Drei Monate Arbeit, zwei Monate Verzug
Sanierung der Reilsheimer Straße geht nur schleppend voran - Immer noch im ersten Bauabschnitt - Baustelle geht wohl bis ins neue Jahr

Von Benjamin Miltner
Bammental. 3,67 Millionen Euro Kosten, zehn Monate Bauzeit und insgesamt sechs Abschnitte: So lauten die nackten Zahlen zur Sanierung der als Kreisstraße K 4160 fungierenden Reilsheimer Straße. Die Erneuerung der Bammentaler Ortsdurchfahrt steckt seit Mitte Februar 2020 in der zweiten Runde – und wie schon beim ersten Teil in den beiden Vorjahren kommt es von Beginn an zu großen Verzögerungen. Schon jetzt scheint utopisch, die Maßnahme wie geplant noch in diesem Jahr zu beenden. Eine Übersicht.
> Das ist der aktuelle Stand: "Wir sind immer noch im ersten Bauabschnitt" – Oliver Busch ist die Unzufriedenheit anzumerken, die mit seinen Worten mitschwingt. Denn Bammentals Bauamtsleiter weiß nur zu gut: Das war anders geplant. Ganz anders. Denn das erste Teilstück von der Elsenzbrücke bis zur Schulstraße hätte eigentlich Mitte April abgeschlossen werden sollen. Nun, Mitte Mai, ist man aber erst zu etwa zwei Dritteln fertig. Der Fortschritt ist zäh wie Kaugummi. "Mit all den Feiertagen wird es wohl Mitte Juni, bis wir diesen Abschnitt abschließen können", meint Busch. Aus zwei werden also wohl vier Monate – alles andere als ein Traumstart.
> Das sind die Gründe für den Rückstand: Viele negative Auswirkungen in der Gesellschaft haben gerade einen gemeinsamen Nenner: Corona. Das Virus bereitet aber dem Fortschritt auf der Baustelle bisher keine Probleme. Vielmehr sind es drei andere wesentliche Gründe, die Oliver Busch für den Verzug der Arbeiten ausgemacht hat. Erstens: Schlechtwetter-Tage. "Gerade im Februar war häufig viel zu viel Wasser im Baufeld und die Arbeiten mussten ruhen", erklärt der Bauamtsleiter. Auch wenn zwischendrin perfekte Bedingungen herrschten, seien so insgesamt zwei Wochen Verzögerung zustande gekommen. Zweitens: Die Erneuerung der Entwässerung bereitet Probleme. "Der Wassergraben liegt in so einer Tiefe, dass die Baufirma zur Sicherung aufwendigen Verbau errichten musste", erklärt Busch. Auch dies habe viel Zeit gekostet. Die gute Nachricht hier: Die Arbeiten am Wassernetz sind vergangene Woche abgeschlossen worden. Drittens: die vielen Lkw, die nach wie vor trotz Durchfahrgebots die Baustelle passieren und so die Arbeiten immer wieder zum Stillstand bringen.
> Das ist der weitere Ablauf: Diese Woche sollen im Teilbereich bis zur Schulstraße die Arbeiten zum Abtragen des Straßenbelags und Gehwegs beginnen. Bis Mitte Juni wird wieder aufgebaut, es werden Gehweg-Pflaster und Bordsteine gesetzt sowie zum Schluss die Asphaltdecke neu aufgetragen – fertig! Zumindest der erste Bauabschnitt. Die gute Nachricht: Dann hat auch die einseitige Sperrung samt Ampelregelung ein Ende. In den Abschnitten zwei bis sechs wird dann jeweils unter Vollsperrung gearbeitet, der Verkehr wird innerörtlich umgeleitet. "Dann ist ein ganz anderes, effektiveres Arbeiten möglich", sagt Busch. Er hofft darauf, dass dann womöglich auch wieder etwas vom Zeitrückstand aufgeholt werden kann. Denn eigentlich sollte die Baustelle zu Weihnachten diesen Jahres beendet sein. Schon jetzt aber ist eine Verlängerung ins Jahr 2021 wohl unausweichlich. Wie weit es ins neue Jahr hineingeht, dafür könnte schon der kommende zweite Bauabschnitt entscheidend sein. Denn im Bereich zwischen Schulstraße und Alte Steigstraße wird auch der Abwasserkanal komplett erneuert. "Das wird ein sehr arbeitsintensiver und wahrscheinlich der längste Abschnitt", hatte Bauleiter Timo Wolk von der Firma Carsten Grimmig schon bei der Einwohnerversammlung zur Baustelle im Februar angekündigt. Zwei Monate Bauzeit sind für diesen Teilbereich eingeplant – bleibt nur zu hoffen, dass hier nicht die nächste Verdopplung droht ...