TV Mosbach

Auch nach 175 Jahren stets offen für Neues

Der Verein feierte mit einem großen Festabend in der Alten Mälzerei Jubiläum.

11.10.2022 UPDATE: 11.10.2022 06:00 Uhr 2 Minuten, 22 Sekunden
Das Abschlussfoto des gelungenen Jubiläumsabends dokumentiert eindrucksvoll, wie viele Mosbacherinnen und Mosbacher sich ehrenamtlich in „ihren“ Turnverein einbringen. Foto: Kühnle

Von Bernd Kühnle

Mosbach. Im Foyer der Alten Mälzerei begrüßte eine liebevoll gestaltete Ausstellung die etwa 300 Gäste, die sich eingefunden hatten, um gemeinsam das 175-jährige Bestehen des Turnvereins 1846 Mosbach zu feiern. Nach der Begrüßung durch den Chor "A Crapella" unter der Leitung von Rupert Laible und den Moderator Ulrich Bergmann hieß auch der Vorsitzende Peter Stumpf die Besucher willkommen und ging kurz auf die Gründerjahre des Vereins ein.

Dabei verwies er darauf, dass schon damals engagierte Personen hinter der Idee steckten, gemeinsam gesellschaftlich zu wirken und so einen Beitrag zum Wohl der Gemeinschaft zu leisten. Um zu verdeutlichen, wie stark sich diese Grundeinstellung über die langen Jahre erhalten hat, bat er die Trainer, Vereinsvorsitzenden und anderen Personen, die ehrenamtlich im TV Mosbach tätig sind, sich von ihren Plätzen zu erheben. Das Ergebnis: Die große Mehrzahl der Anwesenden stand auf und dokumentierte auf diese Weise, dass das Ehrenamt die eigentliche Stütze ist, auf der Vereinsarbeit stattfinden kann.

Moderator Ulrich Bergmann (2. v. r.) mit dem Vorsitzenden Peter Stumpf und dessen Vorgängern Hartmut Landhäußer und Helmut Mursa (v. l.). Foto: Kühnle

Nach dem von einer Diashow begleiteten ersten Gang des Menüs und einer von Margrit Schalek-Boigs eingeübten Choreografie betraten Abordnungen der 16 Abteilungen des TV Mosbach die Bühne und demonstrierten, wie breit gefächert das Angebot des Vereins heute aufgestellt ist. Im Anschluss an den Hauptgang befragte Ulrich Bergmann die Sportkreisvorsitzende Dr. Dorothee Schlegel, den Ersten Landesbeamten Dr. Björn-Christian Kleih und Oberbürgermeister Julian Stipp nach zukunftsorientierten Vorschlägen, wie künftige Vereinsarbeit gestaltet werden sollte.

Auch hier stand das Ehrenamt im Mittelpunkt der Überlegungen. Schlegel regte an, möglichst viele junge Menschen in die Vereinsarbeit zu integrieren, Ehrenamtszertifikate zu verleihen und Familien ins Sportgeschehen zu integrieren, wie beispielsweise bei Familiensporttagen oder dem Vermitteln moderner Sportarten. Kleih informierte darüber, dass das Ehrenamt jährlich 20 Millionen Euro Wertschöpfung generiere, aber nicht jede erbrachte Leistung honoriert werden könne. Julian Stipp schlug vor, vermehrt Lehrkräfte in die Sportarbeit zu integrieren und Vorbilder zu schaffen. Alle drei Interviewten sagten zu, alle Bemühungen des Vereins zu unterstützen.

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Im Rahmen der Choreografie "Ballsportarten" setzten sich Gäste in einem Quiz mit praktischen Übungen mit Tischtennis, Faustball, Badminton und Basketball auseinander, bevor ehemalige und der amtierende Vorsitzende eine Informationsrunde bestritten. So begann Helmut Mursa mit einem sehr emotionalen Rückblick auf den Jahnhallen-Anbau, die Errichtung der Pressestelle und die Ausrichtung der Gymnaestrada.

Hartmut Landhäußer zeigte auf, wie er dazu kam, schon seit seiner Jugend in Ehrenämtern tätig zu sein, und ging auf die Kultur- und Sportschau ein, mit der es unter seiner Ägide gelungen war, viele Vereine zusammenzubringen. Die Abtretung der Jahnhalle an die Kommune bezeichnete er als echten Glücksfall, da hierdurch ein völlig neues Finanzierungskonzept für den Verein entstehen konnte.

Der aktuelle Vorsitzende des TV Mosbach, Peter Stumpf, richtete seine Ausführungen auf Zukunftsperspektiven aus, wobei er dafür plädierte, Innovationen zuzulassen und zu unterstützen – auch bei "Zukunftssportarten".

Im Beitrag der jungen Damen der Abteilung Turnen/Gymnastik brannten die Akteurinnen ein wahres Bewegungsfeuerwerk ab und rissen die Zuschauer immer wieder zu begeisterten Applausausbrüchen hin. Anschließend brachte Heinz Janalik, Ehrenvorsitzender des Badischen Sportbundes, seine Ansichten zum Ausdruck, wie er sich die Zukunft des Sports vorstellt. So sei es unumgänglich, alle Tätigkeiten mit Professionalität auszuüben und sich immer vollständig einzubringen. Nur so könnten Angebote auf höchstem Niveau entstehen. Auch sei es politisch wichtig, die im Ehrenamt erbrachten Leistungen zu honorieren – sei es mit Vergabe von Studien- und Arbeitsplätzen oder auch finanziell. Daneben seien Ausbildungskonzepte zu überarbeiten und Verbesserungen im Sportstudium umzusetzen. Die Stadt sah Janalik auf einem guten Weg beim Finden guter Konzepte und der Unterstützung der Vereine.

Mit einer Präsentation der Kampfsportarten schlossen die von Margrit Schalek-Boigs geleiteten Sportvorführungen ab, und das offizielle Programm schloss mit einem Dank des Vorsitzenden Peter Stumpf an alle an der Gestaltung des Abends Beteiligten.

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