Umweltkatastrophe Jagst: Eberbachs THWler sorgen für besseres Wasser
Der Widderner Ortsverband des Technischen Hilfswerks hat die Neckartäler zur Unterstützung angefordert um bei der Schadstoffbelastung der Jagst zu helfen

Eberbacher THW-Pumpe sorgt für mehr Sauerstoff im Jagstwasser in einem abgesperrten Bereich. Foto: OV THW
Eberbach. Fürs THW war’s mit dem 80. Kuckucksmarkt eher nichts: in ihrem Gebäude sitzt die Markt-Polizeiwache und seit Freitagmorgen 5:30 Uhr läuft ein Hilfseinsatz in Jagsthausen. Der THW-Ortsverband Widdern hat die Eberbacher zur Unterstützung beim Bewältigen der Naturkatastrophe an der Jagst angefordert. Elf Helfer fuhren in den frühen Morgenstunden nach Jagsthausen ans alte Klärwerk. Dort wurde die Börger-Großpumpe platziert, um pro Minute 5000 Liter Frischwasser in einen abgesperrten Flussbereich zu pumpen. In diesem Altarm der Jagst hat der dortige Fischerverein immer wieder Fische eingesetzt. Die Eberbacher THWler kontrollieren zudem mittels Schlauchbooten der DLRG den flussabwärts liegenden Damm, da dieser Bereich zu Fuß nicht erreichbar ist.
Nach dem bekannt geben wurde, dass die Giftblase im Laufe des Sonntags an der Eberbacher Einsatzstelle ankommen sollte, wurde die Großpumpe umgebaut. Von Samstagabend, 20 Uhr, lief sie im 24- Stunden-Umwälzbetrieb. Dabei wird Wasser aus der Jagst entnommen und in die Luft gespritzt. Dadurch wird das Wasser mit Sauerstoff angereichert und der Jagst wieder hinzugefügt. In dem abgeschirmten Becken wird inzwischen Pressluft ins Wasser gepumpt, damit die Fische genügend Sauerstoff haben um in dem nun stehenden Gewässer zu überleben. Mittels Wilo-Elektrotauchpumpen befördern der Eberbacher THWler über 300 Meter hinweg das frisch angereicherte Wasser in den hinteren Bereich des Beckens. Da die Giftblase erst mit einer Verspätung von 20 Stunden durch Jagsthausen fließt, wurde der Betrieb der Börger-Pumpe am Sonntagabend um 22 Uhr eingestellt. Am Montagmorgen wurde diese dann umgebaut. Nun wird das Wasser bereits im Schlauchtrakt mit Sauerstoff angereichert und kann so mit einem größeren Sauerstoffgehalt dem Fluss wieder hinzugegeben werden.
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Die Eberbacher Mannschaft ist 24 Stunden vor Ort und betreut die Einsatzstelle im Schichtbetrieb. Täglich fährt ein Zubringer aus Eberbach nach Jagsthausen, um Teile des Personals auszuwechseln. Der Einsatz ist erst Mal bis Ende dieser Woche angesetzt.