Neckar-Odenwald-Kreis

Lange Wege belasten Pendler

Stress durch Pendeln kann sogar körperliche Auswirkungen haben

03.08.2017 UPDATE: 04.08.2017 06:00 Uhr 1 Minute, 8 Sekunden

Archivbild: Kresin

Neckar-Odenwald-Kreis. (pm) Die Zahl der Berufspendler in der Region steigt. Hatten 2008 noch rund 17.900 Menschen aus dem Neckar-Odenwald-Kreis einen Arbeitsplatz außerhalb des Kreises, so waren es 2016 schon über 21.000. Das entspricht einer Steigerung von fast 18 Prozent. Knapp 9200 Beschäftigte pendeln täglich in den Neckar-Odenwald-Kreis.

Die AOK Baden-Württemberg hat beim Meinungsforschungsinstitut Forsa eine Umfrage in Auftrag gegeben, um herauszufinden, welche Auswirkungen das Berufspendeln auf die Menschen hat. Das Ergebnis zeigt: Lange Arbeitswege bedeuten mehr Stress und weniger Zeit für Familie und Hobbys. Die Forsa-Umfrage ergab, dass 64 Prozent der befragten Baden-Württemberger weniger als 30 Minuten Fahrzeit zu ihrer Arbeitsstelle benötigen. Bei 25 Prozent beträgt die Wegstrecke bis zu einer Stunde und bei vier Prozent der Befragten über eine Stunde. Die übrigen Angesprochenen gaben an, zu Hause zu arbeiten.

Warnzeichen nicht ignorieren

"Die Strecke, die sie täglich mit Pkw, Bus oder Bahn zurücklegen, führt bei zwölf Prozent der Befragten zu einer starken Belastung. Dabei zeigt sich, dass die Belastung mit einem langen Weg zur Arbeit steigt", so Stefan Strobel, Geschäftsführer der AOK Bezirksdirektion Rhein-Neckar-Odenwald. Ein Viertel fühlt sich laut der Studie mittel bis schwach belastet. 18 Prozent der Befragten fühlen sich durch den Zeitaufwand, den sie in ihren Arbeitsweg investieren müssen, in ihrem Freizeitverhalten eingeschränkt. Pendlern, die lange Wege zurücklegen müssen, bleibt somit weniger Zeit für Sport und Hobbys. Auch beklagt jeder Zehnte, dass Familie und Freunde aufgrund des Pendelns zu kurz kommen.

Jeder zwanzigste Befragte klagt durch den Pendelstress sogar über körperliche Beschwerden wie Nervosität, Herzrasen oder Schweißausbrüche. Diese Alarmzeichen dürften nach Worten von Geschäftsführer Strobel nicht ignoriert werden. Außerdem ist der richtige Umgang mit unvermeidlichem Stress erlernbar. "Jeder kann mit einigen gezielten Maßnahmen und Übungen seine psychische Gesundheit und Widerstandsfähigkeit stärken." Die AOK und andere Krankenkassen bieten Kurse hierzu an.

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