Mosbach

Theater Liberi bringt Kinder zum Tanzen

Die neue Musical-Version des Klassikers "Das Dschungelbuch" begeistert große und kleine Besucher in der Mälzerei.

09.01.2022 UPDATE: 10.01.2022 06:00 Uhr 2 Minuten, 23 Sekunden
Die Ende des 19. Jahrhunderts von Rudyard Kipling erdachte Geschichte von Mogli und seinen tierischen Freunden inszenierte das Theater Liberi als mitreißendes Musical. Foto: Slaby

Von Nadine Slaby

Mosbach. Geimpft, getestet, FFP2-Masken ... es war einiges nötig, um "Das Dschungelbuch" in der Musical-Inszenierung des Theaters Liberi in der Alten Mälzerei sehen zu können. Doch vielen Familien war es den Aufwand wert. Die Veranstaltung war nahezu ausverkauft. "Noch drei Minuten", fieberten zwei Jungs im großen Saal dem Beginn der Vorstellung entgegen. Dann endlich hob sich der Vorhang und gab den Blick auf ein liebevoll gestaltetes Bühnenbild frei.

Der Dschungel erwacht. Mogli, mit viel Spielfreude verkörpert von Dominik Tiefgraber, ist unter den Wölfen aufgewachsen und harrt seiner Aufnahme in das Rudel. Noch denkt er, er sei ein Wolf. Immer an seiner Seite sind der Panther Baghira, gespielt von Mareike Heyen, und sein Freund und Lehrer, der Bär Balu (gespielt von Marcus Mundus).

Zwar nehmen die Wölfe Mogli in ihr Rudel auf, doch mit dem Auftauchen des bösen Tigers Shir Khan, dem Markus Peters mit Hut eine lustige Seite einhaucht, kommt das Geheimnis um das Dschungelkind ans Licht: "Er ist ein Mensch!" Und Menschen gelten bei den Dschungeltieren als gefährlich, schlau und unberechenbar. Mogli ist am Boden zerstört. "Das kann doch jetzt nicht sein, fühle mich doof und klein ...", singt Dominik Tiefgraber, und einige Kinder vergraben sich förmlich in ihren Sitzen.

Doch dann kommt Balu verspätet hereingeschneit, und schon jaulen die Mädchen und Jungen mit ihm um die Wette, versuchen, den kleinen Mogli aufzumuntern. Der alte Bär bringt die Quintessenz des Musicals auf den Punkt: "Mir ist egal, was er ist – er ist mein Freund!"

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Beim Song "Mehr lachen im Leben" klatscht der Saal mit, einige Kinder tanzen in den Zwischenräumen, und auch bei Eltern und Großeltern gerät so mancher Fuß verdächtig ins Wippen. Nach und nach gesellen sich alle Tiere des Dschungels zur Szenerie. Ein Bananen suchender Affe sorgt für Lacher, die Schlange Kaa (verkörpert von Anna Lucy Dekker) versucht, Mogli zu hypnotisieren und ebenfalls zu verspeisen. "So ein Kostüm mit einem so langen Schwanz will ich auch haben", erklärt ein kleines Mädchen seiner Mutter und bekommt von ihrem Bruder prompt zu hören, dass die Schlange im Dschungelbuch aber grün sei und nicht blau, wie die auf der Bühne.

Auf dieser haben derweil drei Affen Mogli entführt. Sie wollen ihn zu ihrem Anführer machen, was sich allerdings schwierig gestaltet, mag der Menschenjunge doch weder ihr künftiger Chef sein, noch isst er gerne Bananen. Der turbulente Bananensong sorgt vor der Pause noch für gute Stimmung.

Diese kommt Mogli jedoch schnell abhanden, als er erfährt, dass er zurück zu den Menschen soll. Zu jenen gefährlichen, unberechenbaren Wesen, die über die "rote Blume", das Feuer, herrschen. Auch die Begegnung mit dem Menschenmädchen Narami (gespielt von Lisa Marie Breithaupt), das eine Laterne mit sich führt, kann daran nichts ändern. Mogli bricht mit seinen Freunden Balu und Baghira und streift allein durch den Dschungel. "Fühl’ mich wie ein Stein, Leben ist ja so gemein. Besser ich bleib allein", überlegt der verunsicherte Mogli.

Zwei Geier, die auf die Freundschaft schwören, versuchen, ihn aufzuheitern. "Geier mag auch keiner, aber selbst die haben Freunde – Mistkäfer, Hyänen ..." Die beiden schrägen Vögel in neongelben Schuhen lassen sich durch nichts von ihrer Meinung abbringen. Und Mogli erkennt: Auch er braucht seine Freunde.

Im großen Finale, als Shir Khan und Mogli gegeneinander antreten, stellt der Junge fest: "Shir Khan hat keine Freunde, deswegen ist er so böse." Mogli hingegen kann sich auf seine Freunde verlassen. Sie alle helfen ihm. Und mit dem Feuer aus Naramis Laterne vertreiben alle gemeinsam den bösen Tiger.

"Freunde sind immer da!", freuen sich die Dschungelbewohner, singen, tanzen und springen über die Bühne. Und im Saal toben die Mädchen und Jungen mit. In den hinteren Reihen tanzen einige sogar auf den Stühlen.

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