Wird Paul Zipser neuer Kapitän?
Die Heidelberger Basketballer schlagen EuroCup-Team KK Cedevita Olimpija mit 94:89. Die Weathers-Brüder glänzen für formverbesserte Academics.

Von Nikolas Beck
Heidelberg/Kranjska Gora. Zweites Spiel, erster Sieg: Die neuen MLP Academics, die im Transfersommer bekanntlich eher auf Evolution denn Revolution setzten, haben am Sonntagabend EuroCup-Teilnehmer KK Cedevita Olimpija aus der slowenischen Hauptstadt Ljubljana mit 94:89 (47:47) bezwungen. Topscorer einer ausgeglichenen Heidelberger Mannschaft waren die Zwillinge Marcus, der zu seinen 16 Punkten auch noch 7 Rebounds und 5 Assists beisteuerte, und Michael Weathers (14).
Viel wichtiger als Ergebnis und Statistik war Alex Vogel freilich, dass die Jungs vom Neckar sich am dritten Tag ihres Trainingslagers im slowenischen Rogla auch im zwei Autostunden entfernten Kranjska Gora formverbessert im Vergleich zum 80:85 im ersten Aufgalopp vor einer Woche gegen Zweitligist Crailsheim zeigten. "Nach einem frühen 0:16-Lauf war das eine deutliche Leistungssteigerung", sagte der Sportliche Leiter im Gespräch mit der RNZ. Dank der Kontinuität im Kader sehe das Academics-Spiel in gewissen Line-Ups schon sehr gut aus. "Nun müssen wir die ohne Zweifel reichlich vorhandene Qualität zusammenbringen", so Vogel. Entscheidend dabei mithelfen wird Paul Zipser. Der Ex-NBA-Star, der in den Playoffs, in denen im Juni erst im Halbfinale gegen Bayern München Endstation war, so etwas wie eine basketballerische Wiedergeburt erlebt hatte, steuerte zehn Zähler bei. Und führte das Team aus seiner Heimatstadt als Kapitän an. Ist Zipser in dieser Rolle also als Nachfolger des nach London abgewanderten Ryan Mikesell eingeplant? "Diesbezüglich ist noch keine Entscheidung gefallen", erklärte Vogel auf Nachfrage. Der 31-Jährige habe die auch offizielle Führungsaufgabe erst einmal für diesen Test übernommen.
Ganz generell stimme die Partie, bei der Head-Coach Danny Jansson erneut auf Erol Ersek und auch auf die mit kleineren Blessuren angeschlagen aussetzenden Kevin McClain, Samuel Williamson und Niki Würzner verzichten musste und Osun Osunniyi wegen fünf Fouls nur knapp sieben Minuten spielen konnte, Vogel optimistisch, dass die Integration der Neuzugänge schnell gelingen kann. Am Dienstag geht’s gegen KK Krka aus Novo mesto, am Mittwoch zurück in die Heimat.
Heidelberg: Ma. Weathers 16 (1 Dreier), Mi Weathers 14 (1), Seric 13 (2), Flowers 12 (2), Horne 10 (1), Zipser 10 (2), Keßen 8, Neskovic 6 (1), Gentischer 3 (1), Osunniyi (2).