So soll Eberbach zukünftig mit Trinkwasser versorgt werden

Eberbachs Stadträte folgen beim Neuordnen der Trinkwasserversorgung dem Vorschlag des Stadtwerkeleiters Günter Haag

22.02.2017 UPDATE: 23.02.2017 06:00 Uhr 1 Minute, 31 Sekunden

Trinkwasserversorgung 2025 heißt das Projekt der Stadtwerke, mit dem der Investitionsstau aufgelöst werden soll. Mit bislang auf 9,4 Millionen Euro berechneten Kosten soll das bis 2024 geschehen. Foto: Martina Birkelbach

Eberbach. (fhs) Genau zehn Jahre nach dem Zwischenfall mit Fäkalkeimen im Trinkwasser der Holdergrundquelle vom September/Oktober 2014 könnte Eberbach das Projekt "Trinkwasserversorgung 2025" abgeschlossen haben, wenn auch die Anlagen in Gaimühle entsprechend modernisiert wurden. Dies erklärte Stadtwerkeleiter Günter Haag in der jüngsten Gemeinderatssitzung.

Einstimmig hatte das Gremium beschlossen, für kalkulierte 9,4 Millionen Euro Investitionskosten die Anlagen auf zeitgemäßen Stand zu bringen.

Von den fünf durchgespielten Sanierungsvarianten habe sich für Eberbach die fünfte als die geeignetste erwiesen, fasste Haag den Stadträten die Sitzungsvorlage nochmals zusammen. Angesichts der Vorgaben Versorgungsicherheit und Wirtschaftlichkeit der Ausbesserungsarbeiten und des künftigen Betriebs ergebe sich diese Empfehlung. Es gehe darum, die risikobehaftete Holdergrundquelle wegen auch künftig nicht auszuschließender Keimeinträge ganz aus der Versorgung zu nehmen. Gleichzeitig wolle man den Investitionsstau der Vergangenheit auflösen und bei dieser Gelegenheit mit den Neubauten auch die Druckhaltung im Versorgungsnetz verbessern. Haag erinnerte an die ersten Maßnahmen nach Anordnungen des Gesundheitsamtes 2014. Die Quellfassung bekam einen Zaun, UV-Anlagen wurden zertifiziert, die Abtrennung von Wasserkammern durch Schieber veranlasst.

Haag resümierte die Untersuchungen der Ingenieure des Karlsruher Büros BIT Ingenieure AG zu den Quellschüttungen, die Rohrnetzberechnungen und die Bedarfsanalyse, aus der heraus die fünf Sanierungsvarianten mit geschätzten Kosten zwischen 9,4 und 12,6 Millionen Euro entwickelt worden waren.

Auch wenn sich die Vergabe der Arbeiten nicht als Selbstläufer herausstelle, nannte Haag als Zeitplan für die Umsetzung der Maßnahmen einen Baubeginn 2019 und eine Inbetriebnahme der ersten Anlagen 2022, ergänzt um Einrichtungen für die Wasserversorgung von Gaimühle bis 2024. Von den Stadträten stellte in öffentlicher Sitzung dazu niemand eine Frage. Lothar Jost (AGL) erkundigte sich lediglich nach dem Grund unterschiedlicher Preise beim Wasserwerksneubau im Dürrhebstal bei den Varianten Vier und Fünf, obwohl doch in beiden Fällen neu gebaut werde. Haag sagte, bei Varianten Vier werde der Hochbehälter dort nur saniert, bei Fünf neu gebaut. Letzteres bringe Synergieeffekte beim Wasserwerk mit sich, die dort zu geringeren Baukosten führten.

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Die nicht weiter verfolgten alternativen Sanierungsansätze sahen vor, vier kleinere Aufbereitungsstationen beizubehalten und bei knappen Quellschüttungen Notbrunnen in der Au und einen Wasserbezug aus Hesseneck zuzuschalten. Alternativ wäre ein mit jährlichen Kosten verbundener Wasserbezug aus der Bödensseewasserversorgung in Frage gekommen oder ein Verkleinern auf nur zwei Aufbereitungsstandorte, allerdings ohne Hochbehälterneubau, der in den höher gelegenen Zonen des Versorgungsnetzes die Druckhaltung verbessert, wie es jetzt mit Variante Fünf auch tatsächlich vorgesehen ist.

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