Hirschhorn

Wehrbrücken-Sanierung soll Anfang Juni starten

Die Instandsetzung soll 26 Monate dauern. Der Verkehr soll über Moosbrunn und Eberbach umgeleitet werden.

10.05.2022 UPDATE: 11.05.2022 06:00 Uhr 2 Minuten, 3 Sekunden
Aufgrund von Korrosionsschäden an der Stahlkonstruktion der Wehrbrücke muss diese aufwendig saniert werden. Das dauert mehr als zwei Jahre. Foto: Jutta Biener-Drews

Hirschhorn. (RNZ) Mit der grundhaften Instandsetzung der Wehrbrücke im Zuge der Kreisstraße K38 zwischen Hirschhorn und Ersheim kann voraussichtlich erst Anfang Juni begonnen werden. Ursprünglich war ein Baubeginn im Frühjahr geplant. Die Bauvorbereitungen verzögern sich jedoch aufgrund von Lieferengpässen und Verfügbarkeit von Walzstahl für die Hilfskonstruktionen, informiert die zuständige Behörde Hessen Mobil. Der Stahl sei nötig, um die Brücke für die Sanierung der Hauptträger statisch entlasten zu können. Bis zur Klärung der gesicherten Lieferung der Stahlträger verzögert sich auch der Baubeginn mit Verkehrssicherung und Gerüstaufbau, um unnötige Behinderungen und Kosten zu vermeiden.

Die eigentlichen Bauarbeiten beginnen daher voraussichtlich erst Anfang Juni, zunächst unter halbseitiger Sperrung. Etwa ab August 2022 wird dann die erste Vollsperrung nötig sein.

Für die Arbeiten an den Hauptträgern der Brücke sind unter anderem aus statischen Gründen insgesamt fünf Vollsperrungen mit einer Dauer von jeweils rund sechs Wochen erforderlich, wobei der Fuß- und Radverkehr davon ausgenommen ist. In den Zeiten dazwischen kann die Fahrbahn jeweils wieder halbseitig für den Verkehr freigegeben werden.

Nach Abschluss der Instandsetzungsarbeiten an der Stahlkonstruktion ist eine Erneuerung der Fahrbahn und der Fahrbahnabdichtung auf der Brücke erforderlich. Auf dafür wird rund drei Wochen lang noch einmal voll gesperrt. Die Umleitung während der einzelnen Vollsperrungen erfolgt über Schönbrunn/Moosbrunn und Eberbach.

Für den Anliegerverkehr bis 7,5 Tonnen wird eine Umleitung über die Brentanostraße und die Rettungszufahrt am Tunnel zur B37 eingerichtet. Die Verkehrsführung an der Rettungszufahrt erfolgt mit dreiphasiger Ampelregelung, so dass in beide Fahrtrichtungen auf die Bundesstraße aufgefahren werden kann sowie von der Bundesstraße aus Richtung Heidelberg und aus Richtung Eberbach in Richtung Ersheim auf Brentanostraße eingefahren werden kann. Die gesamte Baumaßnahme wird rund 26 Monate andauern.

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Worum geht es in dieser Baumaßnahme? Neben der Verbindungsfunktion zwischen den beiden Hirschhorner Stadtteilen dient die Wehrbrücke zur Anbindung des Flusskraftwerks der Neckar AG, als Revisionsweg zu den Wehrpfeilern und als Leitungsbrücke für Wehr- und Kraftwerksbetreiber sowie den verschiedenen Versorgungsunternehmen.

Die Wehrbrücke setzt sich aus zwei Teilbrücken zusammen, der zweifeldrigen Schleusenbrücke auf der Seite Ersheim und der Wehrbrücke auf Hirschhorner Seite. Beide Stahlkonstruktionen besitzen einen offenen Querschnitt aus einem Plattenbalken und einer Fahrbahnplatte aus Stahl.

An der Überbaukonstruktion weist die Wehrbrücke sichtbare Korrosionsschäden auf. Da der Rost fortschreitet und sich der Druck auf die Verstärkungsbleche weiter erhöht, besteht dringender Handlungsbedarf, damit die Verkehrssicherheit und die Standsicherheit des Bauwerks dauerhaft gewährleistet ist.

Zur Beseitigung der Spaltkorrosion an den Brückenträgern müssen je Hauptträger mehrere hundert Nieten aus der Stahlkonstruktion gelöst werden. Bevor die Hauptträger zerlegt werden können, müssen das jeweilige Brückenfeld und der Hauptträger statisch über eine Hilfskonstruktion auf der Brücke entlastet werden. Hierfür sind aufwendige Auswechsel- und Gerüstbauten erforderlich.

Diese Bauarbeiten am teilweise demontierten Hauptträger können aus statischen Gründen nur unter Vollsperrung der Brücke erfolgen.

Nacheinander sind folgende Schritte erforderlich: Betonsanierung der Pfeilerköpfe und Auflager, Beseitigung und Unterbinden der Spaltkorrosion an den Hauptträgern, Wiederherstellen und Pflege der Lager- und Übergangskonstruktionen, Wiederherstellung und Ersatz fehlerhafter oder fehlender Ausstattungsteile, Wiederherstellen des kompletten Korrosionsschutzes auf der Brückenober- und -unterseite und Erneuerung der Abdichtung und des Fahrbahnbelags.

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