im Publikum gibt’s kein Halten mehr: 10.000 Köpfe nicken, 20.000 Arme schwingen. Das Strandbad am Waidsee wird zur großen Rap-Arena.

Die Fantastischen Vier haben auf ihrer "Vier und Jetzt"-Tour in Weinheim Station gemacht, dem Publikum auf dem ausverkauften Festivalgelände einen grandiosen Abend beschert - und viele Weinheimer stolz gemacht.

Gut drei Stunden vorher strömen die Fans zum See. Die Vorgruppe spielt die letzten Takte - dann ist die Bühne verdeckt. Wie ein gewaltiger Koloss thront die 50 Meter breite, 17 Meter hohe und 25 Meter tiefe Konstruktion auf der Liegewiese. Als die Vorhänge um 20 Uhr fallen, öffnen sie den Blick auf drei Videowände, Dutzende Scheinwerfer - und die Vier mit ihrer Band: Der Uralthit "Was geht" macht den Opener. Ein Medley mit weiteren Krachern aus den 1990ern - nicht zuletzt mit "Die da" - heizt die Stimmung weiter an. Dann geht’s ins 21. Jahrhundert: Zu "Yea, yea yea" lassen selbst die Besucher auf den hintersten Stehplätzen die Arme "waven". Und schon katapultieren Michi Beck ("Sie ist weg") und Smudo ("Die Vier wieder") das Publikum wieder in die 90er zurück. Smudo ist eine Rap-Wucht - auch wenn er gegen Ende etwas außer Puste gerät. Wahnsinn, mit wie viel Energie der Mann seine Reime raushaut.

Auf dem Seegelände herrscht Partystimmung: Menschen hüpfen und tanzen, füllen an Ständen die Bierbecher auf, lassen Konfetti regnen. Die Vier nehmen sich trotzdem Zeit für eine ernste Botschaft: Sie performen den Song "Endzeitstimmung", der sich mit Flucht oder religiösem Fanatismus auseinandersetzt. Auf den Monitoren erscheint das Wort "Hate" in roter Farbe - und wird durchgestrichen.

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Auf Rot folgt Blau: Es ist Zeit für den Tag am Meer. Die Vier sitzen eng beisammen, konzentriert, der Auftritt erinnert an eines ihrer legendären MTV-Unplugged-Konzerte. Und schon ist Thomas D dran. Freier Oberkörper, angegrauter Bart, schamanische Bewegungen. Der Song dazu: "Krieger". Eigentlich könnte jeder einzelne die Fans allein unterhalten. Aber zu viert sind sie am besten, wie sie mit "MfG" beweisen. Der Text fliegt über die Bildschirme, die Scheinwerfer blinken, das Publikum feiert - und könnte das zu Hits wie "Der Picknicker" oder "Ernten was wir säen" (tolles E-Gitarrensolo) noch stundenlang tun. Aber schon ziehen sich die Vier zurück - um dann die Zugaben "25" und "Populär" folgen zu lassen und mit "Troy" endgültig Danke zu sagen.

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