Ganztagsbeschluss: Im Umfeld der Weinheimer Pestalozzischule bleiben Spannungen
Das Schulklima wurde zuletzt frostiger - Elternbeirätin Wichelmann trat zurück

Die Pestalozzischule in Weinheim. Foto: Dorn
Weinheim. (web) Die Pestalozzischule kommt nicht zur Ruhe. Nach dem denkbar knappen "Nein" des Gemeinderats zum verbindlichen Ganztagskonzept ist es innerhalb der Elternschaft zu Spannungen gekommen - dies hat die RNZ mehreren, voneinander unabhängigen Quellen entnommen. Dabei würden nicht zuletzt die Lehrer jetzt eigentlich gerne wieder zur Ruhe kommen - und sich auf ihre Kernaufgaben konzentrieren.
Jetzt hat die Elternbeirätin und ehemalige Elternbeiratsvorsitzende Valerie Wichelmann ihr Amt zur Verfügung gestellt. Sie hatte sich am Tag nach der Ratsentscheidung vom 12. Oktober öffentlich als Verfechterin des verbindlichen Ganztags zu erkennen gegeben, im RNZ-Gespräch aber auch betont, dass sie mit dieser Position nicht für die gesamte Elternschaft stehe. Dies war übrigens das einzige Telefonat, das diese Zeitung nach der Ratsentscheidung mit ihr geführt hat - bis gestern Abend: "Ich habe mir diesen Schritt reiflich überlegt", so Wichelmann auf Anfrage. Es sei ihr jetzt darum gegangen, den Schulfrieden wieder herzustellen. Die Zukunft der Pestalozzischule liege ihr weiter sehr am Herzen.
Thomas Schwiderke, Vorsitzender des Gesamtelternbeirats, war gestern nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. Anfang der Woche hatte er noch ein Schreiben verschickt, in dem sich der Weinheimer Gesamtelternbeirat auf die Seite der Ganztagsbefürworter geschlagen hatte.
Die Stadtverwaltung bedaure, wie sich das Schulklima in jüngster Zeit entwickelt hat, sagte Weinheim-Sprecher Roland Kern auf Anfrage. Er verwies unter anderem auf den Versuch von Stadt und Jugendbeirat, den Gemeinderat zu einer Erklärung für den verbindlichen Ganztag zu bewegen (wir haben berichtet). Noch weiter einmischen wolle sich die Stadt aber nicht: "Wir sind zwar Schulträger, aber gerade in dieser Rolle auch dazu verpflichtet, die Unabhängigkeit der Schulgemeinschaft zu respektieren", sagte er.
In Abstimmung mit Bildungsamtsleiterin Carmen Harmand fügte er noch Folgendes hinzu: "Wenn aus der Schulgemeinschaft heraus der Wunsch an uns herangetragen wird, vermittelnd und ausgleichend zur Verbesserung des Schulklimas beizutragen, werden wir die Schule - auch die Elternschaft - gerne unterstützen." Valerie Wichelmann war bis Mitte Oktober Elternbeiratsvorsitzende an der Pestalozzischule. Dann wurde Sabrina Franz zu ihrer Nachfolgerin gewählt. Wichelmann hatte zuletzt die Elternschaft einer zweiten Klasse vertreten.