Trauer um Günter Hofmann
Der engagierte Hochhausener ist im Alter von 86 Jahren verstorben. Die Kirche war sein Leben.
Von Christina Bock
Hochhausen. Er hatte über viele Jahrzehnte zahlreiche Ämter inne und engagierte sich für Kirche, Diakonie, Kommunalpolitik und Chormusik. Am 5. Oktober ist der Hochhausener Günter Hofmann im Alter von 86 Jahren verstorben.
Hofmann wurde 1937 in Hochhausen geboren und musste als Kind im elterlichen Landwirtschaftsbetrieb mithelfen. Nach seiner Schulzeit am Mosbacher Gymnasium trat er eine Anwärterstelle als Finanzassistent bei der Evangelischen Stiftschaffnei Mosbach an. Die Ausbildung schloss er 1957 erfolgreich ab. Acht Jahre später folgte die Inspektorenprüfung, die ihn als Finanzwirt qualifizierte.
Beruflich standen Wirtschaft und Finanzen im Mittelpunkt von Günter Hofmanns Arbeit. 1970 wurde er Leiter der Stiftschaffnei, nach Umstrukturierung führte er die Außenstelle Mosbach der Evangelischen Stiftung Pflege Schönau. Dort verantwortete er als Oberamtsrat und Referatsleiter Forst bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1998 rund 7500 Hektar Wald, vom Odenwald bis in den mittleren Schwarzwald.
Außergewöhnlich war Hofmanns ehrenamtliches Engagement, für das er stets geschätzt wurde. Er war Vorsitzender des Kirchengemeinderates Hochhausen, engagierte sich 26 Jahre im Vorstand der Evangelischen Sozialstation Mosbach und war 18 Jahre als Gemeinderat in Haßmersheim tätig. Besonders wichtig war ihm die Chormusik: Er konnte auf mehr als 65 Jahre als Chorleiter bei verschiedenen Vereinen zurückblicken, darunter der Gesangverein Edelweiß Kälbertshausen, die Männergesangvereine Hochhausen und Fahrenbach sowie die Kirchenchöre in Binau, Neckarelz, Neckarzimmern und Haßmersheim.
Hofmanns eigentliche Heimat war die Notburgakirche in Hochhausen, wie er selbst sagte. Dort wurde er getauft und konfirmiert, dort heiratete er und spielte mehr als 65 Jahre lang sonntags zum Gottesdienst die Orgel. 2012 gründete er den Förderverein, der die Instandhaltung der denkmalgeschützten Kirche unterstützt. Bis zum vergangenen Jahr hatte er dessen Vorsitz inne.
Sein gesammeltes Wissen über das Kulturdenkmal hat Hofmann in einer Kirchenführerbroschüre veröffentlicht. Zudem zeigte er ungezählten Interessierten die mittelalterlichen Kunstwerke und gab die Anekdote über die gestohlene Kreuzigungsgruppe zum Besten. Auf Hofmanns Initiative fertigte der bekannte Künstler Jürgen Goertz ein Aluminiumrelief und drei Buntglasfenster. Dadurch überrascht die Notburgakirche heute mit einer besonderen Rauminszenierung aus antiker und moderner Kunst.
Um Hofmann trauern mit der Familie zahlreiche Gemeinde- und Kirchenmitglieder sowie Vereine und Institutionen. Sein Wirken wird auch in Zukunft an vielen Stellen sichtbar bleiben.
Info: Die Trauerfeier findet am Mittwoch, 11. Oktober, um 14 Uhr in der Notburgakirche Hochhausen statt.