Raumprogramm für evangelischen Kindergarten Leutershausen beschlossen
Manche Gemeinderäte für Planung mit kleineren Flächen

633 Quadratmeter für die Kinder, 433 für allgemeine Nutzung und 1100 für den Außenbereich soll der Kindergarten bekommen. Foto: Kreutzer
Von Stefan Zeeh
Hirschberg. "Wir nehmen große Fahrt auf", kündigte Bürgermeister Manuel Just bei der Sitzung des Gemeinderats am Dienstag die weiteren Schritte zum Neubau des evangelischen Kindergartens in Leutershausen an. Bereits Mitte Dezember hatte das Gremium dem Entwurf des Auslobungstextes für den Realisierungswettbewerb zugestimmt; und das Preisgericht hatte Ende Januar dessen finale Fassung beraten. Nun beschloss der Gemeinderat nicht nur den endgültigen Text, sondern auch das Raumprogramm für den neuen Kindergarten.
Gegenüber dem Entwurf des Auslobungstextes sollen 20 statt bisher 15 Architektenbüros an dem Wettbewerb teilnehmen können, um mehr verschiedene Entwürfe zu bekommen. Die Architekten sollen außerdem in ihren Planungen ausschließlich Räume für Ganztagsgruppen berücksichtigen, bisher war dies nur als Option vorgesehen. Und im Außenbereich wird neben einer naturnahen Bepflanzung ein differenzierter Kletter- und Bewegungsbereich mit Spielgeräten wie etwa einer Schaukel oder einem Wasserlauf gewünscht.
Der Kindergarten wird für fünf Gruppen geplant, in denen insgesamt Platz für 100 Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren ist. Die speziell für die Kinder gedachten Räume wie etwa Gruppen- oder Schlafräume sollen eine Gesamtfläche von 633 Quadratmetern einnehmen. Für den Allgemeinbereich, zu dem beispielsweise die Personalräume oder die Lagerräume zählen, sind 433 Quadratmeter und für den Außenbereich gut 1100 Quadratmeter vorgesehen. Besonderheiten des Raumprogramms sind eine Kinderküche, in der die Kinder bereits vieles zum Thema "gesunde Ernährung" lernen können. Weiterhin sollen eine Außentoilette sowie eine "Dreckschleuse" zwischen dem Außenbereich und dem eigentlichen Gebäude dafür sorgen, dass der Innenbereich nicht so stark verschmutzt wird, wenn die Kinder vom Spielen im Freien zurückkommen. Mit einem zweiten Intensivraum wird außerdem der Belegung des Kindergartens mit fünf Gruppen Rechnung getragen. Denn nach den Vorgaben des Kommunalverbands Jugend und Soziales (KVJS) ist bereits für einen Kindergarten mit vier Gruppen ein 20 Quadratmeter großer Werk- und Malraum vorzusehen.
Überhaupt entzündete sich an den teils großzügigen Überschreitungen der Flächenvorgaben für den Realisierungswettbewerb gegenüber den Empfehlungen des KVJS eine etwas längere Diskussion. So wies Thomas Scholz (SPD) darauf hin, dass etwa vom KVJS nur ein 20 Quadratmeter großer Personalraum vorgegeben ist, in den Planungen für den Kindergarten ist jedoch ein 35 Quadratmeter umfassender Raum aufgelistet. Nach den Flächenvorgaben für den Realisierungswettbewerb wäre daher eine zweigeschossige Bauweise nahezu unumgänglich, so Scholz. Würde man den Empfehlungen des KVJS folgen, wäre eine eingeschossige Bauweise möglich, was die Kosten erheblich senken würde.
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Hierzu merkte Just an, dass bereits nach den Vorgaben des KVJS auf dem Gelände in der Fenchelstraße eine eingeschossige Bauweise kaum möglich sei. Außerdem passe ein zweigeschossiges Gebäude besser in das dortige Ortsbild. Darüber hinaus würde der evangelische Kindergarten durch die großzügige Planung zukunftsfähig. So habe sich mehrfach gezeigt, dass der KVJS im Laufe der Jahre die von ihm vorgegebenen Raumgrößen heraufsetze. Könnte ein Kindergarten die entsprechenden Flächen dann nicht vorweisen, müsste die Zahl der aufzunehmenden Kinder reduziert werden.
Monika Maul-Vogt (GLH) und Scholz sprachen sich weiterhin dafür aus, zunächst mit geringeren Raumgrößen zu planen und dann später, entsprechend des vorhandenen Budgets, das vom Architekten vorgestellte Modell zu erweitern. Dem hielt Just entgegen, dass sich die jetzige Vorgehensweise, bei der dann vom Architektenentwurf Abstriche gemacht werden, bereits beim Bau des Hilfeleistungszentrums bewährt habe.
Dem Auslobungstext stimmte der Gemeinderat einstimmig zu. Ebenso wurde das Raumprogramm beschlossen, wobei sich Volker Barzyk (Freie Wähler), Maul-Vogt (GLH), Horst Metzler und Scholz (beide SPD) der Stimme enthielten.



