Hardheim

Zwei "Großbaustellen" stehen im Mittelpunkt

Die Erschließung neuer Bauplätze und die Krankenhaus-Erweiterung drücken dem Hardheimer Haushalt 2019 ihren Stempel auf

13.11.2018 UPDATE: 14.11.2018 06:00 Uhr 2 Minuten, 31 Sekunden

20 neue Bauplätze sollen im ersten Erschließungsabschnitt in Verlängerung des bestehenden Baugebiets "Trieb" entstehen. Fotos: Rüdiger Busch

Hardheim. (rüb) Zwei "Großbaustellen" - die Erschließung neuer Bauplätze im Baugebiet "Trieb" und die Erweiterung des Krankenhauses - prägen den Hardheimer Haushalt 2019 und sorgen dafür, dass die Gemeinde "bis an ihre Grenzen belastet wird". Dies verdeutlichte Bürgermeister Volker Rohm bei der Einbringung des Zahlenwerks am Montag in der Ratssitzung. Gleichzeitig unterstrich er, dass die Investitionen die Entwicklung der Gemeinde weiter voranbringen und ihre Attraktivität als Wohngemeinde erheblich steigern würden. Zur Finanzierung stehen aus Vorjahren Mittel von rund drei Millionen Euro zur Verfügung.

Nach den guten Haushaltsergebnissen der Vorjahre sorge die Systematik des Finanzausgleichs nun dafür, dass die Gemeinde mehr an Beiträgen abführen müsse und im Gegenzug weniger aus den Fördertöpfen erwarten dürfe. "Unterm Strich erwarten wir lediglich 3,3 Millionen Euro an Zuweisungen, was etwa der Hälfte des Wertes der beiden Vorjahre entspricht", sagte Rohm. Dank der gestiegenen Steuerkraft müsse Hardheim trotz der um zwei Punkte gesenkten Kreisumlage mehr an den Landkreis abführen als im Vorjahr.

Die Erweiterung des Hardheimer Krankenhauses schreitet voran. Das Bauvorhaben ist die größte Einzelinvestition im Haushalt 2019. Fotos: Rüdiger Busch

Größte Einzelausgabe ist die Erweiterung des Krankenhauses. Der Gemeinderat habe sich die Entscheidung nicht leicht gemacht, er sei jedoch von der Notwendigkeit überzeugt. Durch einen neuen Bettentrakt soll die Patientenunterbringung verbessert werden. Gleichzeitig wird mehr Platz für den OP-Bereich sowie die chirurgische und die gynäkologische Praxis geschaffen. Der Eigenanteil für die Gemeinde belaufe sich voraussichtlich auf rund zwei Millionen Euro, wovon ein Großteil im Haushaltsjahr 2019 zu finanzieren sei.

Zweiter Schwerpunkt ist die weitere Erschließung des Baugebiets "Trieb", nachdem in der Kerngemeinde aktuell nur noch wenige Bauplätze angeboten werden können. "Nach derzeitigem Stand kann davon ausgegangen werden, dass im Herbst 2019 dort Bauflächen zur Verfügung gestellt werden können", sagte Rohm. Vorgesehen ist neben der Erschließung eines ersten Teilabschnitts des Baugebiets mit ca. 20 Bauplätzen auch der Ausbau einer Erschließungsstraße, einer zweiten Querspange, auf der insbesondere der Lkw-Verkehr aus dem Gewerbegebiet "Hafengrube" umgeleitet werden soll, um die Belästigung der Anwohner zu minimieren.

Neben den beiden Großprojekten sind im Haushalt eine Reihe von Unterhaltungsmaßnahmen sowie kleinere Investitionen vorgesehen:

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Die Sanierung von sanitären Einrichtungen der Walter-Hohmann-Sporthalle soll fortgeführt werden.

Für eine notwendige Generalsanierung der Leichenhalle auf dem Hardheimer Friedhof fehlen zwar die Mittel. Zumindest die an der Elektroinstallation festgestellten Mängel sollen allerdings schnell behoben werden.

Am Friedhof Erfeld ist die 2017 teilweise eingestürzte Friedhofsmauer wieder aufzubauen. Dabei seien allerdings die Vorgaben des Denkmalschutzes zu beachten, was die Angelegenheit sehr teuer mache.

Ein Teilstück des Grünkernradweges ist in Erfeld dringend zu sanieren. Dieser ist Teil des übergemeindlichen Tourismuskonzepts und wurde bereits seitens der Naturparkverwaltung angemahnt.

Die Gestaltung eines Dorfplatzes mit Spielplatz in Schweinberg ist unter tatkräftiger Unterstützung der Bevölkerung in vollem Gange. Die Restfinanzierung der Maßnahme ist im Haushaltsentwurf enthalten.

Die Ertüchtigung der Spielplätze am Sportgelände in Bretzingen sowie an der Schule Gerichtstetten stehen an. Insbesondere sollten hier Spielmöglichkeiten für Kleinkinder zur Verfügung gestellt werden. Aus Elterninitiativen konnten zu diesem Zweck bereits Spenden generiert werden.

Die Feuerwehrbedarfsplanung sieht die Ersatzbeschaffung von Fahrzeugen für die Abteilungswehren vor. Ersetzt werden sollen die mehr als 30 Jahre im Einsatz befindlichen Tragkraftspritzenfahrzeuge in Bretzingen und Erfeld.

Die Innensanierung des Schulzentrums, für die Fördermittel genehmigt wurden, soll fortgeführt werden. Insbesondere stehen die Sanierung des zweigeschossigen Trakts gegenüber der Aula sowie des Dietzbaus an. Hierbei ist die Verlagerung der Bücherei aus dem beengten Bereich am kleinen Pausenhof in den Trakt 300 ein Thema.

Beim Wasserversorgungsbetrieb steht die Verlegung der Wasserleitung im neu zu erschließenden Baugebiet "Trieb" im Mittelpunkt. Ebenfalls geplant ist der Austausch maroder Wasserleitungen in Gerichtstetten. Das Hauptaugenmerk werde künftig auf die Sanierung des teilweise in die Jahre gekommenen Leitungsnetzes gelegt.

"Die genannten Maßnahmen sowie die Kürzungen beim kommunalen Finanzausgleich verlangen der Gemeinde einiges ab, so dass der Stand der liquiden Mittel zum Jahresende voraussichtlich nur noch den geforderten Mindestbestand aufweist", verdeutlichte Bürgermeister Rohm. Um weiter attraktiv für Familien zu bleiben, müsse mittelfristig die Baugeländeerschließung im Kernort sowie in einzelnen Ortsteilen fortgeführt werden.

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