Schwerlastfahrer ignorieren Sperrung der Ortsdurchfahrt
"15 Lkw pro Stunde reichen da nicht" - Könnte eine Vollsperrung helfen?

Bammental. (bmi) "Wenn man auf Ignoranz trifft, dann nützt auch das beste Schild nichts mehr." Polizeisprecher Dieter Klumpp bringt das Dilemma bei der Sanierung der Kreisstraße K4160 auf den Punkt. Denn die Reilsheimer Straße ist für Lkw über 7,5 Tonnen – Linienbusse ausgenommen – gesperrt, die Umleitung weiträumig ausgeschildert. Das Problem: Kaum ein Fahrer hält sich daran. Die Laster rollen weiter durch die baustellenbedingt sehr beengte Bammentaler Ortsdurchfahrt.
"15 Lkw pro Stunde reichen da nicht", meint Oliver Busch. Bammentals Bauamtsleiter ist frustriert. "Es ist einfach ein leidiges Thema". Ausländische Fernfahrer, Unternehmen aus der Region, aber auch Landwirte mit Traktoren plus Anhänger aus dem Ort: Alle sind vertreten. "Wenn man die Fahrer anspricht, fragen sie nur zurück: ,Was soll ich anderes machen?’", erzählt Busch. Für ihn ist die Antwort ganz einfach: Die Umleitung über Schatthausen und Mauer nutzen. "Viele Fahrer kommen aus Wiesloch. Wenn die hinter Schatthausen geradeaus weiterfahren würden, wären sie fast genauso schnell."
Und doch ignorieren viele Lkw die Umleitung und landen in der Bammentaler Baustelle. Die Folge: Die Arbeiten geraten dort immer wieder ins Stocken. "Je nach Fahrkünsten haben gerade Sattelzüge hier massive Probleme, durch die enge Fahrbahn zu kommen", erzählt Bürgermeister Holger Karl. Sie bleiben stecken, müssen rangieren oder gar drehen – und bringen den Verkehr wie die Arbeiten zum Stillstand. "Es kostest uns sehr viel Zeit und Nerven", bestätigt Bauamtsleiter Busch. Auch die Sicherheit für die Arbeiter sei gefährdet, zudem sorgen die Laster für eine höhere Belastung der baustellengeplagten Anwohner, Anlieger und auch der Straße selbst.
Schafft Vollsperrung Abhilfe?
Was dagegen tun? "Die Polizei ist mit im Boot und kontrolliert regelmäßig", meint Bürgermeister Karl. "Die können aber auch nicht rund um die Uhr da sein." Polizeisprecher Klumpp sagt: Zu Beginn der Maßnahme war die Baustelle ein Kontrollschwerpunkt. Die Verkehrsüberwachung könne aber nicht dauerhaft aufrechterhalten werden. "Nach Kontrollen wird das Verbot kurzzeitig wieder mehr beachtet – aber schwarze Schafe werden sie nie ganz vermeiden können." Bauamtsleiter Oliver Busch sieht es ähnlich: "Wir haben da keine Illusionen mehr". Polizei wie Gemeinde zeigen Verständnis für Ortsfremde. "Es kann ja mal passieren, dass man sich strikt ans Navigationsgerät klammert und so in die Baustelle rutscht", meint Dieter Klumpp. Ärgerlich seien aber vor allem die Fälle der Ortskundigen, die Bescheid wissen und vorsätzlich das Verbot ignorieren.
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Die Behinderungen auf der Baustelle werden also erst stoppen, wenn die Arbeiten bald unter Vollsperrung stattfinden. Die "Brummis" werden indes wohl weiter durch Bammental rollen ...